Lebensdaten
1852 – 1914
Geburtsort
Jungbunzlau (Böhmen)
Sterbeort
Reichenberg (Böhmen)
Beruf/Funktion
Textilindustrieller
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 138225052 | OGND | VIAF: 88273338
Namensvarianten
  • Neumann, Alois

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Zitierweise

Neumann, Alois, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138225052.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Samuel Siegmund ( 1881), Bes. e. Weberei u. e. Manufakturwarengeschäfts, das sich nach seiner Umsiedlung nach R. 1868 zu einem der bedeutensten Zwischenhandels-Unternehmen in Österr. entwickelte.;
    B Carl, Rudolf, beide Textilindustrielle;
    Else Strakosch.

  • Biographie

    N.s Vater gründete 1849 in Grünwald (Böhmen) eine Manufakturwarenhandlung für den lokalen Bedarf, die 1856 nach Gablonz, 1868 nach Reichenberg verlegt wurde. Das florierende Geschäft ermöglichte es, in Grottau eine Handweberei mit über 500 Beschäftigten, hauptsächlich für Wollwaren nach engl. Art einzurichten. 1875 wurde N. vom Vater als Gesellschafter in die Firma „S. S. Neumann“ aufgenommen, und nach dessen Tod (1881) leitete er gemeinsam mit seinem Bruder Carl die Firma. 1894 trat Rudolf, ein dritter Sohn des Gründers, als Gesellschafter hinzu. 1880 richtete die Firma eine mechanische Wollweberei in der einstigen Baumwollspinnerei Hanusch in Reichenberg ein, seit 1890 erweitert durch zwei vierstöckige Fabrikblocks mit über 300 Arbeitern und ergänzt durch Hausweberei. Die Produktion orientierte sich an engl. und franz. Vorbildern und wurde in den 90er Jahren mit Herrenkonfektion erweitert, die zum Teil für den Export in die Türkei, nach Persien, aber auch nach Übersee bestimmt waren. Dementsprechend wurden eine Niederlassung in Wien und Agenturen in Prag, Brünn, Budapest, Hamburg, Konstantinopel und Kairo eingerichtet. N. war 1879-82 Stadtverordneter von Reichenberg, seit 1885 Mitglied, 1891-96 Vizepräsident, anschließend Präsident der lokalen Handels- und Gewerbekammer. 1905 wurde er auf Lebenszeit in das Herrenhaus berufen, wo er der Verfassungspartei angehörte. Er machte sich um die Beteiligung der österr. Industrie an der Pariser Weltausstellung 1900 verdient und stand 1906 an der Spitze des Komitees, das die deutsche Industrie- und Gewerbeausstellung in Reichenberg veranstaltete. Als Mitglied des Industrierates (1899–1913) war er Referent für den allgemeinen Zolltarif und für die Handelsverträge. Er lehnte die von der Landwirtschaft geforderte Schutzzollpolitik ab und trat mit Artikeln in der „Neuen Freien Presse“ an die Öffentlichkeit, z. B. mit einer Stellungnahme zur österr. Steuerpraxis.|

  • Auszeichnungen

    Orden d. Eisernen Krone III. Kl. (1898), Komturkreuz mit Stern d. Franz-Josephs-Ordens (1904).

  • Werke

    Ber., betr. d. Entwurf e. autonomen Zolltarifes. erstattet an d. erste Abt. d. Section f. Industrie, Gewerbe u. Handel d. Industrie- u. Landwirtsch.rates, 1901.

  • Literatur

    Österr. Großindustrie IV, 1898, S. 173 f., Erg.bd. T. 3, 1908, S. 97;
    G. Kolmer, Das Herrenhaus d. österr. Reichsrates, 1907, S. 257 f.;
    F. Hantschel, Biogrr. dt. Industrieller aus Böhmen, o. J., S. 51;
    Wininger;
    ÖBL;
    Biogr. Lex. Böhmen.

  • Autor/in

    Josef Mentschl
  • Zitierweise

    Mentschl, Josef, "Neumann, Alois" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 138 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138225052.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA