Lebensdaten
1698 – 1774
Geburtsort
Den Haag (Holland)
Sterbeort
Brandenburg/Havel
Beruf/Funktion
preußischer General ; Freund Friedrichs des Großen
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118692313 | OGND | VIAF: 37710544
Namensvarianten
  • Motte-Fouqué, Heinrich August Freiherr de la (preußischer Adel und Freiherr 1751)
  • Motte, August de la
  • Motte, Heinrich August de la
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Zitierweise

Motte Fouqué, Heinrich August Freiherr de la, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118692313.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Charles de la M. F. (1625–1701), verließ Frankreich aus konfessionellen Gründen;
    M Suzanne de Robillard (1670–1740);
    Halle 1733 (durch nachträgl. Konsens) Susanne Henriette Friederike Mason (1705–53);
    5 S (3 früh †), Heinrich (1727–96) auf Sakrow (Havelland), preuß. Lt., Domherr zu Brandenburg u. Halberstadt, Heinrich August Friedrich Louis (1731–92), Kapitän im Füsilierrgt. Nr. 33, 3 T (2 früh †);
    E Friedrich (1777–1843), Dichter (s. NDB V; L).

  • Biographie

    Als Page bei Fürst Leopold von Anhalt-Dessau nahm M. 1715 an der Belagerung Stralsunds teil. In dessen Regiment rückte er zum Kompaniechef auf und gewann die Aufmerksamkeit Kg. Friedrich Wilhelms I., der ihn zum militärischen Gesellschafter des Kronprinzen Friedrich berief. In dem Bayard-Orden, den dieser in Rheinsberg stiftete, fungierte M. als Großmeister. Im 1. Schles. Krieg zeichnete er sich als Truppenführer aus und wurde 1743 zum Kommandanten der Festung Glatz ernannt. 1745 erhielt er rückwirkend das Patent als Generalmajor. Im September 1756 übernahm er das Kommando über das in Schlesien kantonierende Korps unter dem Oberbefehl des Generalfeldmarschalls von Schwerin und führte nach dessen Tod in der Schlacht bei Prag (1757) die dort stehenden preuß. Truppen. 1760 mußte er eine Stellung bei Landeshut beziehen, um das Festungsviereck Glatz-Neiße-Breslau-Schweidnitz gegen die Österreicher zu verteidigen. Angesichts der feindlichen Übermacht gab M. den Befehl zum Rückzug über den Bober, wo er eine Niederlage erlitt und gefangengenommen wurde. Vergeblich versuchte Friedrich II., die Auslösung seines Freundes zu erreichen, dessen Tat er mit der des Leonidas bei den Thermopylen verglich. Erst kurz nach dem Hubertusburger Frieden erhielt M. die Freiheit wieder und wurde vom König, der ihn bereits 1759 zum General der Infanterie ernannt hatte, durch Einladungen zur Tafelrunde in Sanssouci geehrt.|

  • Auszeichnungen

    Pour le mérite (1740);
    Schwarzer Adlerorden (1751).

  • Werke

    Mémoires du Baron de la M. F., général d'infanterie prussienne, 2 Bde., hrsg. v. G. F. Büttner, 1788.

  • Literatur

    ADB VII;
    F. de la Motte Fouqué, Lebensbeschreibung d. preuß. Gen. d. Inf. Baron de la M. F., 1824;
    Laube u. Klützow, Die Katastrophe v. Landeshut in Schlesien am 23.6.1760, 1861;
    E. v. Sodenstern, Der Feldzug d. kgl. preuß. Gen. d. Inf. H. A. de la M. F. in Schlesien 1760, 1862;
    A. Bach, Die Gfsch. Glatz unter d. Gouvernement de Gen. H. A. de la M. F., 1885;
    Priesdorff I, S. 286-89 (P);
    Rößler-Franz (unter Fouqué).

  • Autor/in

    Stefan Hartmann
  • Zitierweise

    Hartmann, Stefan, "Motte Fouqué, Heinrich August Freiherr de la" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 227 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118692313.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Fouqué: Heinr. Aug. Baron de la Motte F., königl. preuß. General der Infanterie, Chef des Regiments Nr. 33; geb. 4. April 1689 im Haag, 3. März 1774 zu Brandenburg. Acht Jahre alt, wurde er Page am Dessauer Hofe. Anläßlich des pommerschen Feldzugs 1715, trat er freiwillig in das Riesenregiment des „alten Dessauers“, und rückte in demselben 1729 auf zum Compagniechef. Ein echt gottesfürchtiger und leidenschaftlich dienstbeflissener Soldat, fand F. besondere Gnade vor den Augen König Friedr. Wilhelms I.; und, als militärischer Gesellschafter demgemäß zum Kronprinzen berufen, erwarb er sich auch des Thronerben Hochschätzung; denn dieser würdigte F. als Vorbild eines ritterlichen und autodidactisch wissenschaftlich fortschreitenden Officiers. Der in Rheinsberg von Friedrich gestiftete Bayardritterbund, zu dessen Großmeister F. vom Ordensstifter gewählt wurde, einte beide zu unwandelbarer gegenseitiger Zuneigung. — Ueber die militärisch-wissenschaftliche Tendenz jenes kronprinzlichen Geheimordens und über F. als Bayardsmann geben Aufschluß das Milit. Wochenblatt 1874 Nr. 8 und das Januarheft 1875 der „Neuen Militärischen Blätter.“

    Von Fouqué's kriegerischer Befähigung und Geschicklichkeit spricht Friedrich d. Gr. in den Oeuvres T. III, 145. Cogniazzo (Geständnisse eines österr. Veteranen) rühmt seine „unbeschreibliche Bravour“. Das schönste aber an Zeugnissen für Fouqué's Werth findet man in der Privatcorrespondenz des großen Königs mit dem in seiner Domherrnpfründe langsam absterbenden „Veteranen“ (Band 20 der Oeuvres) Seit 1751 Generallieutenant und Ritter des Schwarzen Adlerordens, am 1. März 1759 zum General der Infanterie ernannt, trat F. bald nach dem Hubertusburger Frieden in den wohlverdienten durch des Königs Fürsorge behaglichen, durch des Königs cameradschaftliche Freundschaft äußerst ehrenvoll sich gestaltenden Ruhestand. — Eine biographische Schilderung dieser für die preußische Heeresgeschichte sowohl, wie für die Darlegung der Herzensgüte Friedrichs d. Gr. wichtigen, lehrreichen Persönlichkeit ist niedergelegt im Milit.-Wochenblatt 1868 d. 27. Mai u. ff. — Die von Fouqué's Secretär Büttner|(1788) und von v. Fouqué, einem Enkel des Generals (1824, ebenfalls in Berlin) herausgegebenen Biographien enthalten incorrecte Ortsnamen.

  • Autor/in

    Grf. Lippe.
  • Zitierweise

    Lippe, E. Graf zur, "Motte Fouqué, Heinrich August Freiherr de la" in: Allgemeine Deutsche Biographie 7 (1878), S. 201-202 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118692313.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA