Dates of Life
unbekannt
Occupation
Luzerner Familie
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 138361096 | OGND | VIAF: 89913276
Alternate Names
  • Meyer-Schauensee (seit 1749)
  • Meyer zu Schauensee (seit 1749)
  • Meyer
  • more

Places

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Citation

Meyer, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138361096.html [19.04.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Die Familie geht zurück auf den Bäcker Andreas, 1523-46 Großrat. Seit 1749 nannte sie sich nach Schauensee, das sie 1736 geerbt|hatte. Leodegar ( 1606) war Vogt zu Habsburg, sein Sohn Ludwig (1590–1663) Vogt zu Ruswil und in den Freien Ämtern, Stiftsammann von Engelberg und 1660 Statthalter; er baute 1663 die Stiftskirche im Hof. Dessen Sohn Wilhelm (1610–74), Dr. theol. und Apostolischer Protonotar, wurde 1640 Propst zu Beromünster, während ein weiterer Sohn, Placidus ( 1693), als Hauptmann und Militäringenieur in päpstl. Diensten stand. Johann Ludwig ( 1713), wie schon Leodegar, Ludwig und Placidus Kleinrat, war Vogt zu Kriens, Entlebuch und Rothenburg, 1662 Landeshauptmann zu Wyl, 1701 Oberst in den Waldstädten am Rhein. Franz Leonz (1656–1737) bekleidete als Ratsherr wichtige Ämter der Stadt; er war Vogt zu Ruswil und im Rheintal. Kaspar Karl (1660–1724), 1713 Kleinrat, war Landeshauptmann zu Wil, Stadtschreiber zu Willisau und Vogt zu Münster. Franz Joseph (1672–1741, s. ADB 21), 1709 Kleinrat, war Vogt zu Habsburg, Rothenburg, in den Freien Ämtern und zu Merischwand; er verfaßte eine Geschichte des Toggenburgerkrieges und eine Geschichte Luzerns (1697). Sein Sohn Franz Josef Leonz (1695–1764), 1741 Kleinrat, 1752 Baumeister, Vogt zu Kriens und Münster, wurde 1749 Herr zu Schauensee. Franz Joseph Leonz (1720–89, s. ADB 21; MGG) schlug nach dem Studium der Musik in Mailand die militärische Laufbahn ein und wurde dann Geistlicher (1760 Chorherr zu Luzern). Seit 1752 Organist und Kirchenmusiker zu St. Leodegar, gründete er ein „Collegium musicum“ und 1775 die „Helvetische Concordiagesellschaft“. Aus seiner Feder stammt eine große Zahl von Singspielen. Joseph Rudolf Valentin (1725–1808, s. ADB 21), gen. der „göttliche Meyer“, wurde 1760 Ratsschreiber, 1763 Kleinrat und 1765 sowie 1788 Präsident der Helvetischen Gesellschaft. Als Haupt der kirchlichen Partei wurde er wegen seiner „Reflexionen über die Zuträglichkeit der Aufhebung der regulären Orden in der Eidgenossenschaft“ 1769 des Rats entsetzt und auf 15 Jahre verbannt. Er zog nach Bischofszell und kaufte die Herrschaft Oberstaat bei Stein am Rhein. 1785 nach Luzern zurückgekehrt, wurde er wieder Kleinrat, später auch Vogt zu Ruswil und Rothenburg. Sein Bruder Franz Anton (1729–1810) trat als Pater Gerold in die Benediktinerabtei Muri ein, wo er als Theologieprofessor und Bibliothekar wirkte. 1776 zum (letzten) Fürstabt von Muri erkoren, begann er 1791 den Klosterneubau. Sein Bruder Franz Xaver (1735–1805) lebte als Pater Bernhard in der Benediktinerabtei Rheinau; 1775 wurde er zum Prior, 1789 zum Abt gewählt. Franz Bernhard (1763–1848, s. ADB 21) schlug die militärische Laufbahn ein und war dann Vogt zu Büron und Habsburg, bevor er als Anhänger der Helvetik 1798-1803 als Minister der Justiz und Polizei wirkte. Nach dem Sturz der Helvetik amtsenthoben, wurde er 1814 wieder mit öffentlichen Aufgaben betraut. Er war nun Administrator der eidgenössischen Kriegsgelder, Staatsrat, Staatsseckelmeister und Präsident des Finanzrates und der Schulkommission. Sein Bruder Maurus (1765–1802) beteiligte sich 1789 am Sturm auf die Bastille und erreichte in der franz. Armee den Rang eines Brigadegenerals (1795). Er war Generalstabschef der 2. Division in Spanien und schließlich der Orientarmee (1801), die auf den Antillen zum Einsatz kam. Auch sein Bruder Friedrich Fridolin (1777–1860) brachte es in franz. Diensten zum Brigadegeneral (1813) und hohen Truppenführer, während sein Bruder Ludwig (1770–1841) Chorherr zu Beromünster (seit 1803) und Domherr zu Basel (seit 1828) war und ein weiterer Bruder, Niklaus (1774–1836), sich um die Einführung der Eisen- und Kupferindustrie im Kanton Luzern verdient machte. Ludwig (1770–1820, s. ADB 21) trat nach dem Theologiestudium in den Militärdienst ein. 1814 wurde er zum Zeughausdirektor, 1815 zum Münzmeister in Luzern ernannt. Er errichtete eine Wagenfabrik und machte Erfindungen auf den Gebieten des Geschütz- und Löschwesens. Xaver (1803–85) gründete die Meyer’sche Buchhandlung und das Luzerner Tagblatt. Ludwig Placidus (1807–71, s. ADB 21), 1847 Tagsatzungsgesandter, 1851-57 Ständerat, gehörte zu den Begründern der Schweizer. Centralbahn. Renward (1818–95, s. BJ 18), wie sein Bruder Ludwig Placidus Jurist, wurde 1860 Schultheiß des Kantons Luzern. Er sorgte für die Revision des Luzerner Bürgerrechts sowie des Armen- und Steuerwesens.

  • Literature

    Genealog. Hdb. z. Schweizer. Gesch. III, 1912;
    HBLS;
    Schweizer Lex.

  • Author

    Edgar Bonjour
  • Citation

    Bonjour, Edgar, "Meyer" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 289-290 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138361096.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA