Steinberg, Johann Melchior
Steinberg, Johann Melchior
- Lebensdaten
- 1625 bis 1670
- Beruf/Funktion
- reformierter Theologe
- Konfession
- reformiert
- Normdaten
- GND: 115566244 | OGND | VIAF: 37648276
- Namensvarianten
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- Steinberg, Johann Melchior
- Stainbergius, Johannes Melchior
- Steinberg, Johannes Melchior
- Steinbergius, Johannes Melchior
- mehr
Literatur(nachweise)
- * NDB/ADB-Register [1912-]
- * Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB) : 2
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GVK) des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) : 21
- HBZ-Verbundkatalog (Open-Data-Ausschnitt des Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen)
Verknüpfungen
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Leben
Steinberg: Joh. Melchior St., reformirter Theologe, hervorragend als Polemiker gegen die römisch-katholischen Dogmen, geboren im December 1625 zu Genf, † am 25. November 1670 in Franeker. Sein Vater Johann St. aus Görlitz in der Lausitz wurde im großen deutschen Kriege nach Genf verschlagen, wo er mehrere Jahre als Professor der Rechtswissenschaft wirkte, bis er einem Rufe nach Groningen folgte. Joh. Melchior St. studirte in Groningen unter dem berühmten Theologen Samuel Maresius, dessen treuester Schüler er wurde. Bei dem Gegner des Maresius, Jacob Alting, hörte er Hebräisch. Hierauf zog er, nachdem er die theologische Doctorwürde sich erworben, 1652 nach Genf, wo er einige Jahre als Prediger und Professor der Theologie neben Mestrezat und Franz Turretin thätig war, bis er nach Herborn berufen wurde. Daselbst schrieb er seine bedeutendsten Werke, lebte aber auch in manchen Zwistigkeiten mit seinen Collegen, deren Grund in seiner übergroßen Reizbarkeit zu suchen ist. Der deutschen Sprache bediente er sich in öffentlichen Schriftstücken nie, sondern nur der französischen, seiner Muttersprache, und der lateinischen. Mit Freuden zog er nach Franeker, wo er am 22. October 1669 als Professor eingeführt wurde, aber schon nach einem Jahre starb. St. hat nicht viele Schriften hinterlassen. Außer einigen akademischen Disputationen hat er ein wissenschaftliches Werk über „Controverspunkte der Theologie“, sodann eins über die „Infallibilität des Papstes“ und seine Hauptschrift „Anatome Papismi“ geschrieben. Dieselben zeugen von großer patristischer Belesenheit, von scharfsinniger, geschickter Exegese der Bibel und großer Liebe für die evangelische Wahrheit. Als sein heftigster Gegner trat der Cölner Jesuit Jacob Masenius auf. Aus seiner Ehe mit Sophie, der Tochter seines Herborner Collegen Konrad Posthius, hatte er nur einen Sohn: Heinrich August, geboren am 7. Januar 1668 zu Herborn, † am 9. April 1749 als Hofprediger in Berlin, der ebenfalls als theologischer Schriftsteller sich einen Namen erworben hat.
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Literatur
Großes vollständiges Universal-Lexikon. — Senebier, Hist. littéraire de Genève II. — Livre du Recteur de Genève. —
Jonckbloet, Gedenkboek der Hoogeschool te Groningen. —
Glasius, Godgeleerd Nederland. —
Vriemoet, Athen. Frisiac. — Effigies et vitae prof. Groning. —
Neubauer, Nachr. von den luth. und ref. Theologen in Deutschland. —
Küster, Altes und neues|Berlin I. —
Hering, Neue Beiträge z. Gesch. d. ev.-ref. Kirche in den Preuß. Brandend. Ländern I. — Handschriftliches.
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Autor/in
Cuno. -
Empfohlene Zitierweise
Markgraf, "Steinberg, Johann Melchior" in: Allgemeine Deutsche Biographie 35 (1893), S. 689-690 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd115566244.html#adbcontent