Lebensdaten
1873 – 1939
Geburtsort
Straßburg
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Bankier
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 127613560 | OGND | VIAF: 69956471
Namensvarianten
  • Mosler, Eduard

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Mosler, Eduard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd127613560.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Christian (1839–95), Geh. Oberreg.rat im preuß. Min. f. Handel u. Gewerbe, S d. Heinrich Franz (1801–64), Hofkonditor u. Rentier in Köln, u. d. Katharina Johanna Haßlacher (1809–74);
    M Katharina (* 1848), T d. Heinrich v. Friedberg (1813–95), preuß. Justizmin. (s. NDB V), u. d. Amalie Dann (1819–1901); Vt 2. Grades Jakob Haßlacher (1869–1940), Stahlindustrieller (s. NDB VIII);
    – ⚭ Else (1896–1955), T d. sayn-wittgenstein. Kammer- u. Forstdir. Hermann Rhein u. d. Agnes Plessing; kinderlos.

  • Biographie

    Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Berlin und Bonn, das er 1895 mit der Promotion zum Dr. iur. abschloß, trat M. zunächst in den höheren Justizdienst ein. 1899 wurde er Gerichtsassessor. 1902 begann seine Tätigkeit im Bankgewerbe, als er als Syndikus in die Berliner Handels-Gesellschaft eintrat. Bereits zwei Jahre später stieg er in die Leitung der Bank auf und blieb dort bis 1910 Geschäftsinhaber. Während dieser Zeit trat M. vor allem in der langjährigen Auseinandersetzung mit dem preuß. Staat um die Verstaatlichung der Bergwerksgesellschaft Hibernia AG hervor. Seit 1904 hatte Preußen versucht, in den Besitz der Aktienmehrheit des Unternehmens zu gelangen. Daß dieser Versuch erst 1916 unter den veränderten Rahmenbedingungen der Kriegswirtschaft gelang, ist im wesentlichen M. zu verdanken, der in diesem juristisch ausgetragenen Konflikt eine Allianz aus fünf anderen Großbanken und führenden Unternehmen der Montanindustrie gegen das Land Preußen anführte. Im April 1911 wechselte er, ebenfalls als persönlich haftender Gesellschafter, zur Direktion der Disconto-Gesellschaft über. Bei der Fusion von 1929 fiel ihm die Aufgabe zu, für die Disconto-Gesellschaft die Vorverhandlungen mit der Deutschen Bank zu führen. Er wurde Mitglied des Vorstandes der zum größten deutschen Bankinstitut aufgestiegenen „Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft“ (seit 1937 Deutsche Bank AG). Als Dienstältester übernahm er 1933 nach dem durch das neue Regime erzwungenen Ausscheiden von Oscar Wassermann und dem Überwechseln von Georg Solmssen in den Aufsichtsrat die Rolle des Sprechers der Bank. Geschickt verstand er es, die anfängliche Kritik des Nationalsozialismus an den Großbanken abzuwehren, mußte jedoch zunehmende Einschränkungen der geschäftlichen Freiheit seines Instituts hinnehmen. Im April 1939 trat er den Vorstandsvorsitz ab und übernahm den Vorsitz im Aufsichtsrat der Bank.

    Schon früh trat M. in Gremien ein, denen es um die Gesamtinteressen des privaten Bankgewerbes ging. Seit 1911 stand er der sog. Stempel-Vereinigung vor, einem Zusammenschluß der großen Berliner Banken zur Absprache gemeinsamer Konditionen. Diese Vereinigung konnte er zu einem wirksamen Instrument der Bankpolitik ausbauen. So gelang es ihm, von Berlin ausgehend, eine Vereinheitlichung der Geschäftsbedingungen aller Banken in den „Allgemeinen Abmachungen“ von 1913 herbeizuführen. Ebenso war er Vorsitzender des Reichsverbandes der Bankleitungen und in dieser Funktion Mitschöpfer der Reichstarifvertrages für das Bankgewerbe. Auf Grund seiner Erfahrungen im Börsen- und Emissionsgeschäft hatte er seit 1930 den Posten des Vorsitzenden der Berliner Börse inne. Darüber hinaus gehörte er der Berliner Industrie- und Handelskammer, dem Centralverband des deutschen Bank- und Bankiergewerbes, dem Zentralausschuß der Reichsbank sowie der Zulassungsstelle der Berliner Börse an.

  • Literatur

    Ernst W. Schmidt, Männer d. Dt. Bank u. d. Disconto-Ges., 1957, S. 64 f. (P);
    Dt. Bank (Hrsg.), E. M. u. Oskar Schlitter z. Gedächtnis, 1939 (P);
    F. Seidenzahl, 100 J. Dt. Bank, 1970 (P);
    F. W. Euler, Bankherren u. Großbankleiter, in: H. H. Hofmann (Hrsg.), Bankherren u. Bankiers, 1978, S. 108 f.;
    L. Gall u. a., Die Dt. Bank 1870-1995, 1995 (P);
    Berliner Börsen-Ztg. v. 23.8.1939;
    Frankfurter Ztg. v. 24.8.1939;
    Köln. Ztg. v. 25.8.1939;
    Rhdb. (P).

  • Autor/in

    Elisabeth Komar
  • Zitierweise

    Komar, Elisabeth, "Mosler, Eduard" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 212-213 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd127613560.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA