Lebensdaten
1882 – 1963
Geburtsort
Friedrichsmühlen bei Boizenburg (Mecklenburg)
Sterbeort
Neuss
Beruf/Funktion
Industrieller ; Elektroingenieur
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 121395111 | OGND | VIAF: 27926312
Namensvarianten
  • Möller, August Heinrich (eigentlich)
  • Möller, Hein A.
  • Moeller, August Heinrich (eigentlich)
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Zitierweise

Moeller, Hein A., Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd121395111.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus bäuerl. Fam.;
    V Carl August Wilhelm (* 1853) aus Zeetze b. Neuhaus (Elbe), S d. Franz Heinrich Christoph u. d. Dorothea Behnke;
    M Therese Louise Mathilde (* 1859) aus Vockfey b. Neuhaus, T d. Heinrich Wilhelm Schütt u. d. Dorothea Margarethe Köhn;
    Ilse Gerlach (1895–1969), Konzertsängerin;
    1 S Heinrich Gerhard (Gert) (* 1923), Vorstandsmitgl. d. H. Moeller AG;
    N Harry, Vorstandsmitgl. d. H. Moeller AG.

  • Biographie

    Nach Schul- und Praktikantenzeit in Neuhaus/Elbe studierte M. Ingenieurwissenschaft an der ETH Zürich. Berufliche Erfahrungen sammelte er in der Maschinenfabrik Helios (Köln-Ehrenfeld), bei Voigt & Haeffner (Frankfurt/Main), der AEG und den Siemens-Schuckert-Werken (Berlin). 1907 trat er in das Labor der Felten & Guilleaume Lahmeyer-Werke AG, Abt. Frankfurt, ein, wo er ein Jahr später Leiter des Konstruktions- und Berechnungsbüros für Anlaß- und Steuergeräte wurde. Den Weg zur beruflichen Selbständigkeit betrat er 1911 mit seinem Wechsel zur 1899 gegründeten Kölner Firma F. Klöckner, Spezialfabrik elektrischer Schaltapparate. Zunächst als leitender Ingenieur, später wegen krankheitsbedingter Abwesenheit des Firmengründers als alleiniger Vorstand vergrößerte er das Unternehmen durch Konzentration der Produktionspalette und Neuentwicklungen von Schaltern (erster Klein-Ölschütz 1912) von 145 (1911) auf 350 (1914) Mitarbeiter.

    Nach dem 1. Weltkrieg, in dem die Firma u. a. Steuerungen für U-Boot-Maschinen lieferte, leitete M. eine umfangreiche technische Neuorganisation verbunden mit dezentraler Produktion in neuerworbenen Fertigungsstätten in der Nähe von Köln ein; zum Stammwerk in Bayenthal traten die Werke Bonn (1920), Gummersbach (1921), Unna (1928) sowie Bad Ems/Dausenau (1937), Bad Schlangenbad/Lochmühle (1937) und Schwalbach (1941). 1926, ein Jahr nach F. Klöckners Tod, gab M. als neuer Alleininhaber den Anlasserbau auf; die Fertigung konzentrierte sich auf Sicherungen, Hebeschalter, Motorschutzschalter und Schütze aller Art. Als technische Innovationen kamen im Bereich der Isolierung Keramik und Kunststoff zum Einsatz, die Lebensdauer von Schaltgeräten wurde der Maschinenlebensdauer angepaßt, 1938 die Fließbandproduktion eingeführt. Die 1941 gegründete Klöckner-Moeller GmbH betreute als Verwaltungsgesellschaft werksübergreifend die Bereiche Forschung und Entwicklung, Prüfwesen, Arbeitsvorbereitung, Fertigungsplanung, technische und kaufmännische Planung, Werbung, Rechts- und Steuerfragen und überwachte Verkaufsorganisation und Export, Wegen der Unentbehrlichkeit der angestammten Produkte auf dem Gebiet der|Energieverteilung fand eine Umstellung auf eigentliche Rüstungsproduktion im 2. Weltkrieg nicht statt. 1945 zog M. nach Bonn, wo er schon 1919-26 gelebt hatte; an Stelle des 1943/44 durch Bomben zerstörten Stammwerks in Köln wurde Bonn Firmensitz, von wo aus in den 1950er Jahren die Erweiterung der geschäftlichen Aktivitäten in europ. Länder, die USA und nach Kanada erfolgte. 1960 übernahmen M.s Sohn Gert und sein Neffe Harry das Unternehmen.

    In der Lebensleistung M.s verbindet sich unternehmerischer Erfolg – die von ihm mitgegründete Firmengruppe zählte 1990 ca. 10 000 Mitarbeiter – mit Verdiensten um den technischen Fortschritt in der Schaltgerätetechnik sowie den Einsatz von Isolierstoffen auf Kunststoffbasis. M. verfügte über ein ausgeprägtes soziales Bewußtsein. Die Beschäftigten in seinen Betrieben erhielten Lebensmittelpakete während der Notzeiten, Gewinnbeteiligung, Weihnachts- und Urlaubsgeld; schon früh eingeführt wurde die Fünftagewoche bei vollem Lohnausgleich (42,5 statt 48stündiger Arbeitswoche). Bei den ehrenamtlichen Tätigkeiten M.s folgte dem Engagement in der Führung der „Vereinigung Elektrotechnischer Spezialfabriken“ (bis 1933) seit 1949 die Mitarbeit in der Industrie- und Handelskammer Bonn (u. a. Vorsitz des Industrieausschusses Bonn-Stadt).

  • Werke

    u. a. Ein Werk u. seine Leute, I: Chronik u. Berr. d. Jubilare 1899-1352, 1953, S. 20-48, 72-78;
    Gegenwartsprobleme aus Unternehmersicht, ebd. II, 1953–1962, 1963, S. 5-43 (P).

  • Literatur

    H. Moeller KG, 50 J. erfolgreiche Arbeit, 1970.

  • Porträts

    Phot. in: Die Belegschaft 13, 1963, H. 4, Titelbl.

  • Autor/in

    Helmut Vogt
  • Zitierweise

    Vogt, Helmut, "Moeller, Hein A." in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 643-644 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121395111.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA