Lebensdaten
1895 – 1977
Geburtsort
Hamburg
Sterbeort
Grünwald bei München
Beruf/Funktion
Pharmazeut ; Verbandspolitiker
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 138366071 | OGND | VIAF: 89917186
Namensvarianten
  • Meyer, Hans

Orte

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Zitierweise

Meyer, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138366071.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V August ( 1945), Tierarzt in Landkirchen (Fehmarn);
    M Helene Schulz ( 1942) aus Wilhelmsburg b. Hamburg;
    1924 Elisabeth Bode (1899–1975);
    1 T.

  • Biographie

    Nach dem Studium der Pharmazie an den Universitäten Kiel und Berlin legte M. in Berlin 1920 das pharmazeutische Staatsexamen ab und studierte dann an der Univ. Greifswald Staats- und Rechtswissenschaften. In Greifswald 1922 zum Dr. rer. pol. promoviert, trat er in die Geschäftsführung des Deutschen Apotheker-Vereins und in die Redaktion des Vereinsorgans, der „Apotheker Zeitung“, ein. Schon nach kurzer Zeit übernahm er deren Leitung und machte sie zu einer bedeutenden Fachzeitschrift, welche auch international beachtet wurde. Als Generalsekretär übernahm M. 1931 die Geschäftsführung des Deutschen Apotheker-Vereins, wurde aber 1933 nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten aus seinen Ämtern entfernt. Er führte zunächst eine Apotheke in Königsberg und 1936 die Reichsadler-Apotheke in Berlin, die 1945 vollständig zerstört wurde. Als Organisator und Fachpolitiker war M. in den ersten Nachkriegsjahrzehnten für die Apotheker und das Apothekerwesen in der Bundesrepublik einer der herausragenden Standesvertreter. Auf dem zweiten Deutschen Apothekertag 1950 in Berlin organisierte M. die Gründung der Arbeitsgemeinschaft der Berufsvertretungen Deutscher Apotheker (ABDA), seit 1983 Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, und war 1950-64 Hauptgeschäftsführer dieser Spitzenorganisation. Er konnte die Interessen der Apotheker beim Erlaß wichtiger Gesetze wie dem „Apothekenstoppgesetz“ (1952), der Arzneimittelgesetzgebung, dem Bundesapothekengesetz (1960) und der Studienreform erfolgreich vertreten. Gemeinsam mit dem Apotheker J. v. Fisenne (1902–87) gründete M. 1949 den später von der ABDA übernommenen GOVI-Verlag. Seit 1951 war er Redakteur der „Pharmazeutischen Zeitung“, deren Chef-Redakteur er dann bis 1964 war. M. machte dieses Blatt 1951 zum „Zentralorgan für die Apotheker der Bundesrepublik Deutschland“ und schrieb eine Vielzahl wichtiger Leitartikel. Zu M.s weiteren Verdiensten zählen die Gründung des Deutschen Arzneimittelprüfungsinstituts (1952 in München) und die Verlegung des Deutschen Apotheken-Museums nach Heidelberg (1957). M. war seit 1952 Vorsitzender der Deutschen Apotheken-Museums-Stiftung. Die Erneuerung der Hagen-Buchholz- und Meurer-Stiftung, die Fertigstellung des Deutschen Apothekerhauses in Frankfurt/Main (1961) sowie die Gründung des Arzneibüros der ABDA (1949) sind weitere Leistungen M.s. Die nach dem 2. Weltkrieg neugegründete Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft hatte in ihm einen großzügigen Förderer. Von der ABDA, der Bundesapothekerkammer und dem Deutschen Apothekerverein wurde 1971 die Hans-Meyer-Medaille gestiftet, die an Personen verliehen wird, die sich in politischer und organisatorischer Hinsicht um die Apothekerschaft verdient gemacht haben.|

  • Auszeichnungen

    Gr. Bundesverdienstkreuz (1957);
    Hermann-Thoms-Medaille d. Dt. Pharmazeut. Ges. (1964).

  • Literatur

    H. Kaiser in: Archiv d. Pharmazie 293/65, 1960, Nr. 4, S. XI-XIII (P);
    G. Uffelmann, in: Pharmazeut. Ztg. 120, 1975, S. 407-09 (P);
    W. Eberhardt, ebd. 123, 1978, S. 52-54;
    Dt. Apotheker Ztg. 117, 1977, S. 2129 (P);
    Dt. Apotheker-Biogr., Erg.-Bd., 1986, S. 311 f.

  • Autor/in

    Holm-Dietmar Schwarz
  • Zitierweise

    Schwarz, Holm-Dietmar, "Meyer, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 347 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138366071.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA