Lebensdaten
1724 – 1811
Beruf/Funktion
Orientalist
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 100244653 | OGND | VIAF: 59428754
Namensvarianten
  • Ravius, Sebald Fulco Johann
  • Rau, Sebald Fulco Johann
  • Ravius, Sebald Fulco Johann
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Rau, Sebald Fulco Johann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100244653.html [20.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Rau: Sebald Fulco Johann R. (Ravius), geb. am 4. Octbr. 1724 zu Herborn in Hessen, ward Professor der orientalischen Sprachen und der Theologie zu Utrecht, 1811. Winer, Hdb. d. theol. Lit. Bd. II, S. 722. Meusel Bd. 19, S. 251 führt an: Joh. Teissedre Lange, Leben und Charakter D. S. F. J. R.'s, aus dem Holländischen übersetzt von M. Henriette Eßler geb. Rau, mit Vorrede ... von G. W. Lorsbach, Siegen 1811, um welche Schrift Unterzeichneter vergebens sich bemüht hat. —

    • Literatur

      Er schrieb eine „Diatribe de epulo funedri gentibus dando.“ Ad Jes. 25, 6—8, 1747 (s. vollständigen Titel bei Winer a. a. O. Bd. I, S. 218), über welche zu vergleichen Gesenius, der Prophet Jesaia I, 2, S. 780. — Außerdem „Exercitationes sacrae ad Houbigantii prolegomena in scripturam sacram“, 1785 (vgl. hierzu Meyer, Gesch. d. Schrifterklärung S. 270, Anm. 82), in welchen er gegen die samaritanische Texirecension des Pentateuch zu Gunsten der massoretischen sich entschied und dabei besonders gegen die Grundsätze und Beweisführungen Houbigant's polemisirte, vgl. Gesenius, Gesch. der hebr. Sprache S. 130. Er erwies sich hierbei seinen Gegnern besonders in grammatisch-philologischer Bildung überlegen. Zur Sache vgl. Bleek-Kamphausen, Einl. in das Alte Testament § 323. —
      Von der Dissertatio philologica continens observationes ad varia codicis V. T. loca von Gerh. Kuipers vertheidigt unter Vorsitz von R. ist nach Joh. Dav. Michaelis Urtheil (orient. und exeget. Biblioth. Bd. 7, S. 159—166) ein gut Theil auf des letzteren Rechnung zu schreiben, da sie ganz das Gepräge Rau’scher Methode und Darstellung zeige. —
      Zur hebräischen Archäologie gehört die Schrift „De iis quae ex Arabia, in usum tabernaculi fuerunt petita“, in der er das Vorhandensein der Stoffe auf der arabischen Halbinsel nachweist, welche nach dem 2. Buch Mose beim Bau der Stiftshütte Verwendung fanden, vgl. Eichhorn, Einl. in das Alte Testament, Bd. 3, S. 266—268. —
      Dem orientalischen Studienkreise gehören folgende Schriften Rau's an. Die „Oratio de ortu et progressu deque impedimentis studii literarum orientalium“ (abgedruckt in Oelrichs, Belgii literati opuscula T. I, 1774, S. 53 ff.), vgl. Meyer a. a. O. Bd. 2, S. 114; Bd. 3, S. 11. 82. In der „Oratia de judicio in philologia orientali regundo“, 1770, erklärte er sich namentlich gegen den Mißbrauch des Arabischen beim Etymologisiren, wie dieser insonderseit auch bei Feststellung der sogenannten Grundbedeutungen hebräischer Worte eingerissen sei, eine Mahnung, die auch heute noch beherzigt zu werden erdient, vgl. auch J. D. Michaelis a. a. O. Bd. 3, S. 1—5. —
      Tüchtige Dissertationen, die unter Rau's Leitung entstanden und an deren Abfassung er mehr oder minder betheiligt war, findet man besprochen bei J. D. Michaelis a. a. O. Bd. 7, S. 166—174; Bd. 9, S. 118—129; Bd. 23, S. 18—47. — Predigten von R. führt Meusel a. a. O. an.

  • Autor/in

    C. Siegfried.
  • Zitierweise

    Siegfried, C., "Rau, Sebald Fulco Johann" in: Allgemeine Deutsche Biographie 27 (1888), S. 386 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100244653.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA