Lebensdaten
1915 – 1945
Geburtsort
Breslau
Sterbeort
Glatz (Schlesien)
Beruf/Funktion
Maler
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 119003163 | OGND | VIAF: 8188173
Namensvarianten
  • Moering, Klaus-Andreas

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Zitierweise

Moering, Klaus-Andreas, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119003163.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ernst (1886–1973), Pfarrer in B., 1927-33 Büchereidir. in B., seit 1945 Sup. in Brehna b. Halle/Saale, S d. Pastors Andreas (1842–1910) u. d. Alma Zimmermann (1853–1924);
    M Isa (1881–1957). T d. Eduard Frhr. v. Koskull (Frhr. 1862, 1824-89), kurländ. Oberhofger.rat in Mitau (s. Dt.balt. Biogr. Lex.), u. d. Leonie Freiin v. der Ropp (1847–1937) aus Pormsahten (Kurland);
    Berlin-Wilmersdorf 1938 Elisabeth (Elle) (1909–92), Volksschullehrerin u. Schriftst. (s. Wi. 1955), T d. Gottfried Nay (1878–1959), Sup. in Muskau/Neiße, u. d. Johanna Geppert (1881–1958);
    Vt d. Ehefrau Ernst Wilhelm Nay (1902–68), Maler (s. ThB);
    1 S, 1 T, Michael (1942–86), Dr. phil., Maler in Wiesbaden, Andrea Müller-Osten (* 1938), Malerin in Kassel.

  • Biographie

    Seit 1930 nahm M. während seiner Gymnasialzeit privaten Unterricht bei Ludwig-Peter Kowalski (1891–1967), einem Anhänger Otto Muellers. Nach dem Abitur 1935 bewarb er sich – nach Ableistung des obligatorischen sechsmonatigen Arbeitsdienstes – an der Kunstgewerbeschule Breslau. Als Sohn eines amtsenthobenen und wegen seines politischen Engagements in der DDP zeitweise inhaftierten Theologen wurde er in seiner Heimatstadt jedoch nicht zum Studium zugelassen. Im Frühjahr 1936 ging M. daher nach Berlin, um an der Universität Germanistik und an der Staatlichen Hochschule für Kunsterziehung Malerei zu studieren. Bisher vor allem an den Expressionisten orientiert, geriet M. rasch in Konflikt mit der staatlich verordneten Kunstauffassung. Ein Lichtblick bedeutete ihm lediglich das Sommersemester 1937 an den Staatlichen Meisterateliers in Königsberg. In der Klasse von Alfred Partikel (1888–1945) erlernte M. das Aquarellieren vor der Natur und fand in seinen Mitstudenten Jochen Albrecht und Hans-Hermann Steffens Gleichgesinnte, die ihn bestärkten, seinen eigenen Weg im Widerspruch zur offiziellen Kulturpolitik des Nationalsozialismus zu gehen. Er hatte noch Gelegenheit, Werke der klassischen Moderne in der Städtischen Kunstsammlung zu Königsberg zu sehen, bevor sie wenig später als „entartet“ entfernt wurden. Seit Herbst 1937 wieder in Berlin, hatte M. auf Vermittlung seiner späteren Frau häufigeren Kontakt mit Ernst Wilhelm Nay in dessen Atelier am Hohenzollerndamm. Während er dem Impressionismus distanziert gegenüberstand und sich auch für den Surrealismus und die Neue Sachlichkeit nicht erwärmen konnte, setzte er sich verstärkt mit dem Expressionismus auseinander. Mit großer Begeisterung studierte er in der Berliner Ausstellung „Entartete Kunst“ die Werke der jetzt Verfemten. Den Urlaub verbrachte M. nunmehr im Ferienhaus der Schwiegereltern in Poberow an der Ostsee, 1938 zusammen mit seinen Freunden Joachim Albrecht und Hans-Hermann Steffens. Ein Großteil von M.s Werk entstand hier. Während die Ölgemälde den Einfluß Otto Muellers verraten, zeigen die Aquarelle in ihrer Farbgebung, in den Formen der Figuren und in der Komposition eine kraftvoll expressive Bildsprache. Während der folgenden Jahre strebte M. nach Vereinfachung und Geometrisierung der Formen. Auf der Suche nach dem Wesenhaften und Elementaren wurde seine Darstellung verhaltener. Gleichzeitig entstanden aber auch Bilder von vibrierender Bewegtheit, die – von einem beruhigten Zentrum ausgehend – durch einen rasanten zeichnerischen Pinselduktus, bei dem spitze Zickzack-Linien vorherrschen, hervorgerufen wird.

    1940/41 legte M. die beiden Staatsexamina für das Lehramt an Höheren Schulen ab. Im April 1942 wurde er einberufen und kam an die Ostfront. Aus Furcht, als „entarteter“ Maler denunziert zu werden, malte er an der Front nicht. Während des Urlaubs entstanden Bilder von großem Ernst, die über den Expressionismus hinausweisen, so „Pferde am Brunnen“ (1943), „Abschied“ (1944) und eine Reihe von Selbstbildnissen. Auf den Rückzugsgefechten in seiner schles. Heimat schwer verwundet, starb M. kurz vor Kriegsende in einem Lazarett in Glatz. Seine Werke befinden sich, soweit sie den Krieg überdauert haben und nicht in Privatbesitz sind, in verschiedenen Museen in Berlin, Kassel und Regensburg. Sein schriftlicher Nachlaß gelangte an das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg, der künstlerische Nachlaß zum größten Teil an die Ostdeutsche Galerie in Regensburg..

  • Literatur

    R. Zimmermann, Die Kunst d. verschollenen Generation, 1980;
    H. Hörn (Hrsg.), K.-A. M. 1915-1945, Ein Maler d. verschollenen Generation aus d. Zeit d. Nat.sozialismus, 1991 (zahlr. Abb. d. W, P). – Ausst.kat.: Kassel 1974, Würzburg 1987 (jeweils Abb. v. W, P).

  • Autor/in

    Franz Menges
  • Zitierweise

    Menges, Franz, "Moering, Klaus-Andreas" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 675-676 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119003163.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA