Dates of Life
erwähnt 18./19. Jahrhundert
Occupation
Malerfamilie
Religious Denomination
keine Angabe
Authority Data
GND: 138361193 | OGND | VIAF: 89913346
Alternate Names
  • Meyerheim

Relations

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Places

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Citation

Meyerheim, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138361193.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Stammvater der Familie ist Karl Friedrich (1780–1841). Nach Lehrjahren in Danzig, Königsberg, Riga und St. Petersburg ließ er sich 1806 in seiner Heimatstadt Danzig als Dekorations- und Porträtmaler nieder. Er beteiligte sich an der Restaurierung der Marienkirche und des Artushofes und lieferte 1806 eine Abendmahlsszene für den Hochaltar der Marienkirche. Vor allem betätigte er sich jedoch als gesuchter Porträtist. Seine vier Söhne|Eduard, Wilhelm, Gustav Adolf und Hermann traten in die Fußstapfen des Vaters, kehrten jedoch fast alle Danzig den Rücken. Wilhelm (1815–82) war als Genre-, Porträt-, Landschafts- und Pferdemaler sowie als Lithograph in Berlin tätig; er vererbte seine Begabung an seinen Sohn Paul Wilhelm, Genre-, Landschafts- und Architekturmaler in Berlin. Gustav Adolf (* 1816) blieb in Danzig, während sein Sohn Robert, Schüler H. Gudes und O. Achenbachs, nach Düsseldorf, London (seit 1876) und Lindeneck bei Horsham (seit 1894) ging. Hermann (* 1828) lebte als Architektur- und Marinemaler in Berlin. Karl Friedrichs begabtester Sohn war indes Eduard (1808–79), der seine Ausbildung in Danzig beim Vater und auf der Kunstschule unter Johann Baptist Breysig sowie seit 1830 in Berlin bei Schadow und Niedlich erhielt. Er malte zehn Ansichten von Danzig und Umgebung, die er 1832 lithographierte und bei Sachse in Berlin drucken ließ. Der Erfolg seiner Danziger Architekturbilder veranlaßte ihn 1833 zu einem ähnlichen Werk (zusammen mit dem Architekten Johann Heinrich Strack und mit Franz Kugler, der den Text verfaßte): „Die Architektonischen Denkmäler der Altmark Brandenburg“. Dann widmete er sich aber nur noch dem Thema, dem er seinen späteren Ruhm verdankte: den minutiös gemalten gemütvollen Sittenbildern aus dem biedermeierlich-kleinbürgerlichen und bäuerlichen Leben in Hessen, Altenburg und dem Harz. 1838 wurde Eduard Mitglied der Akademie der Künste in Berlin. 1850 erhielt er den Professortitel. Seiner Ehe mit Karoline Drake, der Schwester des Bildhauers Friedrich Drake (1805–82), entsprossen die Söhne Franz (1838–80) und Paul (1842–1915). Franz, der an der Berliner Akademie Lehrer für anatomisches Zeichnen wurde, setzte den Malstil seines Vaters fort. Auch er malte Genreszenen aus dem Alltag, verlegte sie aber häufig ins Mittelalter oder entnahm sie der Märchenwelt. Paul, der mit dem Kunsthistoriker Paul Lehfeldt (1848–1900) verschwägert war, leitete an der Berliner Akademie seit 1883 die Tiermalklasse. Anfangs wie sein Bruder Franz stark vom Stil seines Vaters beeinflußt, wandte er sich jedoch Adolph v. Menzel und der Schule von Barbizon zu, die er 1865/66 in Paris kennengelernt hatte. Sie wurden ihm nun Vorbild für seine Landschafts- und Tierbilder. Im Berliner Zoologischen Garten fertigte er zahlreiche Zeichnungen und Gemälde von Affen an, denen er häufig menschlich-parodistische Züge verlieh, und besonders von majestätischen Löwen. Aber auch ein siebenteiliger Gemäldezyklus zur Geschichte der Lokomotive (1872–75) für die Gartenhalle der Villa Borsig in Berlin-Moabit sowie die Ausmalung des Festsaales im Berliner Reichsjustizamt stammen von Paul.

  • Works

    zu Eduard: Eine Selbstbiogr. d. Meisters, ergänzt v. Paul M., eingel. v. L. Pietsch, 1880;
    - Zu Paul: Adolph v. Menzel, Erinnerungen, 1906.

  • Literature

    zur Fam.: ThB. – Zu Karl Friedrich: Altpr. Biogr. II. – Zu Eduard: ADB 21;
    L. Justi, Dt. Malkunst im 19. Jh., 1921;
    H. B. Meyer, Die Danziger Stadtvedute in ihrer künstler. Würdigung, Diss. Königsberg 1934;
    G. v. Selle, Ostdt. Biogrr., 1955;
    Altpr. Biogr. II. – Zu Wilhelm: H. Geller, 150 J. dt. Landschaftsmalerei, 1951. – Zu Franz: ADB 21. – Zu Paul: Ausst.kat. Berlin (Kgl. Ak. d. Künste) 1900;
    Dt. Zeitgenossen, 1905, S. 962 f.;
    A. Ammersdorfer, in: DBJ Überleitungsbd. I, 1925, S. 151-53 (L), u. Tl. 1915 (L);
    L. Martius, Die Villa Borsig in Berlin-Moabit, Über ihren Architekten Johann Heinrich Strack u. d. Maler Paul M., 1965.

  • Author

    Franz Menges
  • Citation

    Menges, Franz, "Meyerheim" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 391-392 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138361193.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA