Lebensdaten
1905 – 1983
Geburtsort
Plauen (Vogtland)
Sterbeort
Aachen
Beruf/Funktion
Physiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 122166116 | OGND | VIAF: 8262121
Namensvarianten
  • Naumann, Alexander

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Zitierweise

Naumann, Alexander, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd122166116.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Rudolf (1868–1927), Kaufm. in P.;
    M Frieda Martini (1879–1947);
    Aachen 1939 Marianne Bresgen (* 1917);
    1 S Dieter (* 1942), Prof. f. anorgan. Chemie in Köln.

  • Biographie

    Nach dem Abitur am Realgymnasium in Plauen studierte N. seit 1925 Mathematik, Physik, technische Physik und Geophysik an der Univ. Leipzig und schloß sein Studium 1931 mit einer Dissertation über die Entstehung der turbulenten Rohrströmung ab. Ein Forschungsstipendium der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft ermöglichte ihm die Weiterarbeit. 1933 wurde er Assistent bei L. Schiller am Physikalischen Institut der Univ. Leipzig. 1936 folgte N. einem Angebot von C. Wieselsberger, der ihn mit der Leitung der Abteilung Aerodynamik am Aerodynamischen Institut der TH Aachen betraute. 1937 erhielt er einen Lehrauftrag für Strömungslehre und 1939 als wissenschaftlicher Assistent die Leitung der Abteil ung Gasdynamik des Aerodynamischen Instituts. N. habilitierte sich 1941 und wurde im folgenden Jahr Dozent für Strömungslehre und Flugmechanik.

    N.s weitere Arbeiten wurden bahnbrechend für die Entwicklung der Überschallwindkanaltechnik und der Hochgeschwindigkeitsaerodynamik. Diese Arbeitsgebiete wurden jedoch nach Kriegsende in Deutschland verboten, weshalb N. 1946 im Bureau d'Études in Emmendingen die wissenschaftliche Leitung einer deutschen Arbeitsgruppe übernahm, die den Auftrag hatte, Überschallwindkanäle für ein franz. Forschungszentrum in Vernon (Normandie) zu entwickeln. Seine Lehrtätigkeit an der TH Aachen setzte er auch während dieser Zeit fort. 1949 zum apl. Professor ernannt, kehrte N. 1951 an das Aerodynamische Institut zurück, wo er mit dem Aufbau der Windkanalanlagen der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL) in Köln beauftragt wurde. 1955 übernahm er die Leitung des DVL-Instituts für Aerodynamik (später Institut für Angewandte Gasdynamik). N. konnte dort seine Forschungsarbeit in der experimentellen Hochgeschwindigkeitsaerodynamik mit großem Erfolg fortsetzen. 1963 wurde er auf den Lehrstuhl für Strömungslehre an der TH Aachen berufen und zum Direktor des Aerodynamischen Instituts ernannt. 1963-66 leitete er das DVL-Institut für Angewandte Gasdynamik nur noch nebenamtlich. Bis zu seiner Emeritierung 1973 war er mit den Aachener Medizinern S. Effert und J. Schoenmackers darum|bemüht, die Fakultät für Maschinenwesen, die noch junge Medizinische Fakultät der TH Aachen und die Düsseldorfer Universitätsklinik zu interdisziplinärer Kooperation zusammenzuführen. Diese Initiative führte 1969 zur Einrichtung des Sonderforschungsbereichs „Künstliche Organe, Modelle und Organersatz“ und 1970 zur Gründung des Helmholtz-Instituts für Biomedizinische Technik an der TH Aachen.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. u. a.: AGARD (Advisory Group for Aerospace Research and Development d. NATO), Board of Directors d. v. Kármán Inst. for Fluid Dynamics (Rhode-Saint-Genèse, Belgien), Wiss. Ges. f. Luftfahrt, Zentralstelle Luft- u. Raumfahrt-Dokumentation, Rhein.-Westfäl. Ak. d. Wiss., Dt. Ges. f. biomed. Technik, Dt. Forschungsgemeinschaft;
    Ehrensenator (1974) u. Dr. med. h. c. (TH Aachen 1979).

  • Werke

    u. a. Entstehung d. turbulenten Rohrströmung, in: VDI-Zs. 75, 1931, S. 915;
    The Blow-down Wind Tunnel in Aachen, in: AGARD-Report 69, 1965 (mit A. Heyser u. W. Trommsdorff);
    Versuche an Wirbelstraßen hinter Zylindern b. hohen Geschwindigkeiten, in: Forschungsberr. d. Wirtsch- u. Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen 471, 1958 (mit H. Pfeiffer);
    Stoßschwingungen an Profilen, in: Abhh. aus d. Aerodynam. Inst. d. RWTH Aachen 1965, H. 9, S. 9 f.;
    Über Strömungsvorgänge im menschl. Körper, in: Acta Medicotechnica 18, 1970, S. 46 f. – Hrsg.: Abhh. aus d. Aerodynam. Inst. d. RWTH Aachen (1963–73).

  • Literatur

    E. Krause, in: Abhh. aus d. Aerodynam. Inst. d. RWTH Aachen, 1975, H. 22, S. 9 f.;
    ebd., 1983, H. 22 (W-Verz.) u. H. 26;
    Pogg. VII a.

  • Autor/in

    Egon Krause
  • Zitierweise

    Krause, Egon, "Naumann, Alexander" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 765-766 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122166116.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA