Lebensdaten
1904 – 1978
Geburtsort
Zwickau
Sterbeort
Wolfen bei Halle/Saale
Beruf/Funktion
Photochemiker ; Farbenchemiker
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 137442653 | OGND | VIAF: 81633459
Namensvarianten
  • Meyer, Kurt
  • Meyer, Johannes Kurt
  • Meyer, Curt
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Orte

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Zitierweise

Meyer, Kurt, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137442653.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Emil (1875-n. 1932, ev., später konfessionslos), Schreiber u. Gerichtsexpedient;
    M Martha (* 1876, ev.), T d. N. N. Heinsdorf aus Kamenz;
    ⚭ Elisabeth N. N. (* 1901); kinderlos.

  • Biographie

    In Dresden besuchte M. 1910-23 die Schule und studierte anschließend 1923-27 an der TH Dresden Chemie. 1927 graduierte man ihn dort zum Dipl.-Ing. und promovierte ihn im Januar 1930 aufgrund einer Dissertation auf dem Gebiet der organischen Chemie zum Dr.-Ing. M. blieb noch vier Jahre als Assistent bei Roland Scholl. Seit 1934 war er dann als Forschungsleiter bei der Zeiss Ikon AG in|Berlin tätig und nahm nach 1945 eine Stellung als Chefchemiker im Forschungslaboratorium des Farbfilmkopierwerkes Sovexport-Film in Schostka (UdSSR) an. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland leitete er das Emulsions-Technikum bei der VEB Filmfabrik in Wolfen b. Halle, wurde 1954 Abteilungsleiter, 1956 Direktor und Forschungsleiter. Von der Humboldt-Univ. in Berlin (Ost) erhielt M., nachdem er sich dort 1955 habilitiert hatte, 1956 eine Professur mit Lehrauftrag. Als Mitarbeiter von R. Scholl an der TH Dresden hatte M. über vielkernige aromatische Systeme (z. B. die Anthrachinonverbindungen) geforscht. Diese Arbeiten publizierte er seit 1928 in den Berichten der Deutschen Chemischen Gesellschaft und den Annalen der Chemie. Seit 1950 befaßte er sich speziell mit den Problemen der Farbfotografie, der spektralen Sensibilisierung fotografischen Materials und der Entwicklung von Farbfilmen. Auf diesen und ähnlichen Gebieten hielt M. mehr als 25 Patente. M. war auch an der Entwicklung des subtraktiven Mehrschichtverfahrens beteiligt. Bei diesem Verfahren besteht der Film aus drei verschieden sensibilisierten Silberhalogenid-Gelatine-Schichten, die auf einem Träger übereinandergegossen sind. Die Farbbildung entsteht bei der sog. chromogenen Entwicklung durch bestimmte Entwicklungssubstanzen. Es kommt auf den Aufbau des Filmes und die angewandte Entwicklungsmethode an, ob man farbige Negative auf einem entsprechenden Kopierfilm oder durch Umkehrentwicklung direkt farbige Positive erhalten möchte (s. Ergebnisse d. angew. physikal. Chemie VI, 1940, S. 366-432). Außerdem war M. Mitherausgeber der „Scientia photographica“ (Berlin 1952). Insgesamt hat er fast 100 Arbeiten wissenschaftlichen oder technischen Inhalts publiziert. Von der Chemischen Gesellschaft der DDR, deren Vorsitzender er 1959-61 war, wurde M. 1964 die Kekulé-Medaille verliehen.|

  • Auszeichnungen

    Nationalpreis f. Wiss. u. Technik (1955/56);
    Verdienter Erfinder d. Volkes (1952);
    Mitgl. d. Ak. d. Wiss. d. DDR (1964).

  • Literatur

    W. Hartkopf, Die Ak. d. Wiss. d. DDR, Biogr. Index, 1983, S. 283;
    W. Pötsch, A. Fischer, W. Müller, H. Cassebaum, Lex. bedeutender Chemiker, 1988, S. 299;
    Pogg. VII a. – Mitt. d. Archivs d. ehem. VEB Filmfabrik ORWO-Wolfen.

  • Autor/in

    Holm-Dietmar Schwarz
  • Zitierweise

    Schwarz, Holm-Dietmar, "Meyer, Kurt" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 361-362 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137442653.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA