Lebensdaten
1879 – 1930
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Zell am See
Beruf/Funktion
Chemiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 137574959 | OGND | VIAF: 81748724
Namensvarianten
  • Moser, Ludwig

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Zitierweise

Moser, Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137574959.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ludwig, Fabr. u. Hausbes.;
    M Leopoldine Breunig;
    B Ernst (* 1884), Ing. in W.;
    1921 Margarete Zerline ( 1930), T d. N. N. Ullrich u. d. Louise N. N.;
    1 T Erika (* 1923), Apothekerin in W.

  • Biographie

    M. studierte 1899-1903 an der TH Wien Chemie und nahm nach kurzer Tätigkeit als Privatassistent 1904 eine Stelle bei den Farbwerken Hoechst an. Noch im selben Jahr kehrte er an die TH Wien zurück und wurde zum Doktor der technischen Wissenschaften promoviert. Nach seiner Habilitation für anorganische und analytische Chemie 1908 arbeitete er als Privatdozent an der TH Wien. Während des 1. Weltkrieges, als alle kriegswichtigen Betriebe in Österreich unter Militärkontrolle standen, war M. zwei Jahre als Offizier in der Pulverfabrik Blumau eingesetzt. In den letzten beiden Kriegsjahren hatte er einen Lehrauftrag für chemische Technologie an der Militärakademie in Mödling bei Wien inne, zugleich arbeitete er an der TH Wien als Referent des Kriegsministeriums an der Entzifferung von Geheimschriften. Einen 1918 ergangenen Ruf an die Deutsche TH Prag lehnte M. ab. 1919 wurde er zum ao. Professor für anorganische und analytische Chemie und 1921 zum o. Professor für analytische Chemie an der TH Wien berufen.

    M. war ein hervorragender Vertreter der traditionsreichen Wiener analytischen Schule. Auf der Grundlage umfassender Kenntnisse der anorganischen und physikalischen Chemie arbeitete er zahlreiche neue quantitative Bestimmungsverfahren aus, die Eingang in die analytische Praxis fanden. Zur Trennung heterogener Systeme entwickelte er die Methode der zeitlichen Hydrolyse: Durch verschiedene Zusätze zum Reaktionssystem erreichte er, daß sich die Neigung des zu hydrolisierenden Ions zur Adsorption von Fremdionen und zur Hydrosolbildung verringerte. Damit konnte M. eine vollständige Trennung bestimmter Ionen von anderen, unter den spezifischen Bedingungen nicht hydrolisierbaren Ionen, erzielen. Außerdem erarbeitete er Methoden zur Bildung schwerlöslicher Metalladsorptionsverbindungen, insbesondere von Metallhydroxid-Tanninverbindungen, die wegen ihrer großen Empfindlichkeit hervorragend für die quantitative Analyse geeignet waren. Die genannten Verfahren wurden von M. und seinen Mitarbeitern mit besonderem Erfolg bei der Analyse seltener Elemente (Beryllium, Titan, Zirkonium, Vanadium, Wolfram, Uran u. a.) eingesetzt. Darüber hinaus arbeitete M. neue Verfahren für die quantitative Bestimmung und die Reinigung von Gasen aus, die allgemeine Anerkennung fanden. Als Hochschullehrer machte sich M. vor allem um die Reorganisation des Instituts für analytische Chemie an der TH Wien verdient. Seine Arbeiten an einem umfangreichen Lehrbuch der analytischen Chemie konnte er nicht mehr vollenden. – Haitinger-Preis d. Ak. d. Wiss. Wien (1925); Ehrenmitgl. d. Society of Public Analysts, London (1930); Präs. d. Vereinigung Österr. Chemiker.

  • Werke

    Die Bestimmungsmethoden d. Wismuts u. seine Trennung von d. anderen Elementen, in: B. M. Margosches, Die chem. Analyse, Bd. 10, 1909;
    Die Reindarstellung v. Gasen, 1920.

  • Literatur

    A. Brukl, in: Österr. Chemiker-Ztg. 33, 1930, S. 188-91 (W, P);
    W. J. Müller, in: Berr. d. Dt. Chem. Ges. 63, 1930, S. 165-67;
    F. Böck, in: Zs. f. angew. Chemie 43, 1930, S. 1001-02;
    R. Wegscheider, in: Mitt. d. staatl. techn. Versuchsamtes (Wien) 19, 1930, S. 23-25;
    Pogg. V, VI;
    ÖBL.

  • Autor/in

    Bettina Löser
  • Zitierweise

    Löser, Bettina, "Moser, Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 200-201 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137574959.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA