Dates of Life
1812 – 1885
Occupation
Philosoph
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 116880635 | OGND | VIAF: 22904553
Alternate Names
  • Nahlowsky, Joseph Wilhelm
  • Nahlowsky, Josef Wilhelm
  • Nahlowsky, Josef W.

Quellen(nachweise)

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Nahlowsky, Joseph Wilhelm, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116880635.html [20.04.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Nahlowsky: Joseph Wilhelm N., geb. am 18. März 1812 in Prag, am 15. Januar 1885 in Graz, besuchte die Unterrichtsanstalten seiner Vaterstadt und trat im J. 1831 in das dortige Priesterseminar ein, um dem Wunsche seiner Familie entsprechend sich dem geistlichen Stande zu widmen. Doch nach zwei Jahren wendete er sich von dieser Laufbahn ab und beschäftigte sich an der Universität von 1833 bis 1837 mit dem Studium der Rechts- und Staatswissenschaften, in welchen er aber die für eine Berufswahl erforderliche Befriedigung nicht zu finden vermochte. Ein lebhafter innerer Trieb führte ihn zur Philosophie, mit deren eifrigem Studium er sich unter Exner's Leitung acht Jahre hindurch beschäftigte; er errang auch den Erfolg, daß er (1845) an der Prager Universität zum Lehramtsadjuncten der Philosophie und hierauf (1848) zum Supplenten Exner's (welcher als Ministerialrath nach Wien abging, s. A. D. B. VI, 447) ernannt wurde. Tie Wirksamkeit, welche er als Lycealprofessor in Przemysl und bald hernach als Director des Obergymnasiums zu Czernowitz ausübte, war nicht von langer Dauer, indem er im J. 1852 die ordentliche Professur der Philosophie an der Universität Olmütz übernahm, bei deren Aufhebung (1855) er in gleicher Eigenschaft nach Pest versetzt wurde. Nachdem er durch die Verhältnisse, welche in Ungarn in Folge des Octoberdiploms (1860) eintraten, seine Stelle verloren hatte, lebte er einige Zeit in Böhmen in ländlicher Zurückgezogenheit, deren Frucht auch seine erste litterarische Arbeit war. Doch bereits 1862 wurde er als Ordinarius nach Graz berufen, wo er bis zum Jahre 1878 wirkte, in welchem er durch seine leidende Gesundheit genöthigt war, in den Ruhestand zu treten. — Durch Exner war N. in die Philosophie Herbart's eingeführt worden, deren treuer Vertreter er stets blieb. In dieser Richtung bearbeitete er einen Zweig der Psychologie in der für ein größeres Publikum berechneten Schrift „Das Gefühlsleben, dargestellt aus praktischen Gesichtspunkten" (1862, 2. Aufl. 1884), sowie er auch im Gebiete der Ethik die Herbart’schen Grundsätze mehrfach entwickelte: „Grundzüge zur Lehre von der Gesellschaft und dem Staate" (1865), „Die ethischen Ideen als waltende Mächte im Einzeln- wie im Staatsleben" (1865) und hauptsächlich „Allgemeine praktische Philosophie (Ethik) pragmatisch bearbeitet" (1871, 2. Aufl. 1885). Hierzu kommen die kleineren Schriften: „Das Duell, sein Widersinn und seine moralische Verwerflichkeit" (1864) und „Zwei Reden paränetischen Inhaltes" (1866), sowie in der „Zeitschrift für exacte Philosophie“ außer mehreren Recensionen ein Aufsatz „Aesthetisch-kritische Streifzüge“ (1863), welcher eine beachtenswerthe Modification des formalistischen Princips der Aesthetik enthält.

    • Literature

      Nachwort der Verlagshandlung (Veit & Co.) in der 2. Aufl. d. Allg. prakt. Phil.

  • Author

    Prantl.
  • Citation

    Prantl, Carl von, "Nahlowsky, Joseph Wilhelm" in: Allgemeine Deutsche Biographie 23 (1886), S. 242 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116880635.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA