Lebensdaten
1896 – 1963
Geburtsort
Klausenburg (Siebenbürgen)
Sterbeort
New York
Beruf/Funktion
Photograph
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 119306581 | OGND | VIAF: 34589487
Namensvarianten
  • Marmorstein, Martin
  • Munkácsi, Martin
  • munkacsi, martin
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Quellen(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Munkácsi, Martin, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119306581.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    M., der eine Malerlehre absolviert hatte, ging als 17jähriger nach Budapest. Dank seiner Begeisterung für den Sport – er spielte Fußball und fuhr später Motorradrennen – sowie seiner visuellen und schriftstellerischen Begabung wurde er bereits im folgenden Jahr Sportreporter bei der Zeitung „AZ EST“. Seit der Veröffentlichung reportagehaft angelegter Aufnahmen einer Spanienreise (1923) arbeitete er nur noch als Bildberichterstatter. Von einem sicheren, betont ästhetischen Gestaltungswillen bei der Bildkomposition beseelt, gelangen M. vor allem bei Aufnahmen von Sportlern, die sich unbeobachtet wähnten, Photos von großer Natürlichkeit und Authentizität. 1927 übersiedelte M. nach Berlin, wo er Bildjournalist bei Ullstein wurde. Daneben arbeitete er u. a. für die „Dame“ und das „Studio“ (London). So berichtete er für die „Berliner Illustrirte“ über die Weltreise des Luftschiffes „Graf Zeppelin“, über Liberia (1931), Brasilien (1932) und in einer Sondernummer vom 21.3.1933 über die Staatsfeierlichkeiten bei der Reichstagseröffnung. Anfangs arbeitete er mit einer Reflexkamera 9 x 12, seit 1931 mit einer Rolleiflex und einer Leica. Laufend verbesserte er seine Techniken, baute einige seiner Kameras und entwickelte seine Filme selbst.

    Die nationalsozialistischen Pressionen veranlaßten M., frühere Kontakte mit der Hearst Press zu erneuern und 1934 in die USA zu emigrieren. Neben Sportreportagen und politischen Bildberichten verlegte er sich auf Modeaufnahmen und Porträts, u. a. für „Pictorial Review“, „Town and Country“, „Good House Keeping“ und „Harper's Bazaar“. 1936 erhielt M. als einer der ersten Photographen einen festen Vertrag bei „Life“. Er photographierte die Prominenz in Kunst, Politik und Gesellschaft. Für „Ladies Home Journal“ kreierte er die „How America lives“-Serie. Besonders revolutionierend wirkte er als Modephotograph, indem er das Studio verließ und unter freiem Himmel photographierte. Außerdem lichtete er seine Modelle in alltäglichen Situationen und in Bewegung ab. So wurde er zu einem der gefragtesten und bestbezahlten Photographen im Bereich der Mode und des Bildjournalismus.

  • Literatur

    T. N. Gidal, Dtld., Beginn d. modernen Photojournalismus, 1972 (W);
    R. Hoghe, M. M., Ausst.kat. Düsseldorf 1980 (W, L, P);
    Contemporary Photographers, ²1988 (W, L, P);
    Das dt. Auge, Photojournalismus in Dtld., Ausst.kat. Hamburg 1996.

  • Autor/in

    Franz Menges
  • Zitierweise

    Menges, Franz, "Munkácsi, Martin" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 597 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119306581.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA