Lebensdaten
1818 – 1875
Geburtsort
Oldenburg (Oldenburg)
Sterbeort
Bamberg
Beruf/Funktion
Herzogin von Oldenburg ; Königin von Griechenland
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 119077701 | OGND | VIAF: 7364180
Namensvarianten
  • Amalie Marie Friederike
  • Amalia Marie Friederike
  • Amelie
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Zitierweise

Amalie, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119077701.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Paul Friedrich August, Großherzog von Oldenburg;
    M Adelheid, T des Fürsten Victor II. von Anhalt-Bernburg-Schaumburg und der Prinzessin Amalie von Nassau-Weilburg;
    Gvv Herzog Peter Friedrich Ludwig von Oldenburg;
    Gmv Herzogin Friederike von Württemberg-Mömpelgard;
    Oldenburg 22.11.1836 Otto, König von Griechenland, S König Ludwigs I. von Bayern und der Prinzessin Therese von Sachsen-Altenburg; kinderlos.

  • Biographie

    A. wurde von dem Pestalozzischüler Johannes Ramsauer und der Hofdame Julie von Nordenflycht erzogen. Die Stelle der 1820 verstorbenen Mutter ersetzten ihre Großmutter A., auf deren Schloß Schaumburg/Lahn sie wiederholt weilte, ihre Tante und erste Stiefmutter Ida von Anhalt-Bernburg-Schaumburg, vorzüglich aber seit 1831 ihre zweite Stiefmutter Cäcilie, Prinzessin von Schweden. Mit verantwortungsbewußtem Ernst und früher Lebensreife folgte sie ihrem Gatten nach Griechenland und wurde bei ihrer Landung im Piräus (2.2.1837) vom Griechenvolk wegen ihrer strahlenden nordischen Schönheit mit Begeisterung als eine neue Artemis oder Aphrodite Anadyomene begrüßt. Sie lernte spielend die neugriechische Sprache, zog in ihren Hofstaat Töchter aus den vornehmsten Griechenfamilien und nahm schon bald an den Regierungsgeschäften teil. Sie war eine mutige Reiterin, durchquerte gern in griechischer Volkstracht mit kleinem Gefolge die griechische Bergwelt, lernte dabei Land und Leute gründlich kennen und gewann sich durch ihren Liebreiz überall Sympathien. Wiederholt übernahm sie bei Abwesenheit des Königs die Regierungsgeschäfte, und Kenner der Politik waren sich darin einig, daß sie ihren Gatten geistig weit überragte. Sie begründete griechische Frauenvereine, schuf den Schloßpark von Athen, leitete die Aufforstung von Attika ein, errichtete in Pyrgos Heptalophos einen landwirtschaftlichen Musterbetrieb und legte den Grund zu mancherlei sozialen und kulturellen Einrichtungen (Schulen, Theater usw.). Trotzdem hatte A. unter mancher Gegnerschaft zu leiden, was z. T. mit den unter den Großmächten herrschenden Spannungen zusammenhing. Der Mordanschlag des Studenten Dosios scheiterte zwar (18.9.1861), aber infolge der daraufhin ausbrechenden Unruhen mußte A. die zu bewaffnetem Eingreifen geraten hatte, mit ihrem Gatten Griechenland verlassen. Das Königspaar nahm seinen Wohnsitz in Bamberg, wo König Otto am 26.7.1867 starb. Dann erst gab A. ihre Hoffnung auf Rückkehr nach Athen auf. Sie gehört in die Reihe der bedeutenden europäischen Fürstinnen des 19. Jahrhunderts, ausgezeichnet durch Schönheit, klaren Verstand, treffliche Beurteilung von Menschen, sichere Kenntnis der Regierungsgeschäfte, Liebe zu Natur und Kunst, und durch religiös-humanitäre Gesinnung wie „gemacht, Regentin zu sein“. Ihr Andenken ist in Griechenland lebendig geblieben.

  • Literatur

    S. Alimberti, A., Athen 1896 (griech.);
    E. A. Thouvenel, La Grèce du Roi Othon, Paris 1899;
    G. Jansen, Kgn. A. v. Griechenland, in: Nordwestdt. Stud., 1904, S. 29-61;
    Th. Vellianitis, in: Megali Elliniki Enkiklopädia IV, Athen 1928, S. 150-54.

  • Porträts

    Ölgem. v. K. Rahl u. J. Stieler im Besitz d. Ghzgl. Oldenburg. Hauses;
    Lithogr. in: Graph. Slg. München; Wittelsbacher P-Slg., in: Geh. Hausarchiv München; Gem. v. J. Stieler in der Neuen Pinakothek München, Abb. in: M. v. Boehm, Biedermeier, o. J., S. 30.

  • Autor/in

    Hermann Lübbing
  • Zitierweise

    Lübbing, Hermann, "Amalie" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 237-238 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119077701.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA