Lebensdaten
1869 – 1945
Geburtsort
Neuteich (Westpreußen, heute Nowy Staw, Polen)
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Bakteriologe
Konfession
mennonitisch
Normdaten
GND: 117551112 | OGND | VIAF: 72174237
Namensvarianten
  • Neufeld, Fred
  • Neufeld, F.

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Neufeld, Fred, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117551112.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hermann, Dr. med., prakt. Arzt;
    M Johanna Rahn; ledig.

  • Biographie

    Nach dem Abitur in Danzig studierte N. in Tübingen, Königsberg, Berlin und Heidelberg, wo er 1893 promoviert wurde. 1894 erhielt er eine Anstellung als Cholera-Assistent am Institut für Infektionskrankheiten (später Robert-Koch-Inst., RKI) in Berlin. 1903/04 begleitete er Robert Koch auf dessen Forschungsreise nach Rhodesien zur Untersuchung einer Rinderseuche. Nach einem vorübergehenden Wechsel an das Kaiserl. Gesundheitsamt (1906 Titular-Prof), kehrte er 1912 als Abteilungsvorstand an das RKI zurück und trat 1917 die Nachfolge von Georg Gaffky als Direktor an. Wegen einer schweren Erkrankung – nicht wegen rassischer oder politischer Verfolgung – ging er 1933 auf eigenen Wunsch in Ruhestand. Bis zu seinem 70. Lebensjahr konnte N., der keiner Parteiorganisation angehörte, unter wohlwollender Förderung des Reichsforschungsrats seine täglichen Studien im RKI fortsetzen (Publikationen bis 1943).

    N.s internationales Renommee resultierte im wesentlichen aus seinen grundlegenden bakteriologischen Arbeiten über Streptokokken und Pneumokokken. Er beschrieb eine diagnostische Reaktion, die Kapselquellungsreaktion, mit der immunbiologisch verschiedene Pneumokokkentypen voneinander unterschieden werden konnten. Zusammen mit L. Haendel entwickelte er serologische Verfahren zur Herstellung von Antipneumokokkenseren, auf denen in der vor-antibiotischen Ära die Serumtherapie der Pneumonie beruhte. Im letzten Lebensabschnitt stand die Entwicklung und Erprobung neuartiger Desinfektionsmittel im Vordergrund. N. war langjähriger Mitherausgeber der Zeitschrift für Hygiene und Infektionskrankheiten (heute: Medical Microbiology and Immunology).|

  • Auszeichnungen

    Geh. Med.rat;
    Honorarprof. (Berlin 1929);
    Mitgl. d. Reichsgesundheitsrates;
    Ehrenmitgl. d. RKI (1933);
    Goethemedaille f. Kunst u. Wiss. (1943).

  • Werke

    Seuchenentstehung u. -
    bekämpfung, 1914;
    Pneumokokken, in: W. Kolle, R. Kraus, P. Uhlenhuth (Hg.), Hdb. d. pathogenen Mikroorganismen, IV, 1928; W-Verz.
    in: K. Gerber: Bibliogr. d. Arbb. aus d. Robert-Koch-Inst. 1891-1965, 1966.

  • Literatur

    F. Kleine, Zs. f. Hygiene u. Infektionskrankheiten 127, 1947, S. 185 f.;
    F. Kauffmann, Erinnerungen e. Bakteriologen, 1969 (Korr. mit N. 1935-38);
    Rhdb.;
    Kürschner, Gel.-Kal. 1931–50. – Eigene Archivstud. (BA Koblenz u. Berlin-Zehlendorf).

  • Porträts

    Bull. of Lederle Laboratories, 3, 1935, No.1 (Titelbl.);
    75 J. Robert-Koch-Inst., hg. v. G. Henneberg, 1966.

  • Autor/in

    Peter Voswinckel
  • Zitierweise

    Voswinckel, Peter, "Neufeld, Fred" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 115 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117551112.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA