Lebensdaten
1907 – 1979
Geburtsort
Hamburg
Sterbeort
Hamburg
Beruf/Funktion
Versicherungsjurist
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118583050 | OGND | VIAF: 54940608
Namensvarianten
  • Möller, Hans
  • Möller, Hans

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Möller, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118583050.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V August (1873–1946), Kaufm. in H., S d. Hufenpächters Fritz (1830–96) in Kisdorf Kr. Segeberg u. d. Maria Rickert (* 1842);
    M Marie Henriette (1882–1958), T d. Johann Paul Heinrich Quast (1843–96), Schiffsführer in H., u. d. Maria Johanna Caroline Lönnies (1846–1925);
    Hamburg 1937 Wilma (* 1905), T d. Kaufm. Gustav Mayer (1878–1971) in H. u. d. Paula Voigt (1874–1967);
    3 T.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Hamburger Johanneums studierte M. Rechtswissenschaft in Freiburg, München (u. a. bei W. Kisch) und Hamburg. Er legte 1929/33 die beiden juristischen Staatsprüfungen ab und übte anschließend praktische Tätigkeiten bei einer Bank, dem Reichspatentamt sowie Versicherungsunternehmen in Triest und Barcelona aus. 1935 habilitierte er sich bei dem Versicherungsrechtler Ernst Bruck an der Univ. Hamburg, erhielt 1936 eine Dozentur, war seit 1939 ao. und von 1941 bis zu seiner Emeritierung 1973 o. Professor für Bürgerliches, Handels- und Versicherungsrecht einschließlich Sozialversicherung sowie Direktor des Seminars für Versicherungswissenschaft. Ehrenvolle Rufe, u. a. auf den Lehrstuhl von Heinrich Lehmann in Köln, lehnte er ab.

    M. entfaltete eine weitreichende Lehrtätigkeit. Sie fand ihren besonderen Ausdruck in der von ihm auch durch die Anregung einer Vielzahl von Dissertationen geprägten Hamburger versicherungsrechtlichen Schule. Die versicherungswissenschaftliche Forschung und Lehre hat er als führender Vertreter seines Fachgebietes nachhaltig beeinflußt. Er war Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Versicherungswissenschaftler an deutschen Hochschulen, stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Vereins für Versicherungswissenschaft e. V. seit seiner Wiederbegründung 1959 und Schriftleiter der Zeitschrift für die gesamte Versicherungswissenschaft“ in Fortführung des von ihm seit 1955 herausgegebenen „Versicherungswissenschaftlichen Archivs“. Vorträge und Vorlesungen führten ihn in zahlreiche europ. und überseeische Länder. 1960 gehörte er zu den Gründern der „Association Internationale de Droit des Assurances (AIDA)“, deren Präsident er 1974-78 war; anschließend blieb er ihr als Ehrenpräsident verbunden.

    Das wissenschaftliche Hauptwerk M.s ist der großangelegte „Kommentar zum Versicherungsvertragsgesetz und zu den Allgemeinen Versicherungsbedingungen unter Einschluß des Versicherungsvermittlerrechts“, den er zum ehrenden Gedenken an seinen Lehrer als 8. Auflage eines von diesem begründeten Kurzkommentars unter der Zitierweise „Bruck-Möller“ vorlegte, obwohl es sich nach Konzeption und Umfang um ein völlig neues Werk handelte. Er hat den 1. Band (1961) vollständig und den 2. Band (1980) bis einschließlich § 66 VVG selbst bearbeitet. Seine Leistung zeichnet sich durch die dogmatischsystematische Durchdringung des Stoffes und die präzise Begriffsbildung aus; sachliche Schwerpunkte bilden vor allem die Qualifizierung des Versicherungsschutzes als Gefahrtragung, die Rechtsnatur der Obliegenheiten und die Erfassung des Vermittlerrechts. Wegweisend waren seine Gedanken zur Zergliederung des Schadens und der Haftungsersetzung durch Versicherungsschutz. In der Praxis war M. ein geschätzter Gutachter und Schiedsrichter.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Beirats d. Zonenamtes u. späteren Bundesaufsichtsamtes f. d. Versicherungswesen;
    Mitgl. d. Hamburg. Verfassungsgerichts (1953);
    Dr. iur. h. c. (Thessaloniki 1976).

  • Werke

    Weitere W u. a. Cifgeschäft u. Versicherung, 1932;
    Kommentar z. Patentgesetz, 1936;
    Summen- u. Einzelschaden, 1937;
    Verantwortlichkeit d. Versicherungsnehmers f. d. Verhalten Dritter, 1939;
    Recht u. Wirklichkeit d. Versicherungsvermittlung, 1944;
    Allg. Schuldrecht, 1947;
    Neuordnung d. Privatversicherung in d. Sowjet. Besatzungszone, 1948;
    Versicherungsvertragsrecht, 1971, ³1976;
    Stud. z. Rechtsschutzversicherung in europ. Ländern u. in d. Vereinigten Staaten, 1975.

  • Literatur

    Versicherungswirtsch. 22, 1967, S. 283 f. (P);
    Grundprobleme d. Versicherungsrechts, Festgabe f. H. M. z. 65. Geb.tag, hrsg. v. R. Schmidt u. K. Sieg, 1972 (W, P);
    R. Schmidt, in: Versicherungsrecht 30, 1979, S. 197 f.;
    K. Sieg, in: Zs. f. d. ges. Versicherungswiss. 68, 1979, S. 1-4 (P);
    Kürschner, Gel.-Kal. 1976.

  • Porträts

    Ölgem. v. G. Winter (Univ. Hamburg, Seminar f. Versicherungswiss.), Abb. in: Grundprobleme d. Versicherungsrechts (s. L).

  • Autor/in

    Peter Koch
  • Zitierweise

    Koch, Peter, "Möller, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 641-642 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118583050.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA