Lebensdaten
1848 – 1931
Geburtsort
Schwöbber bei Hameln
Sterbeort
Falkenberg (Mark Brandenburg)
Beruf/Funktion
Chemiker
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 122140672 | OGND | VIAF: 62422368
Namensvarianten
  • Müller, Friedrich Carl Georg
  • Müller, Friedrich
  • Müller, Friedrich Carl Georg
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Müller, Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd122140672.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Georg Ludwig Gustav (1813–57), Müller, Mühlenpächter in Sch.;
    M N. N. (* 1822);
    1) N. N. ( um 1890), 2) Ida Schmuhl (um 1858–1935) aus Strelitz (Mecklenburg);
    2 T aus 1).

  • Biographie

    Seine Kindheit verbrachte M. hauptsächlich auf der Gutsmühle, die seine Eltern gepachtet hatten. Nach dem Tode des Vaters mußte seine Mutter den Hof allerdings verkaufen. M. besuchte seit dem 16. Lebensjahr das Gymnasium in Holzminden. Durch schon vorher erworbene chemisch-analytische Kenntnisse konnte er bei Aufnahme seines Studiums 1869 in Göttingen mit den Studenten des 3. Semesters zusammenarbeiten. 1870 wurde er Vorlesungsassistent von Friedrich Wöhler. der ihm riet, den Lehrerberuf zu wählen, und ihn mit entsprechenden Empfehlungen ausstattete. 1871 promovierte M. mit einer organisch-präparativen Arbeit zum Dr. phil. Im August desselben Jahres wurde er Lehrer für Physik und Chemie am Realgymnasium zu Osnabrück. Kurze Zeit später begann seine Zusammenarbeit mit der nahegelegenen Georgs-Marien-Hütte, für die er Analysen von Roheisen und Stahl durchführte. Dabei gelangen ihm wichtige Entdeckungen, wie die des für die Stahleigenschaften wesentlichen Eisenkarbids (heute: Zementit), und der Nachweis von Gasen in Stahl. Eine leitende Position bei der Firma Krupp lehnte er ab.

    Der Wechsel an das Realgymnasium zu Brandenburg (1880) bedeutete für M. einen beruflichen Aufstieg, brachte aber einen fast vollständigen Abbruch seiner hüttenchemischen Arbeiten mit sich. M. wandte sich nun verstärkt der Unterrichtstätigkeit zu. Er entwickelte viele überaus brauchbare und präzise Unterrichtsmittel, darunter einen Apparat zur Ableitung des Hebelgesetzes, ein Demonstrationsthermometer, ein Waagegalvanometer sowie eine Gasanalyseapparatur und eine Zündröhre für Verbrennungsuntersuchungen. 1893 erfolgte die Ernennung zum Gymnasialprofessor. Trotz der Anerkennung seiner Leistungen erreichte der persönlich sehr zurückhaltende M. keine seinen Fähigkeiten entsprechende Position und blieb breiteren Kreisen wenig bekannt.|

  • Auszeichnungen

    Geh. Studienrat (1917);
    Dr.-Ing. E. h. (TH Berlin-Charlottenburg 1928).

  • Werke

    u. a. Über d. Natur d. B-Parabromsulfotoluol u. seiner Abkömmlinge sowie d. Beziehungen seiner Salze, Diss. Göttingen 1871;
    Technik d. physikal. Unterrichtes, 1906, ²1926;
    Krupp's Gußstahlfabrik, 1896 (engl. u. franz. Überss.). – Zahlr. Aufsätze: Zs. f. d. physikal. u. chem. Unterricht (1907–28);
    Stahl u. Eisen;
    Zs. f. Chemie;
    Liebigs Ann. d. Chemie.

  • Literatur

    Zs. f. d. physikal. u. chem. Unterricht 31, 1918, H. 4 (M. gewidmet, P);
    O. Curio, Erinnerungen an F. C. G. M., ebd. 45, 1932, S. 171-76;
    K. Koch, 80 J. Naturwiss. Ver., in: Mitt. d. Naturwiss. Ver. Osnabrück 25, 1950, S. 23 ff.: Biogr. Hdb. z. Gesch. d. Region Osnabrück, 1990 (L);
    Pogg. III-VI.

  • Autor/in

    Klaus Ruthenberg
  • Zitierweise

    Ruthenberg, Klaus, "Müller, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 379 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122140672.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA