Lebensdaten
1903 – 1978
Geburtsort
Winklern/Mölltal (Kärnten)
Sterbeort
Graz
Beruf/Funktion
Metallkundler
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 138391351 | OGND | VIAF: 153149294362780522184
Namensvarianten
  • Mitsche, Roland

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Zitierweise

Mitsche, Roland, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138391351.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joseph (* 1873), Dr. med., Distriktsarzt in W., S d. Josef, Pächter in Kerschdorf Gem. Köstenberg, u. d. Maria Lackner;
    M Maria (* 1876), T d. Johann Breiner ( v. 1898), Bes. in Kleblach, u. d. Katharina Kloker;
    Waasen in Leoben 1929 Margaretha Dörfler;
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    M. nahm als Schüler 1918/19 an den Kärntner Abwehrkämpfen teil. Er legte 1921 die Reifeprüfung ab und studierte danach Eisen- und Metallhüttenwesen an der Montanistischen Hochschule Leoben (Steiermark). 1929 wurde er zum Dr. mont. promoviert. 1931 habilitierte sich M. für Metallographie, 1935 zusätzlich für Metallkunde. 1937 wurde er ao., 1940 apl. Professor in Leoben. Vertretungsweise leitete er die Institute für Eisenhüttenkunde, Metallhüttenkunde, Feuerungstechnik und Leibesübungen. 1951 wurde M. zum o. Hochschulprofessor für Metallkunde und Werkstoffprüfung ernannt. In den 50er Jahren nahm er Gastprofessuren in Manchester, Istanbul, Cardiff und Swansea wahr. 1960/61 war er Rektor der Montanuniversität Leoben, 1973 wurde er emeritiert.

    M. befaßte sich mit dem Aufbau der artfremden Keime bei der Erstarrung von metallischen Schmelzen, der Fremdkeimzerstörung durch Schmelzüberhitzung und dem Zusammenhang zwischen wirksamer Fremdkeimzahl und Gußgefüge. Er untersuchte den Aufbau unterschiedlicher Graphitindividuen, insbesondere das Verhalten wirksamer Keime beim Kugelgraphit. Bei den Schnellarbeitsstählen entwickelte M. aluminiumlegierte Sorten und erforschte deren Erstarrungsablauf, Karbididentifikation, Karbidhaushalt sowie generell die Eigenschaften von Schnellarbeitsstählen. Ferner sind zu nennen seine Beiträge zum Umwandlungsverhalten des Martensits und hochlegierter Stähle sowie Untersuchungen des Zusammenhangs zwischen Rißbildung, Rißfortschritt und Gefüge metallischer Werkstoffe und der plastischen Zone vor der Rißspitze. Außerdem studierte M. die Lastabhängigkeit der Mikrohärte. Seine Beiträge zur apparativen Entwicklung der Metallkunde umfassen das Hochtemperaturmikroskop, das Korngrößenokular und das Zweitischmikroskop.

    M. förderte den internationalen wissenschaftlichen Gedankenaustausch. Er war Begründer und Leiter der etwa alle sieben Jahre veranstalteten Internationalen Leichtmetalltagungen in Leoben und Wien, des jährlich stattfindenden Arlberg-Kolloquiums und der Internationalen Metallographietagungen. Er rief künstlerische Wettbewerbe (Malerei, Plastik, Dichtung, Musik) ins Leben, die noch heute an der Montanuniversität durchgeführt werden; jährlich im Herbst findet der „Roland-Mitsche-Gedächtnis-Lauf“ statt.|

  • Auszeichnungen

    Korr. Mitgl. d. Österr. Ak. d. Wiss. (1962), Honorarprof. an d. Univ. Wien;
    Le Chatelier-Medaille d. Ak. d. Wiss. Paris.

  • Werke

    u. a. Angew. Metallographie, 1939 (mit M. Nießner);
    etwa 200 Aufsätze u. a. in: Archiv f. d. Eisenhüttenwesen, Berg- u. Hüttenmänn. Monatshh., Prakt. Metallographie, Stahl u. Eisen.

  • Literatur

    Die Montanist. Hochschule Leoben 1849-1949, FS, 1949;
    Zs. f. Metallkde. 54, 1963, S. 489;
    ebd. 59, 1968, S. 689;
    ebd. 64, 1973, S. 589;
    Prakt. Metallographie 5, 1968, S. 514;
    ebd. 10, 1973, S. 491;
    Berg- u. Hüttenmänn. Monatshh. 118, 1973, S. 261;
    ebd. 123, 1978, S. 337;
    Pogg. VII a.

  • Autor/in

    Peter Paschen
  • Zitierweise

    Paschen, Peter, "Mitsche, Roland" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 568 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138391351.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA