Lebensdaten
1897 – 1989
Geburtsort
Stuttgart
Sterbeort
Leinfelden bei Stuttgart
Beruf/Funktion
Werbephotograph
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 120384744 | OGND | VIAF: 213450290
Namensvarianten
  • Moegle, Willi

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Zitierweise

Moegle, Willi, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd120384744.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N.;
    M Pauline Ohler (1858–1932), T d. Johann David Mögle(1825–1907)aus Birkach b. St., Schreiner in St., u. d. Karoline Hedwig Schlecht (1830–74) aus Aich b. Nürtingen;
    Halb-B Arthur Ohler, Photograph in St.;
    Stuttgart 1923 Mathilde (* 1897), Mitarbeiterin M.s, T d. Gottlob Reinhard Paul Angst (1860–1925), Schuhmachermeister in St., u. d. Louise Barbara Reiser (1861–1933); kinderlos.

  • Biographie

    M. absolvierte 1911-15 eine Lehre als Chemigraph. 1916 wurde er zur militärischen Ausbildung zum württ. Gebirgsbataillon in Isny eingezogen und dann an die Front in Frankreich, Rumänien und Italien geschickt. 1919-22 studierte er mit einem Stipendium der Firma Bosch an der Kunstgewerbeschule in Stuttgart, um Graphiker zu werden. Sein wichtigster Lehrer war Ernst Schneidler. Nach Ablauf des Stipendiums sah sich M. gezwungen, die Stelle eines Hilfspräparators beim Landesamt für Denkmalspflege anzunehmen. Nachdem er sich als Autodidakt mit der Photographie beschäftigt hatte, wurde ihm als Aufgabengebiet die photographische Dokumentation von historischen Gebäuden, Kunstgegenständen und Handschriften zugewiesen. 1927 machte sich M. in Stuttgart als Sach- und Werbephotograph selbständig. Zu seinen Auftraggebern zählten bald renommierte Architekten, Innenarchitekten und Gartengestalter, Graphiker, Designer und Verleger. 1944 wurde sein Atelier zerbombt; das Archiv konnte gerettet werden. Zunächst arbeitete M. mit seinem Halbbruder Arthur Ohler zusammen, eröffnete jedoch 1950 wieder ein eigenes Atelier. Er war nun hauptsächlich für Porzellan-, Glas- und Möbelhersteller tätig. Der berufliche Erfolg ermöglichte es M., 1959 ein großzügiges Wohn- und Atelierhaus in Oberaichen-Leinfelden zu beziehen. In den 70er Jahren übergab er sein Atelier nach und nach seiner langjährigen Mitarbeiterin Hansi Müller-Schorp. 1948 wurde M. auf Anregung von Mia Seegers als Mitglied in den Deutschen Werkbund aufgenommen. Seit 1950 gehörte er – lange Jahre in führender Position – der Gesellschaft Deutscher Lichtbildner (GDL) an, seit 1954 der Deutschen Gesellschaft für Photographie. 1969 war er Mitbegründer des Bundes Freischaffender Foto-Designer. Vom Expressionismus geprägt, bekannte sich M. – ähnlich wie Albert Renger-Patzsch (1897–1966) – zur Neuen Sachlichkeit, wie sie von der Ulmer Hochschule für Gestaltung propagiert wurde, auch als verstärkt Tendenzen hervortraten, die sich am Jugendstil oder der Pop-art orientierten. Seine Sachphotographie stellt in formaler Klarheit und Strenge Designobjekte zum Zweck der Werbung dar. Reißerische Präsentation der Objekte, auch bloße Objektinszenierung lagen M. fern. Um Eigenart, Zweck und Ästhetik des abzubildenden Gegenstands zu verdeutlichen, wählte er eine ausgeklügelte, nüchterne Komposition und schenkte der Licht- und Schattenführung besondere Aufmerksamkeit. Der Betrachter sollte seine Aufnahmen nicht als gekünstelt, sondern als „selbstverständlich“ empfinden. Während der 50er und 60er Jahre war M. einer der einflußreichsten deutschen Werbephotographen; sein Werk wirkte stilbildend.

  • Werke

    u. a. in: Fotomus. Burghausen, Stadtmus. München, Mus. Folkwang (Essen), Mus. f. Kunst u. Gewerbe (Hamburg), Mus. Ludwig (Köln).

  • Literatur

    Ges. Dt. Lichtbildner (Hrsg.), W. M., 1978 (W. L. P;
    Einl. v. F. Kempe);
    K. Ude, in: SZ v. 5.5.1978 (P);
    U. Eskildsen u. a., Die Sachaufnahme, W. M., Ausst.kat. Essen 1985 (W, L, P);
    Slg. Phot., Bestandskat. Mus. Ludwig, 1986 (W, L, P);
    R. Mißelbeck, Dt. Lichtbildner, Wegbereiter d. zeitgenöss. Phot., 1987 (W, L).

  • Autor/in

    Franz Menges
  • Zitierweise

    Menges, Franz, "Moegle, Willi" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 611-612 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd120384744.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA