Lebensdaten
1751 – 1808
Geburtsort
Allendorf (Lumda)
Sterbeort
Schwelm
Beruf/Funktion
Astronom ; Pastor
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 121786951 | OGND | VIAF: 306414509
Namensvarianten
  • Müller, Friedrich Christoph
  • Müller, Friedrich Christoph
  • Mueller, Friedrich C.
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Müller, Friedrich Christoph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd121786951.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Müller: Friedrich Christoph M., Astronom. Geboren am 8. October 1751 zu Allendorf in Hessen, widmete sich M. dem geistlichen Stande, studirte aber daneben auch eifrig Mathematik und Naturwissenschaften, so daß er in Hamm eine Stelle als Lehrer der dortigen preußischen Garnison annehmen konnte. Später übernahm er verschiedene Pfarreien in Westphalen, nämlich zuerst in Soest, sodann (1782) in Unna und zuletzt (1785) in Schwelm bei Hagen, wo er am 10. April 1808 verstarb. Die Berliner Akademie hatte M. zu ihrem correspondirenden Mitgliede ernannt. Seine litterarischen Arbeiten haben theilweise nur einen vorübergehenden Werth, so z. B. seine „Anleitung zum Planzeichnen“ (Frankfurt und Leipzig 1775), seine gemeinnützigen astronomischen Tafeln (Leipzig 1792), seine „Beschreibung der märkischen Sparheerde“ (Weimar 1803). Auch Predigten hat M. herausgegeben. Die deutschen Abhandlungen der Berliner Akademie enthalten (1798—99) von ihm einen Bericht über die trigonometrische Vermessung der Grafschaft Mark, welche er selbst ausgeführt hat. Wirkliches astronomisches Verdienst erwarb er sich aber besonders durch die nachstehend bezeichneten beiden Tafelwerke: „Tafeln der Sonnenhöhen“, Schwelm 1787; „Tafeln der Sonnenhöhen für ganz Deutschland“, Leipzig 1791. Diese letzteren Tabellen sind so eingerichtet, daß sie in dem Intervall von 47° bis 54° der geographischen Breite für jeden Grad und ebenso für jeden Grad Sonnenhöhe zwischen 0° und 55° die Zeit bis auf eine Minute genau geben. Dieses Unternehmen erwies sich besonders um deswillen sehr nützlich, weil die directe Berechnung des Stundenwinkels aus der Sonnenhöhe immer mit Umständen verbunden ist. Freilich aber leiden die Müller’schen Tafeln an manchen schwer zu beseitigenden Mängeln, in Folge deren der Zeitfehler auf das Zehnfache des programmgemäßen Werthes ansteigen kann und man hat deshalb in neuerer Zeit diese Methode der Zeitbestimmung wieder verlassen, umsomehr, da Eble's „astronomisches Netz“ mittelst eines graphisch-manuellen Verfahrens die wahre Zeit bis auf eine halbe Minute genau zu bestimmen gestattet.

    • Literatur

      Poggendorff, Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften, 2. Bd., Leipzig 1863, S. 224. — Wolf, Geschichte der Astronomie, München 1877, S. 596. — J. Müller, Lehrbuch der kosmischen Physik, Braunschweig 1875, S. 94.

  • Autor/in

    Günther.
  • Zitierweise

    Günther, "Müller, Friedrich Christoph" in: Allgemeine Deutsche Biographie 22 (1885), S. 530 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121786951.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA