Lebensdaten
1789 – 1846
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Maler
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 13909735X | OGND | VIAF: 100406164
Namensvarianten
  • Wehrstorffer, Johann Nikolaus
  • Wehrsdorfer, Johann Nikolaus
  • Wehrstorffer, Johann Nikolaus
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Orte

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Zitierweise

Wehrsdorfer, Johann Nikolaus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13909735X.html [26.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Wehrsdorfer: Johann Nikolaus W. (Wehrstorffer), geboren 1789 zu Finkenau (Oberfranken), kam 1802 als Lehrling nach Schney in die Porzellanmanufactur des Malers Nemert Julins, wo damals die sogenannten Türkenbecher gefertigt wurden, welche, mit Blumen und Arabesken verziert, massenhaft nach der Türkei gingen. Mit Julins zog W. 1806 nach St. Petersburg, trennte sich aber von seinem Meister, da er in der kaiserl. Porzellanmanufactur Aufnahme fand, bis ihn nach Jahresfrist die Kriegsunruhen wieder zur Rückkehr nach Deutschland zwangen, wo er in verschiedenen Fabriken arbeitete und endlich 1814 an der kgl. Porzellanmalerei-Anstalt zu München Anstellung fand. Hier malte er Landschaften auf verschiedene Gefäße, auch mehrere große Vasen für König Maximilian I. und den Herzog von Leuchtenberg, allerlei Kaffeeservices, die in den damals beliebten Formen nach Wien, Darmstadt, Rußland u. s. w. bestellt wurden, und führte mehrere Jahre die wichtige Aufsicht am Schmelzofen über das Einbrennen der Bilder. Bei Gründung der Glasmalerei-Anstalt widmete er dieser seine Thätigkeit, da ihn der chemische Theil der Glasmalerei besonders interessirte. Es gelang ihm, neue Metallfarben zu bereiten, welche neben den Präparaten von Sigmund Frank sich bewährten. Nebenbei copirte W. auf Glasplatten Bilder von Raphael (Vermählung der hl. Jungfrau), Dürer (Zwei Apostel), Luini (Madonna) u. A. für die Brüder Boisserée und Bertram. Auch an den neuen Fenstern für Regensburg (nach Ruben's Cartons) arbeitete er mit und bei den großen Glasgemälden für die Auer-Kirche. Alle übrige Zeit verwendete er auf die chemische Farbenbereitung, so daß nach Frank's Abgang dieser Theil der Technik von W. und Ainmüller besorgt wurde. Zuletzt oblag er ausschließlich dieser Technik und leitete unter|Ainmüller's Direktion die Schmelzerei. W. starb am 14. März 1846; seine Wittwe überlebte ihren Gatten bis zum 18. Februar 1883.

    • Literatur

      Vgl. Kunstblatt. 1832, S. 100. — Schottky, Münchens Kunstschätze. 1833, S. 290. —
      Raczynski II, 464. —
      Nagler 1851. XXI, 218. — Auch im Artikel „Ruben“ in Wurzbach's Lexikon. 1874. XXVII, 201.

  • Autor/in

    Hyac. Holland.
  • Zitierweise

    Holland, Hyacinth, "Wehrsdorfer, Johann Nikolaus" in: Allgemeine Deutsche Biographie 41 (1896), S. 441-442 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13909735X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA