Lebensdaten
1657 – 1721
Geburtsort
Esslingen/Neckar
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Bankier ; kaiserlicher Hofkammerrat
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 138693722 | OGND | VIAF: 90955745
Namensvarianten
  • Palm, Johann David (bis 1687)
  • Palm, Johann David von
  • Palm, Johann David (bis 1687)
  • mehr

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Aus dem Register von NDB/ADB

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Palm, Johann David von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138693722.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann Heinrich (1632–84), kaiserl. Rat in E., S d. Johann Heinrich (1600–35), Registrator am St. Katharinen-Hospital in E., Stammvater d. Esslinger Linie, u. d. Margarethe Fleiner (1608–35) aus E.;
    M Anna Katharina (1638–1702), T d. David Mauchart (1610–76), Bgm. v. E., u. d. Margarethe Morsch (1613–79);
    1) Wien 1686 Maria Magdalena v. Ensbaum (1661–86), Wwe d. N. N. v. Prämbs, 2) Wien 1689 Anna Maria (1673–1714), T d. Isaack Mondenz, Kaufm. u. Hofjuwelier in W.;
    2 S, 3 T aus 2), u. a. Carl Josef Gf. v. P. (1698-1770. Reichsgf. 1750), kaiserl. bevollmächtigter Min. in England u. Konkommissar am RT zu Regensburg.

  • Biographie

    Nach einem juristischen Studium in Tübingen trat P. 1676 in die kaiserl. Heeresverwaltung ein. 1678 wurde er Privatsekretär des Gf. Capliers und war bei der Versorgung der Stadt Wien im Pestjahr 1679, der Beilegung des böhm. Bauerntumults und der Belagerung Wiens durch die Türken 1683 an mehreren Sondermissionen beteiligt. Allgemeines Aufsehen erregte P., als er die ungar. Stephanskrone vor den Türken aus Preßburg nach Wien rettete. Während des 2. Türkenkriegs war er seit 1684 im Generalkriegskommissariat als erster Generalkriegssekretär für das gesamte Kontributions- und Einquartierungswesen verantwortlich, seit 1688 nahm auch die Hofkammer seine Dienste in Anspruch. In beiden Behörden oblag ihm die Aufgabe der kaiserl. Militärfinanzverwaltung. Nach seiner Heirat mit der Erbtochter eines Wiener Kaufmanns verband P. seine Stellung als Beamter mit der eines Unternehmers. Die Mondenz’sche Handlung entwickelte sich rasch zu einem der wichtigsten österr. Privatbankhäuser. Kaiser Leopold I. ernannte P. 1690 zum k. k. Hofkammerrat; seit 1700 leitete er in der Hofkammer das Ungar. und das militärische Referat. 1694 erfolgte seine Ernennung zum Direktor des Generalkriegskommissariats. In Zusammenarbeit mit dem Hofkammerpräsidenten Gundacker Thomas Gf. v. Starhemberg, Dominik Andreas Gf. v. Kaunitz sowie dem Prinzen Eugen v. Savoyen, der von P. protegiert wurde, reformierte er die ungar., die siebenbürg. und die österr. Finanzverwaltung und erarbeitete Vorschläge zur Verbesserung des Münzwesens sowie der Wirtschaftsbeziehungen zu Ungarn und der Türkei. 1705 versuchte P. mit Starhemberg die Staatsfinanzen zu sanieren, indem er den Plan zur Errichtung der Wiener Stadtbank entwarf, die über Jahrzehnte dem Staat auf solidem Wege Kredite zuführte. Unter seiner Leitung erfolgte die Zentralisierung der Finanzverwaltung und die Reform der Tiroler Kammer, außerdem betrieb er geschickt die Vermarktung des ungar. Kupfers. Besonders das Klarissenkloster St. Nicola in Wien genoß P.s großzügige Unterstützung.

  • Literatur

    G Kollmer, in: Lb. aus Schwaben u. Franken 14, 1980, S. 72-97 (P). – Zur Fam.:
    Karl Palm, Gesch. d. württ. Fam. Palm, 1927;
    G. Kollmer, Die Fam. Palm, Soziale Mobiliat in stand. Ges., 1983 (P)

  • Autor/in

    Gert Kollmer-, Oheimb-Loup v.
  • Zitierweise

    Kollmer-von Oheimb-Loup, Gert, "Palm, Johann David von" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 20 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138693722.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA