Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
Freiherren von Mont
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 139775013 | OGND | VIAF: 102623389
Namensvarianten
  • Mont, de
  • Mont-Löwenberg, de
  • Mont-Löwenberg, Freiherren von
  • mehr

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Zitierweise

Mont, von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139775013.html [25.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Die rätische Familie, Vasallen des Bischofs von Chur, war zunächst 1481/89-1551 und erneut seit 1595 Inhaber von Burg und Herrschaft Löwenberg. Die M. stellten bis 1793 15 Landrichter (Bundesoberhaupt) des Grauen Bundes, übten Amtsfunktionen in den bündner. Untertanengebieten (Veltlin, Bormio, Chiavenna) aus und standen als Offiziere in franz. Diensten. Etwa seit 1670 waren sie Erbtruchsessen des Bistums Chur. – 1308 wird ein Burkhard in Sumvitg erwähnt, 1354-84 erscheint Ritter Ulrich zu Chur. Ob verwandtschaftliche Beziehungen zu dem seit 1372 bezeugten Heinrich v. M. in Vella bestanden, über dessen Söhne Burkhard (erw. 1408-39), Rudolf (erw. 1408-26) und Wilhelm (erw. 1408-35) drei Linien ausgehen, ist ungewiß. Aegidius (oder Gilli, erw. 1487-1520), der zwischen 1481 und 1489 die Herrschaft Löwenberg kaufte, schloß als Landrichter 1497 das Bündnis zwischen den Sieben Orten der Eidgenossenschaft (ohne Bern) und dem Grauen Bund ab, war 1502 Gesandter beim Vertrag der Drei Bünde und dem Erzhaus Österreich und 1525 in Mailand. Sein Sohn Michael wirkte 1502-24 als Kanzler, 1521 und 1523 als Bürgermeister von Chur. Gallus (1537–1608) erwarb 1595 die Herrschaft Löwenberg. Er war erster Gesandter zur Beschwörung eines ewigen Bundes mit Bern 1602 und stiftete 1592 die Kirche St. Rochus und Sebastian in Vella. Luzius wurde als Anführer der span. Partei 1618 vom Strafgericht in Thusis verurteilt und des Landes verwiesen. Als Gesandter unterzeichnete er 1622 das Mailänder Traktat und im selben Jahr den Lindauer Vertrag; er trat als Oberst in franz. Dienste. Sein Enkel Ulrich (1624–92) wurde nach Studien in Disentis und Dillingen 1650 Pfarrer von Domat/Ems und 1656 Domkantor von Chur. Am 23.2.1661 wählte ihn das Domkapitel zum Bischof von Chur, wobei der Gotteshausbund ihm zunächst die Zustimmung verweigerte. Er visitierte seine Diözese, betrieb die Wiederherstellung des Dominikanerinnenklosters Cazis, die Reform der Frauenklöster Maria-Steinach bei Algund und Müstair, ließ die bischöfl. Residenz in Chur erheblich erweitern und behauptete die Zuständigkeit des bischöfl. Gerichts gegenüber den Drei Bünden (s. Gatz II). Hans (Johann) war in franz. Diensten 1620-35 Kommandant einer nach ihm benannten Gardekompanie und Oberstleutnant im Regiment Schauenstein, sein Bruder Melchior ( 1661, Frhr. zu Löwenberg) war 1642-58 Hauptmann im selben Regiment. Mit dem Rang eines franz. Divisionsgenerals wurde nach der Schlacht bei Austerlitz 1805 Joseph Lorenz (1746–1826) ausgezeichnet.

  • Quellen

    Qu. Kopiale C 45, Pfarrarchiv Vella, Kopie in StA Chur.

  • Literatur

    Gothaisches genealog. Taschenbuch d. freiherrl. Häuser auf d. J. 1857, VII, S. 497-505;
    I. Müller, Aus Gen. Demonts Studienjahren, in: Bündner. Mbll. 1946, S. 289-99;
    P. E. Grimm, Die Anfänge d. Bündner Aristokratie im 15. u. 16. Jh., 1981;
    S. Färber, Der bündner. Herrenstand im 17. Jh., 1983;
    O. P. Clavadetscher, W. Meyer, Das Burgenbuch v. Graubünden, 1984, S. 93;
    A. Maissen, Die Landrichter d. Grauen Bundes, 1424–1799, Siegel, Wappen, Biogrr., 1990;
    HBLS.

  • Autor/in

    Ursus Brunold
  • Zitierweise

    Brunold, Ursus, "Mont, von" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 39 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139775013.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA