Nevermann, Hans
- Lebensdaten
- 1902 – 1982
- Geburtsort
- Schwerin (Mecklenburg)
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Völkerkundler ; Ethnologe
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 138523169 | OGND | VIAF: 100294023
- Namensvarianten
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- Nevermann, Hans Paul Friedrich
- Wilhelm, Hans (Pseudonym)
- Nevermann, Hans
- Nevermann, Hans Paul Friedrich
- Wilhelm, Hans (Pseudonym)
- wilhelm, hans
- Nevermann, H.
- Nevermann, Hans Paul Friedrich Wilhelm
- mehr
Quellen(nachweise)
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Personen im Fachinformationsdienst Darstellende Kunst
- Index Theologicus (IxTheo)
- Video Portraits for the Federal German Anthropology post 1945 [2014-]
Objekt/Werk(nachweise)
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Genealogie
V Willy (1870–1954), Postbeamter, S d. →Johann (1845–1935), Kaufm. in Hamburg, u. d. Dora Marie Henriette Voß (1843–1928);
M Ella (1872–1947), T d. →Friedrich Kentzler (1843–87), Kaufm. in Sch., u. d. Sophie Marie Stripp (1845–1925);
⚭ Hamburg 1929 Lieselott (1903–93), T d. →Karl Albert Miethe (1874–1914), Tierarzt in Wolfenbüttel, u. d. Katharina Kaiser (1874–1962);
2 T. -
Biographie
N. studierte seit 1920 in Hamburg, Heidelberg und München Völkerkunde, oriental. Sprachen und Alte Geschichte. Nach acht Semestern wurde er mit der Dissertation „Die Schiffahrt in Ozeanien“ in Hamburg zum Dr. phil. promoviert. Seit 1922 war er in Völkerkundemuseen tätig, unbesoldet in Hamburg, mit Werkvertrag in Berlin und als Angestellter in Dresden. 1931 wurde er zum Kustos der Südseeabteilung des Berliner Völkerkundemuseums ernannt, die er bis zu seiner Pensionierung 1957 leitete. 1937 war er zum Völkerkundemuseum Rostock abgeordnet, um dessen Schausammlung neu zu gestalten. 1942 wurde er als Dolmetscher für südostasiat. Sprachen zum Wehrdienst eingezogen. Da|N. nicht Mitglied der NSDAP gewesen war, konnte er im Herbst 1945 wieder die Leitung der Südseeabteilung in Berlin übernehmen. Darüber hinaus hatte er die Abteilungen für Südostasien und Indien mitzubetreuen. Das weitgehend zerstörte Museumsgebäude mußte 1948 wegen Baufälligkeit aufgegeben werden. Das Schicksal der nach Ost und West ausgelagerten Bestände war ungewiß. In dieser Situation wurde N. 1950 die Leitung des Überseemuseums Bremen angeboten, die er aber ablehnte, da ihm ein Weggang aus Berlin „wie Fahnenflucht“ erschien. 1951 wurde N. zum Honorarprofessor für Vergleichende Völkerkunde an die FU Berlin berufen und hielt bis 1969 Vorlesungen. Neben kleineren Reisen konnte er 1933/34 eine Expedition durchführen, die ihn nach Niederländisch-Neuguinea, Neukaledonien, der Loyalty-Gruppe und den Neuen Hebriden führte und auf der er neben seiner völkerkundlichen Forschungs- und Sammeltätigkeit (etwa 3100 Gegenstände) auch Tonaufnahmen sowie geographische und biologische Beobachtungen durchführte, wobei er u. a. zwei neue Webervogelarten entdeckte.
N.s Hauptforschungsgebiet blieb die Südsee und der südostasiat. Raum. Er bearbeitete das während seiner eigenen Reise gesammelte völkerkundliche Material sowie einen Teil der „Ergebnisse der [Hamburger] Südsee-Expedition 1908-1910“ und befaßte sich besonders mit Schiffahrt, Weberei, Masken und Geheimbünden, mündlichen Überlieferungen und Religionen. Seinen umfassenden Kenntnisstand über die Kulturen der Südsee, Indonesiens und teilweise Australiens publizierte N. in zahlreichen Beiträgen zu Handbüchern über Völkerkunde, Kunst, Literatur, Religion, Besiedlungs- und Kulturgeschichte, v. a. in Hugo Adolf Bernatziks „Großer Völkerkunde“ (1939, ⁶1975) sowie im „Fischer Lexikon Völkerkunde“ (1959, ⁶1974). Durch diese zusammenfassenden Darstellungen, die z. T. in mehrere Sprachen übersetzt wurden, hat N. völkerkundliche Kenntnisse einem weiteren Publikum zugänglich gemacht.|
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Auszeichnungen
Medaille d. Berliner Ges. f. Anthropol., Ethnol. u. Urgesch. (1966).
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Werke
Weitere W Masken u. Geheimbünde in Melanesien, 1933 (Nachdr. 1980);
Bei Sumpfmenschen u. Kopfjägern, 1935 (niederländ. 1946);
Die indo-ozean. Weberei, 1938;
Kulis u. Kanaken, 1942;
Götter d. Südsee, 1947;
Die Reiskugel, 1952;
Die Stadt d. tausend Drachen, 1955, ²1956;
Stimme d. Wasserbüffels, 1956 (russ. 1961, engl. Auszug 1967);
Söhne d. tötenden Vaters, 1957 (russ. 1960);
Die polynes. Hochkultur, 1965 (erneut 1983);
Die Kunst Ozeaniens, in: Kunst im Bild, 1967 (erneut in: Enz. d. Weltkunst, 1979;
um 1984, niederl. 1968, 1980, ital. 1968, engl. 1968, 1979, kroat. 1968, um 1980, slowen. 1968, um 1980, franz. 1969, 1980, span. 1978);
Die Religionen d. Südsee, 1968 (franz. 1972);
– Btrr. in:
Lehrb. d. Völkerkde., 1937, ⁴1971;
Hdb. d. Kulturgesch., 1939;
Großes Buch d. Wissens, 1956, ⁴1964;
Die Literaturen d. Eingeborenen Australiens u. Ozeaniens, in: KLL VII, 1964, S. 672-83 (u. d. T. Die traditionellen Literaturen Ozeaniens/Polynesiens, ebd. 20, ²1992, S. 759-63). -
Literatur
G.Koch, in: Baessler-Archiv 31, 1983, S. 1-4 (P);
B. Zepernick, in: Zs. f. Ethnol. 110, 1985, S. 1-42 (P; W-Verz.) ;
Kürschner, Lit.-Kal. 1932-1958;
Kürschner, Gel.-Kal. 1935-1954. -
Autor/in
Bernhard Zepernick -
Zitierweise
Zepernick, Bernhard, "Nevermann, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 191-192 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138523169.html#ndbcontent