Lebensdaten
1772 – 1832
Beruf/Funktion
Jurist ; Hamburger Senator
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 102917981 | OGND | VIAF: 2870222
Namensvarianten
  • Rentzel, Eduard
  • Rentzel, Eduardus
  • Renzel, Eduard

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Rentzel, Eduard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd102917981.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Rentzel: Eduard R., Rechtsgelehrter und Senator in Hamburg. Dieser letzte Sproß eines alten angesehenen Geschlechts, dem viele Würdenträger der Reichsstadt Hamburg angehört hatten, war daselbst am 16. November 1772 geboren, eines Juristen Sohn. Auch er studirte die Rechtswissenschaft in Jena und Göttingen, woselbst er 1796 Doctor wurde. Nachdem er dann in Wetzlar die Praxis des Reichskammergerichts kennen gelernt, kehrte er in seine Vaterstadt zurück, wo er als Advocat sich durch reiches juristisches Wissen, Scharfsinn und Geschicklichkeit bald auszeichnete. Auch gemeinnützigen Zwecken widmete er gern seine Kräfte und betheiligte sich längere Zeit an der Verwaltung des Armenwesens. 1807 wählte ihn das Collegium der Oberalten, die ständige Vertretungsbehörde der ganzen Bürgerschaft, zum Secretär und Consulenten, in welcher Eigenschaft er auch in legislativer Hinsicht eine einflußreiche Stellung einnahm. Dies Amt cessirte während der französischen Herrschaft in Hamburg. 1813 als die Stadt für einige Monate wieder frei wurde, kämpfte R. erfolgreich für Beibehaltung der alten bewährten Verfassung, deren Umgestaltung im modernen Sinnne manche Neuerungssüchtige erstrebten. 1814 nach Hamburgs definitiver Befreiung trat R. sein Amt wieder an. Nun förderte er kräftig die Errichtung eines besonderen Handelsgerichts mit öffentlichem und mündlichem Verfahren. Dies später als höchst nützlich anerkannte Institut fand als Project manche Gegner, selbst unter den bedeutendsten älteren wie jüngeren Advocaten, die dasselbe als undeutsch und zur Ungründlichkeit verleitend verwarfen. Daß das betreffende Gesetz dennoch von der Bürgerschaft genehmigt wurde, hat man mit Recht Rentzel's Einfluß zugeschrieben. Er wurde hierauf zum ersten Präsidenten dieses neuen Gerichtshofes erwählt, und, so wie er auf dessen Zustandekommen und Organisation verdienstvoll mitgewirkt, so verdankte man ihm auch die weitere Entwicklung und Regelung des Geschäftsganges. Zu seinem ehrenvollen Andenken schmückte sodann das Gericht den Sitzungssaal mit Rentzel's von Gröger gemaltem Bildniß, als er 1821 in den Senat Hamburgs gewählt wurde, in welchem Amte er als Mitglied des Obergerichts ein weites Feld für sein juristisches Wissen und Wirken bis an seines Lebens Ende fand. Er starb am 16. Juni 1832.

    • Literatur

      Hamburg. Schriftsteller-Lexikon, Bd. VI, S. 245.

  • Autor/in

    Beneke.
  • Zitierweise

    Beneke, Otto, "Rentzel, Eduard" in: Allgemeine Deutsche Biographie 28 (1889), S. 232 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd102917981.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA