Lebensdaten
1853 – 1918
Geburtsort
Prag
Sterbeort
Puchberg/Schneeberg
Beruf/Funktion
Laryngologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116504781 | OGND | VIAF: 74604960
Namensvarianten
  • Chiari, Ottokar Freiherr von
  • Chiari, Ottokar
  • Chiari, O.
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Chiari, Ottokar Freiherr von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116504781.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Fam. stammt aus Bergamo;
    V Joh. Bapt. (1817–1854, Prof. für Gynäkologie u. Geburtshilfe in Wien u. Prag (s. ADB IV), S des Thomas Claudius, k. u. k. Postverwalter in Trient;
    M Anna (1822–1912), T des Prof. für Geburtshilfe Joh. Klein (1788–1856) in Wien (s. ADB XVI);
    Ov Max (1832–1894), Jurist, Sektionschef im Finanzministerium;
    B Hans (1851–1916), pathologischer Anatom in Straßburg, Carl Frhr. v. Chiari (1849–1912), Gynäkologe, Fabrik- u. Gutsbesitzer in Mährisch-Schönberg, Mitgl. des österr. Abgeordnetenhauses u. des Herrenhauses des österr. Reichsrats, Führer der Nationalverbandes;
    Vt Arthur Frhr. v. Chiari (1851–1919), österr. Admiral;
    ⚭ Marie (1855–1920), T des Industriellen Ignaz Seidl;
    3 S. 2 T, u. a. Rich., Arzt, Paula ( Ing. Arthur [* 1881], S des Physikers Ludw. Boltzmann [ 1906, s. NDB II]).

  • Biographie

    Nach Absolvierung der Mittelschule im Schottengymnasium und seines Medizinstudiums in Wien promovierte Chiari 1877 zum Doktor der gesamten Heilkunde. Seine chirurgische Ausbildung erhielt er in der Klinik Johann von Dumreichers, 1879 wurde er Assistent in der laryngologischen Klinik Leopold von Schrötters. Nach seiner Habilitierung für Laryngo-Rhinologie (1882) leitete er ein Ambulatorium für Hals- und Nasenkranke, zunächst in der Klinik Nothnagel, später im Direktionsgebäude des Allgemeinen Krankenhauses, wo er auch gut besuchte Kurse über Laryngo-Rhinoskopie las. 1891 erfolgte seine Ernennung zum außerordentlichen Professor, 1893 wurde ihm die Abteilung für Hals- und Nasenkrankheiten an der Allgemeinen Poliklinik anvertraut, 1899 die Leitung der laryngologischen Klinik übertragen. 1907 erhielt er Titel und Charakter eines ordentlichen Professors, 1912 wurde er - als erster Vertreter seines Faches in Österreich - ordentlicher Professor. In alten, völlig unzulänglichen Räumen des Allgemeinen Krankenhauses mußte er arbeiten, bis er 1911 in die neuerrichtete laryngo-rhinologische Klinik, für deren Bau er sich immer wieder gegen zahlreiche Widerstände eingesetzt hatte, übersiedeln konnte, die damals die schönste, größte und zweckmäßigste laryngologische Klinik überhaupt war. Chiari hat sich um die Weiterentwicklung seines Faches große Verdienste erworben; er vermochte zahlreiche Teilfragen zu fördern und zu klären. Darüber hinaus führte er alle größeren laryngologischen Operationen, die bisher von den Chirurgen vorgenommen worden waren, in sein junges Fachgebiet ein.

  • Werke

    Gegen 100 Arbb., u. a. Erfahrungen auf d. Gebiete d. Hals- u. Nasenkrankheiten nach d. Ergebnissen d. Ambulatoriums, Wien 1887;
    Chron. Entzündungen d. Rachens u. d. Nasenrachens, in: Hdb. d. Laryngol. v. P. Heymann, ebenda 1896;
    Üb. Sängerknötchen, XIII. Internat, med. Kongreß, 1900;
    Lehrb. d. Nasen-Rachen- u. Kehlkopfkrankheiten, 3 Bde., ebenda 1902-05;
    Ber. üb. meine Operationen wegen Krebs d. Kehlkopfes, in: Zs. f. klin. Med., 1907;
    Üb. Blutungen in d. oberen Luftwegen mit Ausnahme d. Nase, in: Mschr. f. Ohrenheilkde., Wien 1909;
    Zirkuläre Resektion u. Naht d. Trachea, ebenda 1915;
    Chirurgie d. Kehlkopfes u. d. Luftröhre, in: Neue dt. Chirurgie, Bd. 19, 1916.

  • Literatur

    L. Réthi, in: Wien. med. Wschr., 1913, Nr. 6;
    ders., ebenda 1918, Nr. 20;
    ders., in: Ber. üb. d. Studienj. 1917/18 d. Wiener Univ., Wien 1918;
    G. Hofer, in: Wien. klin. Wschr., 1918, Nr. 21;
    L. Schönbauer, Das med. Wien, Wien ²1947;
    DBJ II (Tl. 1918, L);
    Fischer I, 1932. - Zu Ov Max, B Carl u. Vt Arthur:
    ÖBL (L); zu B Hans:
    Alm. d. Ak. d. Wiss. Wien 66, 1916, S. 340-46;
    DBJ I (Tl. 1916, L).

  • Autor/in

    Leopold Schönbauer
  • Zitierweise

    Schönbauer, Leopold, "Chiari, Ottokar Freiherr von" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 203 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116504781.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA