Lebensdaten
1895 – 1972
Geburtsort
München
Sterbeort
Zürich
Beruf/Funktion
Kunsthändler
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 116884916 | OGND | VIAF: 42600680
Namensvarianten
  • Nathan, Fritz

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Nathan, Fritz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116884916.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Alexander (1845–1908), Kaufm. in M.;
    M Irene (1867–1949), T d. Sigmund Helbing (1821–95), Kunsthändler in M.;
    Om Hugo Helbing (1863–1938), GR, Kunsthändler u. Auktionator in M.;
    Stief-B Otto (1885–1930), seit 1913 selbständiger Kunsthändler in M.;
    1) Schneverdingen 1922 Erika (1894–1953, ev.), T d. Landwirts Wilhelm Heino u. d. Marie Beneke aus Lünzmühle (Lüneburger Heide), 2) Zürich 1955 Gabriele (* 1920, ev.), T d. Arztes Dr. med. Alban Nast-Kolb (1874–1940) u. d. Gertrud Steiner (1890–1961) aus Stuttgart; Gvv d. 2. Ehefrau Adolf v. Nast-Kolb (1839–1921, bis 1869 Nast), Bankier, Konsul in Rom (s. NDB XII*);
    1 S, 2 T aus 1). u. a. Peter (1925-2001), Dr. phil., Kunsthistoriker, seit 1972 Alleininh. d. Fa. in Z. (s. L).

  • Biographie

    N.s Interesse für Kunst wurde durch die Familientradition frühzeitig geweckt und zudem in starkem Maß von der künstlerischen Atmosphäre in München geprägt. Bereits als Gymnasiast hielt er Lichtbildervorträge über Leibl, Spitzweg und Raffael. Nach dem Abitur 1914 nahm er zunächst das Studium der Medizin auf; im 1. Weltkrieg diente er als Sanitätsunteroffizier. Nach Staatsexamen und Promotion (1922) und einem Praktikum an der Münchener Ohrenklinik trat er jedoch 1923 auf Anraten seines Stiefbruders in dessen Firma, die Ludwigsgalerie in München, ein. Nach dessen Tod führte N. seit 1931 die Galerie als Alleininhaber. 1935 emigrierte er mit seiner Familie in die Schweiz, zunächst nach St. Gallen, wo er 1948 eingebürgert wurde und vielfältig mit dem kulturellen Leben der Stadt verbunden war. Von 1951 bis zu seinem Tod führte er seine Kunsthandlung in Zürich, seit 1954 zusammen mit seinem Sohn.

    N. selbst, der durch fundierte Kenntnis, Gewissenhaftigkeit und persönliche Liebenswürdigkeit bald zu einem der angesehensten Vertreter seines Fachs wurde, empfand seine Tätigkeit als einen „künstlerischen Beruf“. Hatte er sich anfänglich der noch vernachlässigten Malerei der deutschen Romantik zugewandt, so dehnte er sein Interesse zunehmend auch auf die Impressionisten und Vorimpressionisten und die alten Meister aus. Auf diesen Gebieten wirkte er als einer der kompetentesten Berater und Kunsthändler für Sammler und Museen in Europa und USA, wie z. B. das Folkwang Museum in Essen und das Städelsche Kunstinstitut in Frankfurt, das Kunsthaus Zürich und das Kunstmuseum Bern, die National Gallery in Ottawa und das Museum of Fine Arts in Boston. Die später für die Öffentlichkeit zugänglich gemachten schweizer. Privatsammlungen von Oskar Reinhart in Winterthur und Emil G. Bührle in Zürich entstanden mit seiner Hilfe.

    Trotz aller bitteren Erfahrungen und Erlebnisse im Dritten Reich verband ihn eine unwandelbare Anhänglichkeit mit der alten Heimat und den dort ansässigen Freunden wie Ludwig Grote, Eberhard Hanfstaengl, Max Hirmer, Kurt Martin und Alfred Winterstein. Enge freundschaftliche Kontakte bestanden auch zu Hans Curjel, Christoph Bernoulli, Hans E. Bühler, Arthur Kauffmann und Oskar Reinhart. Während vieler Jahre war N. Vizepräsident des Kunsthandelsverbandes der Schweiz, der ihm auch die Führung der Expertisenstelle des Verbandes anvertraute.|

  • Auszeichnungen

    Ehrenmitgl. d. Kunsthandelsverbandes d. Schweiz (1963).

  • Werke

    Dr. F. N. u. Dr. Peter N. 25 Jahre 1936-1961, 1961;
    Erinnerungen aus meinem Leben, 1965. |

  • Nachlass

    Nachlaß (u. a. Vortragsmss. u. Tonbandaufzeichnungen) in Priv.bes.

  • Literatur

    F. N. 70 Jahre, in: SZ v. 1.7.1965 u. in: Die Weltkunst v. 15.7.1965;
    H. Curjel, in: NZZ v. 3.3.1972;
    FAZ v. 10.3.1972;
    Handelsbl. v. 13.3.1972;
    P. Nathan, Dr. F. N. u. Dr. Peter Nathan 1922-1972, 1972 (mit e. Vorwort v. F. N., P).

  • Autor/in

    Gabriele Nathan-Nast-Kolb
  • Zitierweise

    Nathan-Nast-Kolb, Gabriele, "Nathan, Fritz" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 744 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116884916.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA