Dates of Life
1774 – 1833
Occupation
Sänger ; Schauspieler
Religious Denomination
keine Angabe
Authority Data
GND: 129487457 | OGND | VIAF: 55228676
Alternate Names
  • Tochtermann, Philipp Jakob
  • Tochthermann, Philipp Jakob

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Tochtermann, Philipp Jakob, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd129487457.html [20.04.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Tochtermann: Philipp Jakob T., Sänger und Schauspieler, wurde am 3. April 1774 zu Augsburg geboren. Sein Vater, ein Stadtmusikus, wandte den begabten Knaben früh der eigenen Kunst zu und ließ ihm neben einer guten humanistischen Bildung ordentlichen Unterricht im Gesang und Cellospiel, ja selbst in Theorie und Compositionslehre (bei Capellmeister Friedrich Hartmann Graf) zu Theil werden. Den Jüngling aber lockte das Theater. Kaum zwanzigjährig debütirte er in seiner Vaterstadt bei der Gesellschaft Voltolini, wandte sich von da 1796 zur Rosner’schen Truppe, die in der Schweiz spielte, und kam schließlich zu der vom Grafen Fugger gehaltenen Theatergesellschaft, die in Augsburg und Nürnberg Vorstellungen gab. 1798 als erster Tenorist an die Mannheimer Hofbühne berufen, siedelte er schon Ende 1799 nach München über, wo er zunächst zwar nur in zweiter Stelle stand, schon 1801 indessen zum Hofsänger, 1806 zum Opernregisseur vorrückte. Durch seine Stimmmittel wie seine stattliche Gestalt zum Heldentenor geboren, erregte er in seiner Blüthezeit als Achill (Paer), Titus, Castor (Castor und Pollux von Cannabich) die Begeisterung der Münchener, machte sich später aber auch Rollen der Baritonlage zu eigen und galt namentlich als musterhafter Darsteller des Gluck’schen Orest und des Simeon in Méhul's „Josef und seine Brüder“ (1809). Als der Schmelz und die Kraft der Stimme schwanden, bethätigte er sich als Schauspieler in Charakter- und Episodenrollen; so galt er z. B. als vorzüglicher Cassius (Julius Cäsar) und schenkte seine größte Mühe der Regie der Oper, die er ums Jahr 1821 während eines Interregnums sogar fast selbständig leitete und lange Zeit auf einer hohen Stufe künstlerischer Vollendung zu halten verstand. 1826 in den Ruhestand versetzt, starb er am 1. April 1833 zu München.

    • Literature

      Lipowsky, Bairisches Musiklexikon, München 1811, S. 347 f. — Blum-Herloßsohn, Theater-Lexikon, Leipzig 1841, VII, 93. — Allgemeine musikal. Zeitung, Jahrg. 1833. S. 507.

  • Author

    Heinrich Welti.
  • Citation

    Welti, Heinrich, "Tochtermann, Philipp Jakob" in: Allgemeine Deutsche Biographie 38 (1894), S. 402 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129487457.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA