Dates of Life
1680 – 1715
Place of birth
Wien
Place of death
Wien
Occupation
Erzbischof von Trier ; Herzog von Lothringen
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 119442647 | OGND | VIAF: 52499210
Alternate Names
  • Karl Joseph
  • Karl V.
  • Karl VI.
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

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Citation

Karl Joseph von Lothringen, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119442647.html [16.04.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Karl Joseph, Erzbischof und Kurfürst von Trier 1711—15, zweiter Sohn des Herzogs Karl V. von Lothringen, war bereits Bischof von Osnabrück und von Olmütz, als er am 24. Sept. 1710 von dem damals in Coblenz residirenden Trierer Domcapitel zum Coadjutor und Nachfolger des Erzbischofs Johann VIII. Hugo gewählt wurde. Er hielt am 20. November seinen Einzug in das von den Franzosen besetzte Trier mit Genehmigung Ludwigs XIV. und begab sich von da nach Lothringen, wo ihn die Nachricht von dem am 6. Jan.|1711 erfolgten Tode Johann Hugo's traf, die ihn zu schleuniger und wegen der Gefahr, von den Franzosen aufgefangen zu werden, heimlicher Rückkehr nach Coblenz veranlaßte. Nachdem Kaiser Joseph I. am 17. April gestorben war, begab sich der neue Erzbischof und Kurfürst nach Frankfurt a/M., um dort an der Wahl seines Nachfolgers, Karl VI., theilzunehmen. Er entfaltete bei dieser Gelegenheit eine höchst überflüssige Pracht, die seinem durch die Kriege ausgesogenen Lande einen Kostenaufwand von 40 000 Thalern verursachte. Bei den behufs Beendigung des spanischen Erbfolgekrieges geführten Verhandlungen bemühte sich Kurfürst K. J., zu Gunsten seines Erzstiftes zu wirken und er erlangte endlich im Herbste 1714 die Räumung Triers von Seiten der Franzosen, die von dem nach so langer Zeit wieder aufathmenden Volke durch einen Dankgottesdienst und ein Freudenfest gefeiert wurde. Zwei Tage später hielt der Kurfürst in Begleitung seines Bruders, des Herzogs Franz von Lothringen und des Abtes von Stablo, einen prunklosen Einzug in seine Hauptstadt. Im November des genannten Jahres kam endlich ein Vergleich zwischen den geistlichen und den weltlichen Ständen des Erzstifts zum Abschlusse, durch welchen die lange streitigen, beiderseitigen Leistungen zu den Provinzialbeisteuern festgesetzt wurden. K. J., der nach der mißbräuchlichen Gewohnheit jener Zeiten neben dem Trierer Erzbisthum stets die Bisthümer Osnabrück und Olmütz beibehalten hatte, wurde während eines Aufenthaltes in Wien von den Blattern ergriffen und starb an dieser Krankheit daselbst am 4. Decbr. 1715.

    • Literature

      Leonardy, Geschichte des trierischen Landes und Volkes. Trier u. Saarlouis 1870.

  • Author

    Endrulat.
  • Citation

    Endrulat, Bernhard Ferdinand Julius, "Karl Joseph von Lothringen" in: Allgemeine Deutsche Biographie 15 (1882), S. 365-366 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119442647.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA