Lebensdaten
1799 – 1883
Geburtsort
Oberau (Oberbayern)
Sterbeort
Oberammergau
Beruf/Funktion
Bearbeiter des Oberammergauer Passionsspiels
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118678620 | OGND | VIAF: 27865399
Namensvarianten
  • Daisenberger, Joseph Alois
  • Daisenberger, Alois
  • Daisenberger, Joseph Alois
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Daisenberger, Alois, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118678620.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus oberbayerischer Bauern- u. Handwerkerfamilie;
    V Michael (1758–1801), Bauer in Oberau;
    M Kath. (1768–1846), T des Hammerschmieds Joseph Pichler in Oberau.

  • Biographie

    D. studierte am Gregorianum in Landshut, wurde 1821 zum Priester geweiht und war 1831-45 in Uffing, von 1845-69 hoch angesehen in Oberammergau Ortspfarrer. Seit 1850 bis zu seinem Lebensende bemühte sich der literarisch gebildete und vielseitig begabte Mann um Text- und Spielgestaltung der Passion. Durch ständige Überarbeitung des Textes suchte er einerseits den Anschluß an den Zeitgeschmack, wahrte jedoch pietätvoll die für Oberammergau bezeichnenden, einen spätmittelalterlichen Kern im Durchgang durch Barock, Klassizismus und Realismus abwandelnden Spieltraditionen. Selbst Schüler von Pater O. Weis, des Bearbeiters von 1811 und 1815, schuf D. in Fortführung der klassizistischen Tendenzen seines Lehrers neue Prologe im sapphischen Versmaß. Damit trug er zur Erhaltung der charakteristischen Praefigurationen (der in lebenden Bildern dargestellten Verbindung alttestamentlicher Vorbilder mit der neutestamentlichen Erfüllung) bei, die 1750 durch Rosner im Anschluß an das Barockdrama in den Text eingeformt wurden. „Mustergültig“ nannte E. Devrient D.s Spielleitung, dessen Wirken einen noch heute gespielten Text hervorbrachte und den Weltruf der Oberammergauer Passion mitbegründete. Seine historischen Arbeiten, die er neben einer Übersetzung der Antigone, einem neuen Text der „Kreuzesschule“ (1875) und verschiedenen Übungsstücken für die Oberammergauer Spielgemeinschaft schrieb, sind von lokalem Interesse.

  • Werke

    Gesch. d. Dorfes Oberammergau, = Obb. Archiv, 20. Bd., 1858;
    Die Grafen v. Eschenloh, ebd., 36. Bd., 1877;
    Die Früchte d. Passionsbetrachtung, vorgestellt in 5 Predigten, 1868;
    Hist.-topogr. Beschreibung d. Pfarrei Oberammergau, 1880.

  • Literatur

    Denkmäler d. Oberammergauer Passionslit., hrsg. v. F. Feldigl, 1922;
    H. Diemer, Oberammergau u. s. Passionsspiele, bearb. v. F. X. Bogenrieder, ⁴1930;
    Oberammergau u. s. Passionsspiel 1950, amtl. Führer, hrsg. v. d. Gemeinde Oberammergau, 1950, S. 45 u. 72 ff. (P);
    A. Roth, Zwölf Oberammergauer Ahnentafeln, 1934.

  • Autor/in

    Karl Richter
  • Zitierweise

    Richter, Karl, "Daisenberger, Alois" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 487-488 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118678620.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA