Lebensdaten
1777 – 1846
Geburtsort
Deensen bei Holzminden/Weser
Sterbeort
Nürnberg
Beruf/Funktion
Buchhändler ; Verleger
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 118666835 | OGND | VIAF: 34754995
Namensvarianten
  • Campe, August Friedrich Andreas
  • Campe, Friedrich
  • Campe, August Friedrich Andreas
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Zitierweise

Campe, Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118666835.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Frdr. Heinr. (1744–96), Gastwirt in Wickensen, Kaufm., später Advokat u. Justitiar in Deensen;
    M Antonette Carol. (1751-1830), T des Joh. Andr. Freise, Kaufm. in Höxter;
    Ov Joachim Heinr. (s. 2,Bruder des Vaters);
    B Julius (s.3);
    Schw Wilhelmine (* 1783, Deensen 1803 Charles Henri Reclam [1776–1844], Eltern des Verlegers Ant. Phil. Reclam [1807–96]);
    Nürnberg 1806 (1807?) Salome (1787–1851), T des Kunstverlegers Joh. Aug. Trautner in Nürnberg ( 1815);
    12 K, u. a. Frdr. Napoleon (* 1808, 1833 Emilie Roscher), Verleger, Hilmar, Drucker.

  • Biographie

    Nach der Lehre (seit 1792) bei seinem Onkel Joachim Heinrich, von dem er den Rousseauismus und die weltbürgerliche Gesinnung des Revolutionszeitalters übernahm, war C. seit 1795 bei Nicolovius in Königsberg tätig und begegnete dort Kant. In Hamburg liierte er sich als Sortimenter 1802 vorübergehend mit seinem Bruder August, promovierte in Gießen und ließ sich dann, von der aufgeklärten Politik Kurfürst Max Josefs nach Bayern gezogen, in Nürnberg nieder. Der Widerstand der einheimischen Buchhändler vertrieb ihn 1803 nach Fürth, wo er eine Buchhandlung mit Leihbücherei betrieb. Seit 1805 wieder in Nürnberg ansässig, baute er durch Ankauf der Buchhandlungen Seligmann und Ammermüller und 1825 der Druckerei von M. J. Schmidt einen bedeutenden Verlag, vornehmlich aufklärerischer Richtung, und ein Sortiment auf. Durch die Herausgabe aktueller Bilder und Landkarten wurde er zum Erneuerer des Nürnberger Buchgewerbes. Als Gemeindevertreter (seit 1818) gewann er Einfluß auf die Sozial- und Kulturpolitik Nürnbergs. Weltklug entging er Konflikten mit der Zensur. Liberalismus und buchhändlerisches Standesinteresse verbanden sich in seinem Protest gegen das bayerische Pflichtexemplargesetz von 1840. Mit einem Gutachten über F. von Schlichtegrolls Plan für die Gründung einer süddeutschen Buchhändlerbörse in Nürnberg trat C. 1823 an die Spitze der Reformbestrebungen im deutschen Buchhandel. Gemeinsam mit B. F. Voigt (Ilmenau) setzte er 1825 in Leipzig die neue Börsenordnung durch und wurde Mitbegründer und (bis 1828) erster Vorsteher des Börsenvereins Deutscher Buchhändler. Stetig erneuerte westeuropäische Reiseerfahrungen, antirevolutionäre Anpassungsfähigkeit, Selbstbewußtsein, biedermeierlicher Wohlstand kennzeichnen den späten C. Eine bedeutende Gemäldesammlung zeugt von seinem historisierenden Kunstsinn.

  • Werke

    Zum Andenken W. Pirkheimers, o. J.;
    Neues Liederbuch f. frohe Gesellschaften, 1815, ⁵1828: Reliquien v. A. Dürer, 1827;
    Neues Maler-Lex. z. Handgebrauch f. Kunstfreunde, 1833.

  • Literatur

    G. Menz, Die ersten Vorsteher d. Börsenver. d. dt. Buchhändler 1825-1925, 1925 (P);
    Frdr. Schulze. Der dt. Buchhandel u. d. geist. Strömungen d. letzten 100 J., 1925 (P);
    J. Goldfriedrich, Briefe d. ersten Vorstehers d. Börsenver. aus d. J. 1817 bis 1839, in: Börsenbl. f. d. Dt. Buchhandel 93, 1926. Nr. 202, S. 1069-71;
    ders., Aus F. C.s Nachlaß, ebenda, 98, 1931, Nr. 26, S. 89 f.;
    A. Jegel, F. C., Leben eines dt. Buchhändlers, 1947 (Qu., P);
    G. Menz, in: Lex. d. gesamten Buchwesens, hrsg. v K. Löffler u. J. Kirchner, Bd. 1, 1935.

  • Porträts

    s. Singer I, Bd. II, 1930, S. 135

  • Autor/in

    Hans Lülfing
  • Zitierweise

    Lülfing, Hans, "Campe, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 110 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118666835.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA