Morton, Friedrich
- Lebensdaten
- 1890 – 1969
- Geburtsort
- Görz (Friaul)
- Sterbeort
- Hallstatt (Oberösterreich)
- Beruf/Funktion
- Botaniker ; Heimatforscher ; Reiseschriftsteller ; Speläologe ; Museumsleiter ; Wissenschaftler
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 129095907 | OGND | VIAF: 111517487
- Namensvarianten
-
- Morton, Friedrich
- Edler von Morton, Friedrich
- Morton, Friedrich von
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
Objekt/Werk(nachweise)
Porträt(nachweise)
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Genealogie
V Friedrich Edler v. M., k. k. Offz.;
M N. N. aus Triest;
⚭ 1) 1917 →Emanuela Harrer († 1952), Hauptschullehrerin, 2) 1952 Margarete Zenker († wohl n. 1989), Dr., Fachschullehrerin;
1 S aus 1) (früh †). -
Biographie
M. maturierte in Klagenfurt und studierte seit 1909 in Wien Botanik bei →Fritz v. Wettstein und →Hans Molisch sowie Zoologie bei →Karl Grobben. 1914 promovierte er zum Dr. phil. („Pflanzengeographische Monographie der Inselgruppe Arbe“) und legte die Lehramtsprüfungen in Naturgeschichte und Mathematik ab. Anschließend unterrichtete er mit forschungsbedingten Unterbrechungen in Wien, 1926-45 am Albertiner Gymnasium. Auf zahlreichen Exkursionen nach Nordafrika 1913/14 und 1931/32, in die Schweizer Alpen 1923 sowie nach Süd- und Mittelamerika 1927-32 führte er pflanzensoziologische Studien durch. Grundlagenforschungen leistete er auch zur Pflanzengeographie des Dachsteingebirges und des Salzkammergutes, zur Hydrobiologie des Hallstätter Sees und zur Speläologie bzw. -botanik. 1918 entdeckte er die nach ihm benannte Höhle bei Obertraun, 1921/22 war er Verwalter der Dachsteinhöhlen und bis 1945 im Beirat der Bundeshöhlenkommission.
M.s Wirken ist eng mit Hallstatt verbunden, wo er 1925 die Botanische Station gründete und gleichzeitig als Kustos des Prähistorischen Museums autodidaktisch mit Forschungen zur Urgeschichte begann, bei denen er anfangs mit Adolf Mahr zusammenarbeitete. Als Kustos und Konservator des Bundesdenkmalamtes entdeckte M. 1936/37 Reste von eisenzeitlichen Wohn- und Betriebsstätten, 1937-39 legte er 62 Gräber der für die Hallstatt-Kultur namengebenden Nekropole frei, 1940/41 und 1947 barg er auch röm. Siedlungs- und Grabfunde. Durch seine intensive Öffentlichkeitsarbeit weckte M. bei einem breiten Publikum ein nachhaltiges Interesse für Hallstatt. 1945 wurde das NSDAP-Mitglied von seinen Ämtern suspendiert, 1948 erfolgte seine Pensionierung. M.s umfangreiches Gesamtwerk spannte sich über naturwissenschaftliche und historische Themen bis zur Volkskunde. Neben meist kurzen Fachberichten schrieb er auch Jugendromane, Reise- und Wanderbücher. Seine musealen Rekonstruktionen und Dioramen waren für die damalige Ausstellungstechnik vorbildlich. Von bleibendem Wert sind M.s Funde, die während des Bergwerksbetriebs zutage traten, seine Photodokumentationen, sein Herbarium und sein Einsatz für die Bewahrung des Ortsbilds von Hallstatt.|
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Auszeichnungen
Reg.rat (1929);
Ital. Kronenorden (1937);
korr. Mitgl. d. Dt. Dendrolog. Ges. (1940);
Ehrenmitgl. d. Univ. Innsbruck (1951) u. d. Ak. f. Kunst u. Wiss. in Triest (1953);
korr. Mitgl. d. Zentralanstalt f. Meteorologie u. Geodynamik in Wien (1951), d. Geograph. Ges. in Wien (1952), d. Naturwiss. Ver. f. Kärnten (1952) Ehrenkustos d. Mus. Hallstatt (1955–67);
Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1957);
Ehrenkonsulent d. oberösterr. Landesreg. (1959);
Ehrenzeichen f. Wiss. u. Kunst d. Republik Österreich, 1. Kl. (1966);
Festveranstaltung in Hallstatt (1990). -
Werke
W, 34 Monogrr., ca. 650 Aufsätze u. mehr als 1000 Ztg.berr., u. a. Wanderungen im Salzkammergut, 1919, ²1921;
Die Blütenpflanzen, 1921;
Von der Natur erlauscht, 2 Bde., 1923/24 (mit H. Scherzer);
Ökologie d. assimilierenden Höhlenpflanzen, in: Fortschritte d. naturwiss. Forschung 12, 1927, S. 151-234;
Der prähist. Salzbergbau auf d. Hallstätter Salzberge, in: Wiener Prähist. Zs. 15, 1928, S. 82-101;
Monografia fitogeografica delle voragini delle Grotte del Timavo presso San Canciano, 1935;
Die röm. Niederlassung in Hallstatt, in: Jb. d. oberösterr. Musealver. 91, 1944, S. 293-351 (mit E. Polaschek);
Hallstatt, Kultur u. Natur einer 4500j. Salzstätte, Bd. 1-3, 1953-56;
4500 J. Hallstatt im Bilde, 1959;
Der urzeitl. Salzbergbau in Hallstatt, 1963. -
Literatur
R. Paulsen, in: Der Schlern 29, 1955, S. 354-58;
F. Lipp, in: Jb. d. oberösterr. Musealver. 114/2, 1969, S. 8-15 (P);
K. Dobat, in: Die Höhle 20, 1969, 132-141 (P; W-Verz.) ;
R. Pittioni, in: Archaeologia Austriaca 47, 1970, S. 67-71 (W-Verz.);
K. H. Wirobal, 150 J. Mus. Hallstatt – 110 J. Musealver. Hallstatt, 1994 (P);
Teichl;
Biogr. Lex. v. Oberösterreich, 1. Lfg., 1955 (W-Verz.). – Dokumentarfilm: W. Kiener u. D. Matzka. Robinson aus Österreich, 1988. -
Autor/in
Otto H. Urban -
Zitierweise
Urban, Otto H., "Morton, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 161 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129095907.html#ndbcontent