Lebensdaten
1791 – 1854
Geburtsort
Lüttringhausen bei Remscheid
Sterbeort
Iserlohn
Beruf/Funktion
Unternehmer
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 138395136 | OGND | VIAF: 89942240
Namensvarianten
  • Möllmann, Ferdinand
  • Möllmann, Ferdinand

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Zitierweise

Möllmann, Ferdinand, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138395136.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann Heinrich (* 1763), Kaufm. in L., S d. Johann Arnold;
    M Anna Hedwig (* 1751), T d. Kaufm. Theodor Goldenberg in L.;
    Iserlohn 1823 Eleonore (1794–1878), T d. Kaufm. Johann Stephan Overhoff (1765–1829) u. d. Johanna Kissing (1755–1822);
    2 S, 2 T, u. a. Carl (1832–1902), Kaufm., GKR.

  • Biographie

    M. trat auf Vermittlung seines Onkels J. P. Goldenberg 1807 als Lehrling in die Iserlohner Firma Schmidt & Woeste ein; seit 1812 war er Handelsdiener. 1816 schied er gemeinsam mit F. Ballot bei Schmidt & Woeste aus und beteiligte sich am Handelshaus Schwarz & Hellmann, das seit 1818 als Ballot & Co., seit 1823 als Ballot, Möllmann & Co. firmierte. Die Heirat mit Eleonore Overhoff aus einem alteingesessenen Kaufmannsgeschlecht eröffnete M. den Zugang zu einer der vermögendsten Familien am Ort. M.s Schwiegervater beteiligte sich bei Ballot, Möllmann & Co. Weiteres Kapital floß durch einen Verwandten der Overhoffs, Johann Hermann Kissing, dem jungen Unternehmen zu.

    1826 übernahm die Compagnie Kissing & Möllmann das Handelsgeschäft Ballot, Möllmann & Co. Das Unternehmen entwickelte sich zu einem der bedeutendsten Kommissionshäuser im 19. Jh. Da sein Kompagnon J. H. Kissing sich als Rentier zurückgezogen hielt, hatten die unternehmerischen Aufgaben vor allem M., später sein Schwiegersohn Auer und der jüngste Sohn Carl wahrzunehmen. In der schwierigen Gründungsphase lag das Schwergewicht auf dem deutschen Markt, doch schon 1830 schickte M. Reisende nach Italien, später nach Spanien. Das Handelsunternehmen reichte zu Lebzeiten M.s bereits nach Rußland und Lateinamerika. Es richtete sich vor allem auf Kunden aus Kolumbien ein; seit 1855 bestand eine Filiale in Paris. Das Handelsgeschäft verlor nach dem 1. Weltkrieg seine Bedeutung. Gleichrangig mit dem Großhandel betrieben Kissing & Möllmann seit 1826 die Herstellung von geprägten und gegossenen Bronzewaren. Die Iserlohner Bronzefabrik spezialisierte sich auf Beleuchtungskörper, später auf Kaffeemühlen und Armaturen, die bis 1980 in Produktion blieben. M. erkannte jedoch schon frühzeitig, daß die Möglichkeiten zur Expansion am Ort begrenzt waren, und wich in die nähere Umgebung aus. 1827 gründete er bei Menden das Walzwerk Bösperde, das Vorprodukte für die Iserlohner Industrie lieferte. Unter den zahlreichen weiteren Unternehmensbeteiligungen M.s u. a. an Bergwerken, ragt die 1843 erworbene Hüstener Gewerkschaft bei Arnsberg heraus. M. war einer von drei Gesellschaftern und führte die Geschäfte der Eisengießerei. Maschinen- und Weißblechfabrik von Iserlohn aus. Bei seinem Tode hinterließ M. ein auf 300 000 Taler geschätztes Vermögen. Er war einer der erfolgreichsten Unternehmer Westfalens in der ersten Phase der Industrialisierung.

  • Literatur

    F. Schulze-Vellinghausen, Gesch. d. Fam. M. zu Iserlohn, 1903;
    W. Reininghaus u. K. Pradler (Bearb), Qu. z. Wirtsch.gesch. Iserlohns, 1987, S. XIX-XXII, 86-131;
    W. Reininghaus, Stammlisten zu Iserlohner Kaufm.familien im 18. Jh., in: Btrr. z. westfäl. Fam.forschung 45, 1987, S. 40, 54.

  • Autor/in

    Wilfried Reininghaus
  • Zitierweise

    Reininghaus, Wilfried, "Möllmann, Ferdinand" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 656-657 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138395136.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA