Dates of Life
erwähnt 1523, gestorben 1561
Place of birth
Hagenau
Occupation
Dominikaner ; evangelischer Theologe ; Straßburger Reformator
Religious Denomination
mehrkonfessionell
Authority Data
GND: 138242992 | OGND | VIAF: 382145858282323022754
Alternate Names
  • Nigri, Theobald
  • Niger, Theobald
  • Nigrinus, Theobald
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Nigrinus, Theobald, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138242992.html [27.04.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Nigrinus: Theobald N. (Nigri, Niger), einer der Mitbegründer der Reformation in Straßburg. Er hieß ursprünglich Schwarß, war zu Hagenau geboren, trat in den Dominicanerorden, widmete sich dann der Erziehung von Findelkindern im Kloster Stefansfelden, ging hierauf (1523?) nach Straßburg. Wol schon vorher hatte er das Ordensgewand — ohne Dispens der Vorgesetzten — abgelegt. In Straßburg trat er in nähere Beziehungen zu Matthis Zell, dem Leutpriester an der Münstergemeinde, der bereits mit der reformatorischen Predigt begonnen hatte, und wagte es als Helfer des Zell am 17. Febr. 1524 zum ersten Male im Münster die Messe in deutscher Sprache zu lesen, sowie das Abendmahl unter beiderlei Gestalt auszutheilen. Dem die Bestrafung des N. fordernden bischöflichen Vicar schenkte der Rath kein Gehör, bewies dem Angeklagten vielmehr sein Wohlwollen, indem er die von der Gemeinde zu Alt St. Peter (am 29. Febr. 1524) vollzogene Wahl desselben zu ihrem Pfarrer bestätigte. Als solcher ist er mit einer kurzen Unterbrechung — vom Juli 1531 bis zum Frühling 1532 hat er in Augsburg auf Bitten des dortigen Rathes an der Seite seines Freundes Wolfgang Musculus gewirkt — mehr als 25 Jahre an der Alt St. Peter-Gemeinde thätig gewesen. Nachdem aber 1550 infolge des Interims das Gotteshaus, in dem N. bisher gepredigt,|den Katholiken zur ausschließlichen Benutzung überlassen worden war, lebte derselbe einige Jahre in Straßburg ohne amtliche Thätigkeit. Diese ward ihm erst 1553 wieder zu Theil, als der Tod des Reformators Hedio die Stelle eines Predigers an der Dominicanerkirche erledigte. Jedoch schon im nächsten Jahre vertauschte er sie mit der eines Pfarrers zu St. Aurelien. Als hochbetagter Greis starb N. 1561, nachdem er noch die Freude gehabt hatte, die von den katholischen Geistlichen verlassene Alt-St. Peter-Kirche in einem feierlichen Gottesdienste dem evangelischen Cultus zurückzugeben. Der Sache der Straßburger Reformation hat er nicht blos durch seine trefflichen Predigten und seine treue Seelsorge erhebliche Dienste geleistet, sondern auch durch seine eifrigen Bemühungen um die Neugestaltung des Gottesdienstes. Sein eigenmächtiges und stürmisches Vorgehen gegen die Heiligenbilder und Altäre im J. 1529 brachte ihn in einen vorübergehenden Conflict mit dem Rath, der ihm für sein Benehmen eine scharfe Rüge ertheilte.

    • Literature

      Strobel, Geschichte der Kirche zum Alten-St. Peter, Straßburg 1824. — Roehrich, Geschichte der Reformation im Elsaß, Straßburg 1830—1832.

  • Author

    R. Zoepffel.
  • Citation

    Zoepffel, Richard, "Nigrinus, Theobald" in: Allgemeine Deutsche Biographie 23 (1886), S. 698-699 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138242992.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA