Lebensdaten
um 1480 – um 1535
Geburtsort
Alfeld (Hannover)
Sterbeort
Halle
Beruf/Funktion
Franziskaner ; katholischer Theologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118648586 | OGND | VIAF: 161451965
Namensvarianten
  • Alveldt, Augustin von
  • Ahlfeld, Augustin von
  • Alfeld, Augustin von
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Zitierweise

Alveldt, Augustin von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118648586.html [19.03.2024].

CC0

  • Biographie

    A., 1520 Lektor im Franziskanerkloster zu Leipzig, seit 1524 Guardian in Halle, hielt sich 1523 und 1526 in Italien auf und war 1529-32 Provinzial des Ordens für Sachsen; hier war es u. a. sein Verdienst, daß der Orden dem alten Glauben treu blieb. A. bekämpfte schon 1520 Luther und seine Anhänger in einer Schrift über den päpstlichen Primat („Super apostolica sede …“), die eine Gegenschrift von Luthers „Famulus“ Johannes Lonicer hervorrief. A. antwortete hierauf, indem er sich offen gegen Luther erklärte und gleichzeitig eine Schrift zur Verteidigung des Papsttums in deutscher Sprache erscheinen ließ, wodurch er wiederum Luther zu einer heftigen Entgegnung „Von dem Papsttum zu Rom wider den hochberühmten Romanisten zu Leipzig“ (1520) und zur Formulierung seines Programms in „De captivitate Babylonica ecclesiae“ (1520) veranlaßte. Auch später polemisierte A. gegen Luther in zahlreichen zum Teil recht derben Streitschriften (erschienen meist bei Valentin Schumann, Leipzig), setzte sich für die Kommunion unter einer Gestalt und die Sakramentalität der Ehe ein, hielt am 20.1.1522 in Weimar eine öffentliche Disputation gegen Dr. Johann Lang über das Klosterideal, verteidigte den 1524 heiliggesprochenen Benno von Meissen gegen die Angriffe Luthers und gab 1527 eine Erklärung des Salve regina heraus. Er stand in Briefwechsel mit der Fürstin Margarete von Anhalt und gab die Emsersche Übersetzung des Neuen Testamentes neu in Druck. Die von A. beanspruchte Autorschaft an der Schrift „Wider Luthers Tröstung an die Christen zu Hall“ (1527) ist nicht gesichert, sie stammt möglicherweise von Johann Cochläus oder Hieronymus Emser, der über der Schrift gestorben sein soll, die dann A. unter seinem Namen herausgegeben hat. Nach F. Geß handelt es sich um ein Werk Herzog Georgs von Sachsen, für das A. seinen Namen hergab. A.s letztes Werk ist eine Erklärung der Klarissenregel (1534, deutsch 1535); seitdem fehlt alle Kunde über ihn.

  • Werke

    Weitere W L. Lemmens, Aus ungedr. Franziskanerbriefen d. 16. Jh. s, 1911, S. 23-54 (Briefe an Marg. v. Anhalt); ders., Corpus Cath. XI, 1926; s. a. Hurter II, Sp. 1257; Schottenloher, Nr. 10920c, 10926l, 10931e, 14074 u. 41584.

  • Literatur

    ADB I (unter Alveld);
    L. Lemmens, P. A. v. A., 1899;
    O. Clemen, in: NA, 1913, S. 157-59;
    F. Geß, Akten u. Briefe z. Kirchenpolitik Hzg. Georgs v. Sachsen II, 1917, Nr. 1508;
    P. Lehmann, Nochmals A. v. A., in: Franziskan. Stud. 7, 1921, S. 78 f.;
    G. Hesse, A. v. A., in: F. Doelle, Arbb. d. kirchenhist. Seminars d. Franziskaner in Paderborn, 1930, S. 57-75, u. in: Franziskan. Stud. 17, 1930, S. 160-178;
    LThK.

  • Autor/in

    Paul Lehmann
  • Zitierweise

    Lehmann, Paul, "Alveldt, Augustin von" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 230-231 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118648586.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Alveld: Augustin A.(Alfeld auch Alefeld), von seinem Geburtsorte Alfeld, einem hildesheimischen Städtchen, benannt, scheint mit Luther im ziemlich gleichen Alter gestanden zu sein. Denn in seiner ersten gegen Luther gerichteten Streitschrift, die bereits 1520 in Leipzig gedruckt erschien: „Super apostolica sede, an videlicet divino sit iure nec ne .... ex sacro Bibliorum canone declaratio,“ bezeichnet er sich als Franciscaner-Ordens-Priester und Kloster-Lector zu Leipzig. Ein entschlossener, furchtloser Mann, den seine Ordensgenossen mit dem Lobe bezeichnen: er habe sich vor dem Hause Israel den Neuerungen wie eine Mauer entgegengestellt; während seine Gegner ihn dahin charakterisiren, daß er, was ihm Luther gegenüber an Gelehrsamkeit abgehe, durch Schimpfen ersetze. Selbst die Satyre bemächtigte sich des Streites und ergoß ihren Spott über A., der sich aber nicht einschüchtern ließ, sogar am 20. Jan. 1522 eine öffentliche Disputation gegen Dr. Johann Lang aus Erfurt in der Frauenkirche zu Weimar für das von den Reformatoren angefochtene Klosterleben hielt. 1523 war A.|Guardian des Franciscaner-Klosters zu Halle. Nach Ordensnachrichten scheint er noch 1530 gelebt zu haben.

    • Literatur

      Seine Schriften verrathen theologische Schulung und große Schlagfertigkeit gepaart mit der Derbheit jener Zeit. Sie sind am genauesten in Panzer, „Annales typographici.“ Vol. X. S. 88 und „Annalen der älteren deutschen Litteratur,“ S. 438 aufgeführt; heute haben sie nur noch den Werth seltener Stücke. Die letzte von ihm bekannt gemachte Schrift führt den Titel: „Oratio theologica, quam Magdeburgis ad Clerum habuit de Ecclesia bipartita et Mart. Lutheri omniumque Lutheranorum ruinoso ac stultissimo fundamento.“ Lipsiae, 1528. — Biographische Litteratur verzeichnet Adelung.

  • Autor/in

    Ruland.
  • Zitierweise

    Ruland, Carl, "Alveldt, Augustin von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 375-376 unter Alveld [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118648586.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA