Lebensdaten
1792 – 1860
Geburtsort
Weismain (Oberfranken)
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Historiker ; Archivar
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119526247 | OGND | VIAF: 29692635
Namensvarianten
  • Rudhart, Georg Thomas von
  • Rudhart, Georg Thomas
  • Rudhart, Chrn. T.
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Zitierweise

Rudhart, Georg Thomas von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119526247.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    B Ignaz Rr. v. R. (s. 1);
    Bamberg 1829 Therese (1804–66, s. P), T d. Franz Michael Schumm, Spinnfabrikinsp. u. Zuchthausverw. in Bamberg, u. d. Barbara Arnet;
    1 S Michael R. (1830-79), Jur., Bez.amtmann in Teuschnitz (1871) u. Staffelstein (1872), Musikschriftst. (s. ADB 29), 2 T Maria Barbara (Babette) R. (1831-1900, Eugen Edler v. Ferrari, 1838–98, auf Branzoll b. Bozen, Gutsbes.), Anna Maria R. (1832-1910, Otto Mehn, 1828–97, bayer. Oberstlt.).

  • Biographie

    R. besuchte 1804-10 das Gymnasium in Bamberg, wohin sein Vater 1794 versetzt worden war, und studierte anschließend in Erlangen und seit 1812 in Landshut Jura, wobei er auch geschichtliche Vorlesungen hörte (J. E. Fabri, J. G. Meusel). Aus patriotischen Motiven absolvierte er 1814-22 eine Offizierslaufbahn in der bayer. Armee (1. leichtes Inf.bataillon, seit 1815 15. Linien-Inf.-Rgt., Pfalz). In seiner freien Zeit beschäftigte er sich mit Geschichte. Sein Entlassungsgesuch begründete er mit dem Wunsch, seine wissenschaftliche Ausbildung fortzusetzen. 1823 unternahm er zunächst eine ausgedehnte Reise durch Westeuropa (Niederlande, England, Portugal, Spanien, Frankreich, Schweiz). Seit Anfang 1824 arbeitete|R. in Bamberg in der kgl. Bibliothek und lehrte aushilfsweise Geschichte am Lyzeum. Im Sept. 1825 wurde er in Erlangen im Fach Geschichte zum Dr. phil. promoviert. Ehe ihm im Nov. 1827 die Geschichtsprofessur in Bamberg übertragen wurde, studierte R. 1826/27 mittels eines Stipendiums Geschichte an der Univ. Göttingen (v. a. bei Arnold Heeren, 1760–1842). Während seiner Beschäftigung in der dortigen Universitätsbibliothek mit den Geschichtlichen Hilfswissenschaften und mit der engl. Geschichte entstand seine Arbeit über „Thomas Morus“ (1829, ²1852).

    Am Lyceum in Bamberg wurde seine Geschichtsprofessur Anfang 1840 um die Fächer Philologie und Archäologie erweitert. Wegen des Widerstands des örtlichen Archivvorstands Paul Oesterreicher (1766–1839) kam eine bereits genehmigte nebenamtliche Tätigkeit im staatl. Archiv in Bamberg 1829/30 nicht zustande, doch R. leistete Ordnungsarbeiten im Stadtarchiv Bamberg. Aktiv wirkte er seit 1830 in dem von ihm mitbegründeten Bamberger Historischen Verein mit und unterstützte die wissenschaftlich-musealen Aktivitäten des Hans Frhr. v. Aufseß (1801–72) in Nürnberg, die zur Gründung des Germanischen Nationalmuseums führten.

    R.s Veröffentlichungen zur Geschichte german. Stämme, u. a. zur Abstammung der Bayern, zur Bamberger Geschichte und zur allgemeinen bayer. Landesgeschichte führten 1835 zu seiner Wahl zum korr. Mitglied der Akademie der Wissenschaften in München sowie 1847 zu seiner Ernennung zum o. Professor der Geschichte an der Univ. München. 1849 berief Kg. Maximilian II. R. unter Belassung der Universitätsprofessur zum Direktor des Allgemeinen Reichsarchivs, das v. a. für die Überlieferung der inneren Landesverwaltung zuständig war. Als Maximilian II. 1855 eine „Archivalische Kommission“ einsetzte, die mit der Aufgabe, Quellen zur bayer. und dt. Geschichte zu edieren, als Vorläufer der Historischen Kommission (1858) und der Kommission für bayerische Landesgeschichte (1927) bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften angesehen werden kann, wurde R. der Vorsitz übertragen. Energisch sorgte er für ein rasches Erscheinen der ersten Bände der „Quellen und Erörterungen zur bayer. und dt. Geschichte“. 1858 gehörte er zu den ersten o. Mitgliedern der Historischen Kommission.

    Als Historiker vermittelte R. in Bamberg und München als einer der ersten quellenkritische Geschichtswissenschaft in Forschung und Lehre. Der bayer. Historiographie führte er nachdrücklich vor Augen, daß eine angemessene („synchronistische“) Berücksichtigung der schwäb. und fränk. Zuwachsgebiete bei der historischen Analyse und Darstellung ebenso unverzichtbar ist wie die gleichrangige Betrachtung sozialer, wirtschaftlicher und staatlich-politischer Entwicklungen. Damit vertrat er ein zukunftsweisendes landesgeschichtliches Konzept, das sich erst in der 2. Hälfte des 20. Jh. allgemein durchsetzte. Als Archivar, Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (ao. 1848, o. 1849, Sekr. d. Hist. Kl. 1851) und als erfolgreicher Wissenschaftsorganisator war es R. ein besonderes Anliegen, den Zugang zu den archivalischen Quellen durch solide Editionen und durch Förderung der Archivbenützung zu erleichtern.|

  • Auszeichnungen

    Rr.kreuz d. Verdienstordens d. hl. Michael (1852).

  • Werke

    u. a. Über d. Unterschied zw. Kelten u. Germanen mit bes. Rücksicht auf d. bayer’sche Urgesch., 1826 (Diss.);
    Ueber d. Behandlungsweise d. bayer’schen Gesch., 1835;
    Aelteste Gesch. Bayerns u. d. in neuester Zeit z. Kgr. Bayern gehörigen Provinzen Schwaben, Rheinland u. Franken, 1841;
    Hg.:
    Regesta sive Rerum Boicarum Autographa, XIII, 1854;
    Tb. f. d. Vaterländ. Gesch., Neueste F. I-IV, 1850-56/57;
    Qu. u. Erörterungen z. bayer. u. dt. Gesch., I, 1856 ff.

  • Literatur

    ADB 29;
    K. A. Muffat, Denkrede auf Dr. G. T. v. R., 1861;
    J. Rothlauf, Gedenkrede auf Dr. G. T. v. R., Martin Joseph v. Reider u. Dr. Johann Lukas v. Schönlein, in: Ber. üb. d. Wirken u. d. Stand d. hist. Ver. zu Bamberg 27, 1863/64, S. 107-53, bes. S. 108-18;
    F. Machilek, in: Weismain, hg. v. G. Dippold, II, 1996, S. 421-30 (P);
    K. Bader, Lex. dt. Bibliothekare, 1925;
    Schärl; |

  • Quellen

    Qu Bayer. HStA (MInn 41245, OP 81706; Nachlaß v. R.); StA Bamberg (Reg. v. OFr. Präsid.Regist. K 3/1097, Altreg. Verw.akten 355); Gen.direktion d. Staatl. Archive Bayerns (Registratur, Personalakt); Univ.archiv Erlangen (C4/3b Nr. 68).

  • Porträts

    Lith. v. C. A. Helmsauer, 1831 (Stadtmus. München, Maillinger-Slg. II/774);
    Brustbild, anonym, um 1840 (Stadt Weismain), Abb. in: Machilek (s. L), S. 423;
    Fam.bild v. Th. Schumm, 1835 (Fam.bes.), Abb. in: Gen. Hdb. d. in Bayern imm. Adels X, 1970, n. S. 320.

  • Autor/in

    Hermann Rumschöttel
  • Zitierweise

    Rumschöttel, Hermann, "Rudhart, Georg Thomas von" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 163-164 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119526247.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Rudhart: Georg Thomas v. R., Historiker und Archivar, wurde zu Weismain, einem bambergischen, früher meranischen Städtchen, am 27. März 1792 geboren. Sein Vater Franz Anton R. war Polizeicommissär in fürstbischöflichen Diensten, seine Mutter Rosina, geb. Fuchs, stammte aus einem Geschlecht, das seit drei Jahrhunderten die Bürgermeisterstelle im Städtchen inne hatte. 1804 trat der Knabe in die Studienanstalt zu Bamberg, wohin sein Vater versetzt worden war. 1810 bezog er die Universität Erlangen, um sich zum Juristen auszubilden; im nächsten Jahre siedelte er nach Landshut über. Als jedoch der Krieg von 1813 ausbrach, trat der Student als Freiwilliger in die baierische Armee und wurde zum Unterlieutenant im leichten Infanterie-Bataillon Fick befördert. Nach Abschluß des Pariser Friedens benützte er die Muße des Garnisonsdienstes zu geschichtlichen Studien, wozu er schon in Erlangen durch Breyer angeregt worden war. 1822 schied er aus der Armee, um größere Reisen, insbesondere nach dem Westen Europa's zu unternehmen. Nach seiner Rückkehr glückte es ihm, eine seinem Wissen und Streben entsprechende Stellung zu erlangen, indem er zum Lehrer der Geschichte am Lyceum zu Bamberg — vorerst in provisorischer Weise — ernannt wurde. Dieser Beruf führte ihn zunächst zu eingehenderem Studium der Urgeschichte des baierischen Volkes. 1826 veröffentlichte er eine Dissertation „Ueber den Unterschied zwischen Kelten und Germanen"; dieselbe sucht festzustellen, daß die Bojer, gleichviel ob man germanische oder keltische Abkunft annehmen wolle, keinesfalls als Stammväter der Bajuwaren anzusehen seien, und legt dagegen Verwahrung ein, daß das|bairische Volk zu keltischen Auswürflingen herabgewürdigt und den Bajuwaren ein echt deutscher Ursprung abgesprochen werde. Das Schriftchen zog die Aufmerksamkeit König Ludwig's I. auf sich, und im nächsten Jahre erhielt der junge Historiker ein königliches Stipendium, um sich auf der Göttinger Hochschule unter Heeren's Anleitung zum Forscher und Lehrer auszubilden. In Göttingen begann R., angeregt durch den reichen Schatz englischer Litteratur, den die Universitätsbibliothek darbot, seine erste größere Arbeit, eine Biographie des Thomas Morus (1829). Die tüchtige Leistung wird dadurch beeinträchtigt, daß die „auf weiteste Verbreitung im Volke“ berechnete Darstellung fortwährend durch weitläufige kritische Excurse unterbrochen wird. Thomas Morus ist für den Biographen „die Zierde seines Landes und Jahrhunderts, an christlicher Tugend und ächter Geistesgröße nicht leicht von irgend einem anderen Helden übertroffen“, doch ist R. hier wie in allen seinen Schriften sichtlich bestrebt, den objectiven Standpunkt festzuhalten und im Urtheil über den Streit zwischen Morus und Luther die rechte und gerechte Mitte zu treffen. 1827 erhielt R. eine pragmatische Anstellung als Professor der Geschichte am Bamberger Lyceum, und 1829 wurde damit die Professur für Philologie und Alterthumskunde vereinigt. Rudhart's Vorlesungen entbehrten des Schwunges und der Eleganz, zeichneten sich aber durch Gründlichkeit aus; es war ihm darum zu thun, seinen Hörern möglichst viel positives Wissen zu übermitteln und zugleich dieselben in's Studium der Quellen und in die Methodik der Behandlung geschichtlichen Stoffes einzuführen. Wie anregend er trotz der Trockenheit seiner Vortragsweise sowol am Lyceum zu Bamberg, als später an der Münchener Hochschule, insbesondere dadurch, daß er jeden Stoff durch Vorzeigung von Urkunden, Münzen und Abbildungen illustrirte, zu wirken verstand, lebt im dankbaren Gedächtniß seiner Schüler noch heute fort. Als Frucht seiner Muße erschien 1835 die Schrill „Ueber die Behandlungsweise der baierischen Geschichte“. Der Verfasser zieht gegen die lächerliche Selbstgenügsamkeit von Pallhausen und Consorten zu Felde, welche die bisherigen Leistungen baierischer Geschichtsforscher als schlechtweg „unübertrefflich“ und eine Berücksichtigung der Franken und Schwaben als „unterworfener Völkerschaften“ für „überflüssig“ erachteten; wie Lang und Feßmaier hält R. die Aufnahme der Geschichte der vom Luneviller Frieden bis zum Wiener Vertrag von 1819 erworbenen Territorien für unbedingt erforderlich und schlägt Anwendung einer synchronistisch-ethnographischen Methode vor, wonach die Geschichte der im Königreich vereinigten Stämme und der späteren Reichsstandschaften zugleich mit der altbaierischen periodenweise vorgetragen werden sollte. Verdienstlicher als solche, wie Böhmer spottete, „rückwärtige Gesammtgeschichtsconstruirung“, die wenigstens für die spätere Zeit der zunehmenden Zersplitterung unüberwindliche Schwierigkeiten darbieten würde, waren andere Vorschlüge zu wirklich kritischer Behandlung der bairischen Geschichte, in welcher bisher aus falscher Pietät an zahlreichen Irrthümern festgehalten worden war. Insbesondere wird auch, der Weisung Hume's gemäß, verlangt, daß in einer Landesgeschichte nicht blos die äußeren, rein politischen, sondern ebenso eingehend die inneren Verhältnisse nach den Hauptmomenten: Staat, Kirche, Volksleben, Kunst und Wissenschaft Berücksichtigung finden sollen. Den hier gestellten Anforderungen suchte R. selbst zu entsprechen in seinem Hauptwerk, der „Weitesten Geschichte Baierns und der in neuester Zeit zum Königreich Baiern gehörigen Provinzen Schwaben, Rheinland und Franken“ (1841). Der erste Abschnitt schildert die keltische und die germanische Urbevölkerung des deutschen Südens, das Eindringen und die Ansässigmachung der Walen, sowie das Ende der Römerherrschaft, der zweite Theil behandelt die einzelnen in Süddeutschland seßhaften Germanenstämme und schildert deren Verfassungen, Cultus und Culturleben. In Bezug auf die seit vierhundert Jahren vielerörterte Abkunft der|Baiern gelangt der Verfasser, hauptsächlich auf die Angaben der Vita St. Severini sich stützend, zu einer von der Zeuß’schen Markomannentheorie abweichenden Ansicht'; er läßt die Baiern abstammen von Resten der Heruler, Rugier, Gothen und anderer Völker, welche nach dem Sturze der hunnischen Macht an den Ufern der Donau sich niedergelassen hatten. Dem Beifall, der seinen historischen Arbeiten zu Theil wurde, und dem Ansehen, das er als Lehrer genoß, hatte er zu danken, daß ihm (13. October 1847) eine Professur der Geschichte an der Münchener Hochschule und bald darauf (15. März 1849) auch die Leitung des allgemeinen Reichsarchives, dessen Reichthum an Urkunden und Handschriften bekanntlich nur in Paris und London seines gleichen hat, übertragen wurde. Damit war ihm ein seinen Fähigkeiten und Neigungen besonders entsprechender Wirkungskreis erschlossen. Gerade damals, nach Erlaß der Gesetze über Aufhebung der standes- und gutsherrlichen Gerichtsbarkeit, Ablösung der Grundlasten, des Lehenverbandes etc., mußten die Archive erheblich gesteigerte Thätigkeit im Dienste der Verwaltungsbehörden und processirender Privaten entfalten; gleichwol ließ sich R. eifrige Förderung der Wissenschaft angelegen sein; die Benützung der Archive durch Geschichtsforscher wurde wesentlich erleichtert, mit Publication der Regesta Boica fortgefahren, andere von R. sorgfältig vorbereitete archivalische Publicationen scheiterten an der Ungunst der Verhältnisse. Nur das seit 1859 von R. redigirte Taschenbuch für vaterländische Geschichte, das fast ausschließlich aus bainischen Archiven geschöpfte Beiträge Rudhart's und anderer Archivbeamten enthielt, erlebte noch mehrere Jahrgänge (bis 1857). Von Rudhart's akademischen Schriften seien erwähnt die Abhandlung über Wallenstein's Schuld (1850), wo er insbesondere aus der Correspondenz des Marquis de Fenquières mit Ludwig XIII. nachzuweisen suchte, daß der Friedländer des Verraths am Kaiser wirklich schuldig war, die Festreden über Lorenz Westenrieder als Geschichtsschreiber seines Volkes (1854) und den „gelesensten Schriftsteller der Neuzeit“, Macaulay (1859). Als König Max die Hebung des wissenschaftlichen Lebens in Baiern ins Auge faßte und seiner Neigung entsprechend hauptsächlich zur Förderung historischer Unternehmungen Männer von genialer Productivität um sich versammelte, wußte er auch der achtungswerthen Kraft des einheimischen Gelehrten die geeignetste Aufgabe anzuweisen, indem er ihn an die Spitze einer Commission setzte, welche das in bairischen Archiven und Bibliotheken befindliche, noch unbekannte oder doch ungedruckte Quellenmaterial veröffentlichen sollte. Freilich sind die einzelnen Bände der „Quellen und Erörterungen zur baierischen und deutschen Geschichte“ (1856) von ungleichem Werth; das Unternehmen wurde von vornherein dadurch geschädigt, daß auf Wunsch des Königs sofort ohne weitere Vorarbeiten mit Publicationen begonnen werden mußte, woraus sich der form- und planlose Charakter der Sammlung erklärt. R. gehörte auch zu den ersten, vom König ernannten Mitgliedern der am 20. August 1858 in's Leben gerufenen Historischen Commission, betheiligte sich aber nur noch an den statutarischen Festsetzungen, nicht mehr an den Arbeiten des Instituts. Am 10. November 1860 raffte ein Schlaganfall den charakterfesten, berufstreuen Mann hinweg. —

    • Literatur

      Muffat, Denkrede auf G. Th. v. R., 1861. — Personalacten in den k. Archiven.

  • Autor/in

    Heigel.
  • Zitierweise

    Heigel, Karl Theodor von, "Rudhart, Georg Thomas von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 29 (1889), S. 457-459 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119526247.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA