Lebensdaten
1586 – 1657
Geburtsort
Straßburg
Sterbeort
Hamburg
Beruf/Funktion
Medailleur ; Gold- und Silberschmied
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 123157641 | OGND | VIAF: 3372545
Namensvarianten
  • Dattler, Sebastian
  • Dettler, Sebastian
  • Dadler, Sebastian
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Orte

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Zitierweise

Dadler, Sebastian, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd123157641.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Jac. Dettler, Schiffszimmermann;
    M Apollonia;
    1) Augsburg August 1611 Rosina Esther, 2) Danzig 1647 Marg. Neumann;
    4 S aus 1), 1 S, 1 T aus 2), u. a. Joh. Sebastian (s. ThB).

  • Biographie

    Die Lebensumstände dieses als Medailleur bedeutenden Künstlers sind bisher nur in großen Zügen bekannt. Hauptplätze seiner Tätigkeit waren Augsburg, Dresden (um 1623/4), Danzig (1634–48), Hamburg (1648 bis zu seinem Tode), Nebenplätze möglicherweise Nürnberg, Berlin und Riga; einen Ruf nach Kopenhagen um 1649 schlug er aus. Als Kunsthandwerker kam D. von der Treibarbeit her, nannte sich in Verbindung mit solcher bereits 1619 in Augsburg kaiserlicher Hofgoldschmied und erwarb sich mit einer Reihe silbergetriebener Bildnisreliefs auch den Titel eines kursächsischen Hofgoldschmieds. Sein eigentliches Feld war hingegen die Medaillenkunst, in der er neben der von ihm auch noch gepflegten Bildnismedaille einen neuen Typus der historisch-politischen Medaille schuf: großformatige Stücke mit breiter barocker Schilderung von Begegnungen, Schlachtenszenen, Apotheosen, Allegorien und andere unter betonter Vorliebe für Stadt- und Landschaftsveduten, wobei sein hervorragendes technisches Können als Stempelschneider die Grundlage für den hohen künstlerischen Stand seiner Arbeiten bildete. In dem Kreise gleichinteressierter Zeitgenossen wie Blum, Höhn und Retecke war D. der wichtigste Repräsentant dieser neuen Medaillenart. Hauptthemen seiner 80-90 Medaillen, die von 1621-57 reichen, sind die Ereignisse des 30jährigen Krieges unter Bevorzugung der Persönlichkeit Gustav Adolfs, sodann Krönungen, Hochzeiten, Friedensschlüsse und ähnliche Ereignisse, vor allem im skandinavischen, englischen und polnischen Bereich; für Hamburg arbeitete er eine große Stadtmedaille 1636 und zwei Bankportugalöser 1651 und 1653. Eine kleine Gruppe seiner Arbeiten hat religiösen Inhalt.

  • Literatur

    L. Forrer, Biographical dict. of medallists I, London 1904, S. 319 f.;
    M. Gumowski, in: Wiadomosci numizmatyczno-archeologiczne, Krakau 1924 (W-Verz.) u. 1939;
    C. A. Ossbahr, Mynt och medaljer slagna av främmande makter i anledning av krig mot sverige, Stockholm 1927;
    P. Schmid, in: Dt. Jb. f. Numismatik III u. IV, 1940/41;
    N. L. Rasmusson, in: Svensk Konstnärlexikon II, Malmö 1953;
    ThB. - Qu.:
    Ungedr. Materialien v. Dr. P. Schmid (†) in Heidenheim, Bruno Dorfmann in Hamburg u. d. Städt. Kunstslgg. Augsburg.

  • Autor/in

    Paul Grotemeyer
  • Zitierweise

    Grotemeyer, Paul, "Dadler, Sebastian" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 467-468 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123157641.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA