Lebensdaten
1838 – 1910
Geburtsort
Köln
Sterbeort
Köln
Beruf/Funktion
Gummiindustrieller
Konfession
altkatholisch
Normdaten
GND: 13571964X | OGND | VIAF: 23364729
Namensvarianten
  • Clouth, Franz Julius Hubert
  • Clouth, Franz
  • Clouth, Franz Julius Hubert
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Clouth, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13571964X.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilh. (1807–71), Buchdruckereibesitzer u. Verlagsbuchhändler, S des Frdr., Bauinspektor in Siegburg, Wegebaumeister in Honnef, Steuerempfänger in Brühl;
    M Anna Maria, T des Advokat-Anwalts Joh. Jos. Gerh. Ritter aus Köln;
    1) 1863 Theodora (1842–70), T des Reeders Karl Wahlenberg u. der Theodora Lindgens, verw. Hammer, 2) 1872 Josefine (1847–1920), T des Großkaufmanns Jos. Baum u. der Laura Salm;
    1 S, 3 T aus 1), 6 S, 2 T aus 2).

  • Biographie

    C. ließ sich nach seiner Schulausbildung, kaufmännischer Lehre in Köln und mehrjähriger Auslandstätigkeit (Antwerpen und London) im Jahre 1860 als Vertreter in Getreide, Spiritus und anderen Waren in Köln nieder. Aus der Vertretung eines englischen Unternehmens für technische Gummiwaren entwickelte er seit 1864 die Eigenfabrikation und begründete damit diesen Wirtschaftszweig in Westdeutschland. An die ursprüngliche Verarbeitung von englischem Weichgummi schloß sich die Herstellung von Hartgummi und die Herrichtung von Guttapercha. Mit laufendem Ausbau des Produktionsprogrammes und Ausweitung der Absatzgebiete erlangten seine Fabrikate beinahe ein Weltmonopol. Die Vielseitigkeit des Rohstoffes machte ihn zum Mitschöpfer der deutschen Seekabel-Industrie, die ihm auch den ersten deutschen Kabelverlegungsdampfer „Podbielski“ verdankt. Er war der führende Kopf der deutschen transatlantischen Seekabelgesellschaften und unter anderem Schöpfer des Seekabelwerkes Nordenham/Weser. 1909 entwickelte er ein nach ihm benanntes lenkbares Luftschiff. Als bester Sachkenner des damals neuen Rohstoffes Gummi verfaßte er die grundlegende wissenschaftliche Monographie über Kautschuk und verwandte Stoffe, ein Standardwerk, das verschiedene Auflagen erlebte und auch ins Englische übertragen wurde. Bei seinem Tode hinterließ er ein großgewerbliches Unternehmen der Gummi- und Kabelindustrie ersten Ranges mit vielseitigen Verflechtungen zur westdeutschen und internationalen Wirtschaft.

  • Werke

    Guttapercha u. Balata, ihr Ursprung u. Vorkommen, ihre Gewinnung, Verarbeitung u. Verwendungen, 1873, 1879, 1899 (Engl., erg. u. umgearb. Ausg., London u. New York 1903).

  • Literatur

    Köln. Ztg. v. 8. u. 9.9.1910;
    F. C., Rhein. Gummiwarenfabrik m. b. H. Cöln-Nippes, Denkschr. z. 50-jähr. Bestehen d. Fa. 1862-1912, 1912;
    E. Gothein, Die Stadt Köln im 1. Jh. unter preuß. Herrschaft 1815-1915, hrsg. v. d. Stadt Köln I 1, 1916, S. 650;
    H. F. Macco, Zur Fam.-Gesch. C. im Rheinland, 1916;
    75 J. C. 1862-1937, Festschr., 1937;
    90). F. C. Rhein. Gummiwarenfabrik AG. Köln-Nippes, 1862-1952, Festschr., 1952. - Qu.: Personal-Kartei Jos. Bayer, Köln, Hist. Archiv.

  • Porträts

    Ölbild (Kniestück) v. Fenner Behmer, 1902 (im Bes. d. Fam., Köln-Marienburg).

  • Autor/in

    Franz Brill
  • Zitierweise

    Brill, Franz, "Clouth, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 295 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13571964X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA