Lebensdaten
1882 – 1969
Geburtsort
Basel
Sterbeort
Basel
Beruf/Funktion
Schriftsteller ; Politiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118583131 | OGND | VIAF: 114056351
Namensvarianten
  • Möschlin, Felix (bis 1904)
  • Moeschlin, Felix
  • Möschlin, Felix (bis 1904)
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Zitierweise

Moeschlin, Felix, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118583131.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Felix Möschlin (seit 1889) (1853-1933), Primarlehrer in B., S d. Stefan Möschli, Landwirt in Witterswil Kt. Solothurn, u. d. Regina Oser;
    M Anna Maria (1856–1938), T d. Josef Kaiser, Hufschmied in Bättwil Kt. Solothurn, u. d. Anna Maria Saner; * Leksand (Schweden) 1909 Elsa Sofia (1879- 1950), Kunstmalerin, T d. Otto Hammar aus Stockholm u. d. Erika Oehmann;
    2 S, 1 T, u. a. Sven (* 1910), Toxikologe, Prof. u. Chefarzt d. Med. Klinik in Solothurn (s. Kürschner, Gel.-Kal. 1992; Schweizer Lex.).

  • Biographie

    Nach der Matura studierte M. an den Universitäten Basel und Zürich 1901-04 Naturwissenschaften und begann mit einer geologischen Dissertation, die er zugunsten einer freien Künstlerexistenz abbrach. Nach einer Fahrt durch Italien, Reisen nach Lyon und Berlin und wiederholten Aufenthalten in Schweden ließ er sich dort in Leksand (Prov. Dalarne) nieder. 1909 veröffentlichte er den Roman „Die Königschmieds“, in dem der Aufstieg und Niedergang einer Bauernfamilie im hinteren Leimental bei Basel, der Heimatgegend seiner Eltern, geschildert wird. Beachtung fand 1912 auch „Der Amerika-Johann“ (neu bearb. 1933), ein in Dalarne spielender Bauernroman. 1914 kehrte M. mit seiner Familie in die Schweiz zurück, wo er 1915-20 als Kurdirektor von Arosa wirkte. 1924 wurde er zum Präsidenten des Schweizer. Schriftsteller-Vereins (SSV) gewählt, ein Amt, von dem er erst 1942 zurücktrat. Als Publizist und 1940-47 als Nationalrat (Landesring der Unabhängigen) engagierte er sich in der Schweizer Politik. 1939-42 arbeitete er als Inlandredaktor bei der Tageszeitung „Die Tat“, dem Organ des Migros- und Landesring-Gründers Gottlieb Duttweiler. 1947 und 1949 erschienen die beiden Bände seines späten Hauptwerks „Wir durchbohren den Gotthard“ (umgearb. ²1957), ein Dokumentarroman über den Bau des Gotthard-Tunnels. Bis 1965 lebte M. in Brissago (Kanton Tessin).

    M.s literarisches Werk weist große qualitative Schwankungen auf: einiges ist auch heute noch von Interesse. Im Zusammenhang einer Neurezeption der Schweizer Literatur von 1900 bis 1950 wurde seine Rolle als Anreger, politischer Publizist und Organisator der freien Schriftsteller neu gewürdigt. In seiner Jugend wurde M. durch Tolstoi, H. D. Thoreau und W. Whitman beeinflußt. Er entwickelte daraus eine vitalistische, antizivilisatorische Weltanschauung, die mit dem Gedankengut der Lebensreform-Bewegung eng verwandt ist. Er war abstinent und propagierte autarke Lebensformen. In seinen frühen Bauernromanen schilderte er dagegen den unabwendbaren Einbruch der Moderne in erstarrte bäuerliche Gemeinschaften. Auf der gesellschaftspolitischen Ebene erstrebte er eine Reform des herrschenden Wirtschafts- und Eigentumssystems auf einem dritten Weg, außerhalb der sozialistisch-marxistischen Bewegung Dabei sympathisierte er zeitweise mit den Erneuerungsbewegungen von rechts. In „Wir durchbohren den Gotthard“ kritisiert er den rüden Kapitalismus des 19. Jh. und den Mangel an nationaler Entschlußkraft, verherrlicht aber auch das Gemeinschaftswerk des Tunnelbaus.|

  • Auszeichnungen

    Dr. h. c. (Zürich 1933);
    Zürcher Lit.preis (1936), Solothurner Kunstpreis (1967).

  • Werke

    Weitere W u. a. Die Rev. d. Herzens, 1918 (Drama);
    Der glückl. Sommer, 1920 (Roman);
    Eidgenöss. Glossen, 1929;
    Barbar u. Römer, 1931 (Roman);
    Der schöne Fersen, 1937 (Roman);
    Wie ich meinen Weg fand, 1953;
    Ich bin dein u. du bist mein, Aus d. Briefwechsel mit Elsa Hammar, 1955;
    Morgen geht d. Sonne auf, 1958 (Roman).

  • Literatur

    Zum Andenken an F. M., 1969 (Sammelwerk);
    Ch. Wamister, F. M., Leben u. Werk, 1982;
    E. Wilhelm, Nachwort z. Neuaufl. v. „Der Amerika-Johann“, 1981, S. 300-28;
    H. Ruoss, F. M. – e. realist. Utopist, in: NZZ, Nr. 175 v. 31.7./1.8.1982, S. 44;
    Ch. Linsmayer, F. M. u. d. Pol. d. SSV zw. 1933 u. 1942, in: Frühling d. Gegenwart, Erzz. 3, Nachwort, S. 479-89, 1983;
    Kosch, Lit.-Lex³;
    Killy;
    Schweizer Lex.

  • Porträts

    Abb. in: F. M., Der Amerika-Johann, Neuaufl. 1981.

  • Autor/in

    Christof Wamister
  • Zitierweise

    Wamister, Christof, "Moeschlin, Felix" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 686-687 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118583131.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA