Dates of Life
1748 – 1826
Place of birth
Villingen-Schwenningen-Obereschach
Place of death
Sankt Paul im Lavanttal
Occupation
Fürstabt von St. Blasien ; Abt von St. Paul in Kärnten
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 138051976 | OGND | VIAF: 86201415
Alternate Names
  • Rottler, Berthold
  • Rottler, Ferdinand

Objekt/Werk(nachweise)

Porträt(nachweise)

Places

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Citation

Rottler, Berthold, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138051976.html [19.04.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Rottler: Berthold R., letzter Fürstabt von St. Blasien und erster Abt des wieder errichteten Stiftes St. Paul in Kärnten, geboren am 16. October 1748 zu Obereschach in Oberschwaben von ansehnlichen Eltern, erhielt bei der Taufe den Namen Ferdinand, studirte in Villingen und Salzburg, trat 1771 in das berühmte Reichsstift St. Blasien im Schwarzwalde ein, legte daselbst am 28. November 1772 die feierliche Profeß ab, wobei er den Namen Berthold erhielt. Nachdem er am 24. September 1774 zum Priester geweiht worden war, bildete er sich im Stifte noch weiter in der Philosophie und Theologie aus und trug dann diese Fächer den Stiftsclerikern vor. Im J. 1784 wurde er zu Salzburg zum Doctor der Philosophie promovirt und lehrte hierauf durch sieben Jahre Diplomatik, Numismatik, Heraldik und Alterthumskunde an der Universität zu Freiburg im Breisgau. In sein Stift zurückberufen, wurde er zuerst beim Archive verwendet, dann aber wurde ihm die Stiftspropstei Klingenau in der Schweiz übertragen, welche er durch sechs Jahre, 1795—1801, verwaltete.|Hierauf kehrte er wieder nach St. Blasien zurück und wurde im October 1801 zum Statthalter und geheimen Rathe im Stifte ernannt, am 19. November 1801 aber als Berthold III. zum Fürstabte gewählt. Als solcher beförderte er nach Kräften das Wohl seines Stiftes, konnte aber trotz aller Anstrengungen die Aufhebung desselben (25. Juni 1807) nicht verhindern. Kaiser Franz I. von Oesterreich lud den Abt Berthold ein, in seine Erbstaaten zu kommen und daselbst eine höhere Bildungsanstalt zu übernehmen. Berthold folgte diesem Rufe und zog mit 35 Conventualen von St. Blasien im October 1807 in das aufgehobene Collegiatstift Spital am Pyrhn in Oberösterreich ein und übernahm gleichzeitig mehrere Lehrstellen am Gymnasium zu Klagenfurt. Als sich aber Spital als ungeeignet erwies, erwirkte Berthold 1808 bei Kaiser Franz, daß ihm die seit 4. November 1782 aufgehobene Benedictinerabtei St. Paul in Kärnten übergeben wurde; er übernahm dieselbe auch am 15. April 1809, errichtete noch im selben Jahre ein Hausgymnasium im Stifte, erließ 1812 für sein Stift neue, dem Lehrberufe desselben angepaßte Statuten, eröffnete 1817 ein Convict und that überhaupt alles zur geistigen und materiellen Wohlfahrt von St. Paul. Unter ihm, der selbst ein Gelehrter war, blühten zu St. Paul die Geschichtsforscher Ambros Eichhorn, Trudpert Neugart. Als Mitglied des Prälatenstandes von Kärnten wurde er 1812 zum ständischen Ausschußrathe gewählt und vom Kaiser zum kaiseil. Rathe ernannt. Der höchst verdienstvolle Abt starb, nachdem er am 25. Juli 1824 seine Secundiz gefeiert hatte, am 16. October 1826. Bei seiner vielbewegten Thätigkeit kam er nie zu litterarischen Arbeiten größeren Umfangs; handschriftlich sind von ihm vorhanden: 1) Geistliche Anreden an seine Capitularen und 2) Diarium von 1805 bis 1806.

    • Literature

      Vgl. Trudpert Neugart, Historia monasterii O. S. B. ad s. Paulum. II, 124 u. 125, Clagenfurti 1848. — Beda Schroll, Das Venedictiner-Stift St. Paul in der: Carinthia, Jahrg. 1876, S. 226, 227, 265—271.— Privatmittheilungen.

  • Author

    Otto Schmid.
  • Citation

    Schmid, Otto, "Rottler, Berthold" in: Allgemeine Deutsche Biographie 29 (1889), S. 394-395 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138051976.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA