Lebensdaten
erwähnt 1691, gestorben 1699
Sterbeort
Öttingen
Beruf/Funktion
Komponist ; Dirigent
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 130582360 | OGND | VIAF: 42949657
Namensvarianten
  • Conradi, Johann Georg
  • Conradi, Johannes Georg
  • Konradi, Johann Georg
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Zitierweise

Conradi, Johann Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd130582360.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    S Joh. Melchior (1675–1756), Hofkapellmeister in Öttingen (s. MGG 15).

  • Biographie

    Über C.s Ausbildung und die Kapellmeisterzeit in Oettingen und Römhild (die Eitner für die Zeit bis 1690 nachweist) ist Näheres nicht zu ermitteln. Ab 1691 schrieb C. als musikalischer Leiter der Hamburger Oper 9 Werke, sämtlich auf Texte Postels, die zeitlich (Nummer 40 bis 45, 47-48, 51) nach Theile, Strungk, J. W. Franck, Förtsch und vor J. S. Kusser und R. Keiser liegen. Sie gehören wohl noch der ersten Gruppe in Hamburgs Operngeschichte an, die (kurz vor dem Einbruch italienischen Kunst) christlich-erzieherisch wirken will. Matthesons Lob des „fließenden cantablen Wesens“ im Stil C.s, der „das Seinige nach damaliger Art gut verrichtet habe“, verblaßt freilich vor dem „vollkommenen Kapellmeister“ Kusser; immerhin muß J. Mattheson zugeben, daß C.s „Ariadne“ „vielen Beifall gefunden“. Seit den Forschungen Schulzes ist anzunehmen, daß C. nicht von Kusser abgelöst wurde, sondern gleichzeitig mit ihm in Hamburg wirkte, und zwar unter dem damaligen Theaterpächter Jacob Kremberg bis zu dessen Weggang 1695, während Kusser, der sich mit Kremberg nicht vertrug, seine Werke als Sonderveranstaltungen im Dom herausbrachte. C.s weitere Schicksale sind ungeklärt.

  • Werke

    Arien aus d. Opera Sigismundus, 1693;
    Hss.: 1691: Die schöne u. getreue Ariadne;
    Diogenes cynicus;
    Der fromme u. friedfertige König d. Römer Numa Pompilius;
    1692: Der tapfere Ks. Carolus Magnus u. dessen erste Gemahlin Hermingardis;
    Jerusalem, 1. T.: Die Eroberung d. Tempels, 2. T.: Die Eroberung d. Burg Sion (mit Ballett);
    1693: Der kgl. Prinz aus Polen Sigismundus (nach einer holländ. Comödie);
    Der große König d. afrikan. Wenden Gensericus als Roms u. Karthagos Überwinder. - Nach d. Verlust d. Hamburger Qu. (1943) heute nur 1 Arie aus Pygmalion („Ich rufe dich“) erhalten. Eitner verzeichnet ferner einige lat. Kirchenmusik.

  • Literatur

    ADB IV;
    J. Mattheson, Der musikalische Patriot, Hamburg 1728;
    E. O. Lindner, Die erste stehende Dt. Oper, 1855;
    J. G. Walther, Musikal. Lex., Dresden 1732;
    Schröder I, 1851;
    Eitner;
    W. Schulze, Die Qu. d. Hamburger Oper, 1938.

  • Autor/in

    Fritz Feldmann
  • Zitierweise

    Feldmann, Fritz, "Conradi, Johann Georg" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 339-340 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd130582360.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Conradi: Johann Georg C., Operncomponist gegen Ende des 17. Jahrhunderts. Er soll Oettingischer Capellmeister gewesen sein, schrieb aber im letzten Decennium des genannten Seculi für die Hamburger deutsche Singbühne und gehört mit Theile, Frank und Förtsch unter ihre frühesten Componisten und Musikdirectoren. Er war Cousser's Vorgänger und soll, nach Mattheson Ehrenpforte 189, „das seinige, nach damaliger Art, auch gut genug verrichtet haben"; aber mit dem neuen Aufschwunge der Oper unter Cousser und Keiser verschwand er ganz vom Schauplatze. Er hat neun (sämmtlich von Postel gedichtete) Singspiele für Hamburg geschrieben, nämlich 1691: „Die schöne und getreue Ariadne“ (hat sich sehr wol bezahlt gemacht und vielen Beifall gefunden, Matthes.); „Diogenes cynicus"; „Der fromme und friedfertige König der Römer Numa Pompilius"; 1692: „Der tapfere Kaiser Carolus Magnus und dessen erste Gemahlin Hermingardis"; „Jerusalem“, 1. Theil: „Die Eroberung des Tempels"; 2. Theil: „Die Eroberung der Burg Sion"; 1693: „Der königl. Prinz aus Polen Sigismundus"; „Der große König der afrikanischen Wenden Gensericus"; „Der wunderbar vergnügte Pygmalion“. Noch in demselben Jahre wurde Cousser's erste Oper (Erindo) gegeben und dieser trat mit Kremberg die Opern direction an.

    • Literatur

      S. Mattheson, Patriot.

  • Autor/in

    v. Dommer.
  • Zitierweise

    Dommer, Arrey von, "Conradi, Johann Georg" in: Allgemeine Deutsche Biographie 4 (1876), S. 444 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd130582360.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA