Carpov, Jakob
Carpov, Jakob
- Lebensdaten
- 1699 – 1768
- Geburtsort
- Goslar
- Sterbeort
- Weimar
- Beruf/Funktion
- evangelischer Theologe ; Philosoph ; Theologe ; Mathematiker ; Rektor
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 12046800X | OGND | VIAF: 12478673
- Namensvarianten
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- Carpov, Jakob
- C., J.
- Carpov, Iacobus
- Carpov, Jacob
- Carpov, Jacobus
- Carpov, Jaques
- Carpovius, Iacobus
- Carpovius, Iacobvs
- Carpovius, Jacobus
- J. C.
- J.C.
- Karpov, Jakob
- Karpov, Iacobus
- Karpov, Jacob
- Karpov, Jacobus
- Karpov, Jaques
- Karpovius, Iacobus
- Karpovius, Iacobvs
- Karpovius, Jacobus
- mehr
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Index Theologicus (IxTheo)
Objekt/Werk(nachweise)
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Genealogie
V Augustinus, aus Köslin, Konrektor, nachher Rektor der Rats- u. Stadtschule in Goslar;
M Marg., T des Gensuperintendenten Mag. Jac. Käseberg (1613–86) zu Burgdorf b. Celle, aus Braunschweig, u. der Marg. Möller aus Braunschweig;
⚭ 1733 Maria Magd., T des ehemaligen Pachtinhabers der v. Lynckerschen Güter in Kötschau Rosenhayn. -
Biographie
C. studierte seit 1721 Theologie und Philosophie in Jena, dort dann auch die Rechte. In den akademischen Vorlesungen, die der 1725 zum Magister Promovierte hielt, trug er die Wolffsche Philosophie vor und wandte sie an auf die Theologie. Persönliche Schwierigkeiten wurden die Ursache dafür, daß C. 1737 Jena verließ und Gymnasiallehrer (später Direktor) in Weimar wurde, wo er seine theologischen Vorlesungen fortsetzte. – C.s Bedeutung für die Geschichte der Theologie besteht darin, daß er erstmalig nach Wolffscher Manier die Theologie streng mathematisch-demonstrativ aufgebaut und vorgetragen hat. Inhaltlich war er noch recht konservativ, aber formal ging er auf den neuen Geist ein: er versuchte, logische Verbindungen zwischen den einzelnen Dogmen herzustellen, Widersprüche auszugleichen, die Offenbarung auf den Heilsweg zu beschränken, so daß weltbildliche Aussagen der Heiligen|Schrift nicht gepreßt zu werden brauchten. Der Einfluß C.s auf seine Zeit ist offenbar nicht unerheblich gewesen.
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Werke
u. a. Revelatum Trinitatis mysterium methodo demonstrativa prepositum et vindicatum, Jena 1735;
Oeconomia salutis Novi Testamenti seu Theol. revelata dogmatica methodo scientifica adornata, 4 Bde., Quedlinburg 1737-65;
Verz. b. Meusel II, S. 33-37. -
Literatur
ADB IV;
J. Ch. Strodtmann, Das Neue Gel. Europa, T. II, Wolfenbüttel 1753, S. 448-520;
K. Barth, Gesch. d. Prot. Theol., Zollikon b. Zürich 1947, S. 139, 144;
Hirsch II, S. 387, 419, 433;
PRE;
RGG (L). -
Porträts
Kupf. (Kupf.-Kab. Dresden), v. J. S. Sysang (Slg. Prof. F. Wadzeck, Preuß. Staatsbibl. Berlin).
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Autor/in
Franz Lau -
Zitierweise
Lau, Franz, "Carpov, Jakob" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 155-156 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd12046800X.html#ndbcontent
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Biographie
Carpov: Jakob C., geb. am 29. September 1699 zu Goslar, † 9. Juni 1768 zu Weimar, Sohn des Conrectors Augustin C., wurde in seiner Vaterstadt und auf dem Gymnasium zu Gotha für die akademischen Studien vorbereitet, besuchte 1721 die Universität Halle, 1722 Jena, wo er fast ausschließlich sich theologischen und philosophischen Studien hingab. Nach seinem Triennium ging|er im Streben nach allseitiger gelehrter Bildung zur Jurisprudenz über, während er die Zustimmung seines Vaters zum Studium der Medicin nicht erlangen konnte. —1725 erwarb er sich zu Jena die Magisterwürde und das Recht zu akademischen Vorlesungen, die, namentlich jene über die Wolff’sche Philosophie, großen Beifall fanden, obwol sie ihn in heftige Streitigkeiten verwickelten, weil er die Theologie streng philosophisch behandelte. Nur der Herzog Ernst August von Sachsen-Weimar stützte seine Ansichten und gab ihm Gelegenheit, in Weimar den ersten Theil seines theologischen Werkes auszuarbeiten, wohin er auch seine studirenden Anhänger zog, die seinen Vorlesungen zu folgen bemüht waren, bis er 1737 zum Rector des Gymnasiums ernannt, sich unter Ablehnung verschiedener ehrenvoller Berufungen ganz dieser Stellung hingab. Zunächst wurde er 1742 ausschließlich Lehrer der Mathematik, endlich 1745 Director der Anstalt, der er bis zu seinem Tode mit unermüdlichem Eifer seine Thätigkeit widmete. Carpov's litterarische Thätigkeit war eine außerordentliche. Vorzüglich Bedeutung hatte seine „Oeconomia salutis novi testamenti“ in vier starken Bänden, in welcher er die streng demonstrative oder mathematische Methode auf die Dogmatik anwandte und deshalb in heftige litterarische Fehden verwickelt wurde. Seine von 1724—1767 erschienenen kleineren und größeren Arbeiten, 68 an der Zahl, sind mehrfach von seinen Biographen aufgezählt, dem Inhalte nach am ausführlichsten in Strodtmann's „Neuem gelehrten Europa“ besprochen, wo sich auch die eingehendsten Nachrichten von seinen Lebensumständen finden, aus denen die übrigen Biographien hervorgegangen sind. Trotzdem sind sie nicht erschöpfend zu nennen, da selbstverständlich die weimarische Thätigkeit Carpov's sich nur mit Hülfe des weimarischen Staatsarchivs darstellen lassen wird, in welchem reiches biographisches Material noch unbenützt vorliegt.
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Literatur
Strodtmann's Neues gelehrtes Europa Theil I. 448—520. Wolfenbüttel 1752. Hirsching's Histor.-litter. Handbuch berühmter und denkw. Personen. Leipzig 1794. Bd. I. Döring, Die gelehrten Theologen Deutschlands. Neustadt a. O. 1831. Bd. I.
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Autor/in
Burckhardt. -
Zitierweise
Burckhardt, "Carpov, Jakob" in: Allgemeine Deutsche Biographie 4 (1876), S. 8-9 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd12046800X.html#adbcontent