Dates of Life
1568 – 1602
Occupation
niederländischer Oberst
Religious Denomination
keine Angabe
Authority Data
GND: 138469075 | OGND | VIAF: 90006031
Alternate Names
  • Solms-Münzenberg, Georg Eberhard Graf von
  • Solms-Hohensolms-Lich, Georg Eberhard Graf zu
  • Solms-Münzenberg, Georg Eberhard Graf von
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Objekt/Werk(nachweise)

Relations

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Citation

Solms-Hohensolms-Lich, Georg Eberhard Graf zu, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138469075.html [07.05.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Solms: Georg Eberhard Graf v. S., Herr zu Münsterberg, wurde 1568 als zweiter Sohn des Grafen Ernst v. Solms-Hohensolms-Lich geboren. So jung er war, wurde ihm, der schon 1583 in den niederländischen Kriegsdienst getreten war, im J. 1587, als während der Wirren der Leicester’schen Epoche die Stadt Deventer und die Schanzen vor Zütphen von ihren englischen Commandeuren verrathen waren und man in Holland und Seeland sich sowohl gegen den Bundesgenossen als den Feind vorsehen zu müssen meinte, das Obercommando über alle Truppen in Seeland von den Staaten dieser Provinz übertragen, in welcher Stellung er in den folgenden Jahren die von der Provinz bezahlten Truppen in der Feldarmee des Prinzen Moritz befehligte und an dessen Ruhm einen nicht geringen Antheil hatte. Als Moritz 1591 die Stadt Hulst im Norden von Flandern erobert hatte, wurde ihm darum die Stelle eines Gouverneurs dieser Seeland deckenden und Antwerpen bedrohenden Festung übertragen. Jedoch als dieselbe 1596 vom Erzherzog Albrecht von Oesterreich (damals noch Cardinal und Generalgouverneur der Niederlande) angegriffen wurde, gelang es ihm nicht, sie zu behaupten und capitulirte er nach einer Belagerung von zwei Monaten, ohne, wie behauptet wurde, alle Vertheidigungsmittel erschöpft zu haben. Die Staaten von Seeland nahmen ihm sein Commando und wenn sich Moritz und die holländischen Staaten seiner nicht angenommen hätten, wäre er gezwungen gewesen schimpflich die Niederlande zu verlassen, trotz aller geleisteten Dienste. Denn er scheint wenig geliebt gewesen zu sein und durch seine lauten Reden geärgert zu haben. Jedoch die Verbindung seines Hauses mit den Nassauern, die Anwesenheit von so vielen seines Geschlechts in der niederländischen Armee (ein Bruder, Ernst, war 1595 an der Seite des Grafen Philipp von Nassau in dem Reitergefecht an der Lippe gefallen, ein anderer, Friedrich, zeichnete sich bei Nieuwpoort aus), seine Heirath mit einer Tochter des berühmten|Grafen v. Egmont, der als Märtyrer der niederländischen Freiheit verehrt wurde, bewirkten, daß er im nächsten Jahre, nachdem er sich auch schriftlich vertheidigt, von den Generalstaaten eine Bestallung als Oberst mit sehr ausgedehnten Befugnissen erhielt, sodaß er unter der Generalität eine erste Stelle einnahm. So führte er bei Nieuwpoort das Mitteltreffen der niederländischen Armee. Wahrscheinlich ist es ihm auch zu Gute gekommen, daß er durch seine Verbindungen in Deutschland öfters ansehnliche Werbungen für die Staaten ausführen und so die Armee mit altgedienten und in wohlorganisirten Verbänden vereinten Soldaten verstärken konnte. 1602 ist er mit einer derartigen Mission beschäftigt zu Arnsberg in Westfalen gestorben. Wenn er auch nicht zu den ersten Kriegsmännern seiner Zeit gehört, so ist doch sein Name unverbrüchlich mit der ruhmvollsten Zeit des niederländischen Freiheitskrieges verbunden und sein Geschlecht hat nach wie vor eine angesehene Stellung im niederländischen Kriegsdienst versehen.

    • Literature

      Vgl. Journaal van Anthonis Duyck (die beste authentische Quelle der niederländischen Kriegsgeschichte jener Zeit) (s. A. D. B. V, 502). — Coloma, Guerras de Flandes und die übrigen oft genannten niederländischen Quellen der Geschichte jener Jahre. —
      Von neueren Fruin, Tien Jaren uit den Tachtigjarigen Oorlog.
      Motley, History of the United Netherlands III. — Bosscha, Nederlands Heldendaden te Land I, mein Staat der Vereenigde Nederlanden etc.

  • Author

    P. L. Müller.
  • Citation

    Müller, Pieter Lodewijk, "Solms-Hohensolms-Lich, Georg Eberhard Graf zu" in: Allgemeine Deutsche Biographie 34 (1892), S. 579-580 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138469075.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA