Lebensdaten
1874 – 1946
Geburtsort
Löbau (Sachsen)
Sterbeort
Gera
Beruf/Funktion
General ; Militärhistoriker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 129587311 | OGND | VIAF: 50311176
Namensvarianten
  • Metzsch, Horst von
  • Metzsch, Horst K. von
  • Metzsch, Horst A. von

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Zitierweise

Metzsch, Horst von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd129587311.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl (1843–85), sächs. Bauverwalter in Annaberg, Premierlt., S d. Karl Heinrich (* 1814), Pächter v. Ullersdorf, u. d. Nanni Richter (1823–1902);
    M Camilla (1847–99, kath.), T d. Ernst Adolf August (1800–79, kath.), auf Wachau b. Radeberg, u. d. Florentine Miessler (1815–98);
    Oberlößnitz 1905 Christina (1889–1946), T d. sächs. Gen.majors Ernst Hugo v. Wolf (1838–1913) u. d. Caroline Louise v. Oppell (1846–1933);
    2 S, 2 T, u. a. Joachim (* 1907), Oberst i. G., Friedrich-August (* 1920), Dr. rer. nat., Diplomchemiker, Dir. e. Keramikfabrik (s. L); Verwandter Georg Gf. v. M.-Reichenbach (s. 1).

  • Biographie

    M. wurde im sächs. Kadettenkorps erzogen. 1891 trat er als Fähnrich ins Sächs. Feldartillerie-Rgt. Nr. 12 ein und durchlief die vorgeschriebene Offiziers- und anschließend bis 1904 die Generalstabsausbildung. 1905 wurde er zum Hauptmann befördert und in die Personal-Abteilung des Kriegsministeriums|in Dresden, am 1.4.1906 in den preuß. Großen Generalstab versetzt. Eineinhalb Jahre später erfolgte die Ernennung zum Batteriechef im 4. Feldartillerie-Rgt. Nr. 48. Im September 1910 erneut zum Preuß. Großen Generalstab kommandiert, wurde er im Frühjahr 1912 zum Major befördert und zum I a der 1. Infanteriedivision Nr. 23 ernannt, deren Stab in Dresden lag. 1913 wurde er Flügeladjutant Kg. Friedrich Augusts von Sachsen. Im Oktober 1914 rückte M. mit dem XXVII. Reserve-Armeekorps an die Flandernfront aus. Er wurde als 2. Generalstabsoffizier zum Oberkommando der 4. (Sächs.) Armee versetzt, am 1.4.1915 wurde er zum Kommandeur des sächs. Reserve-Feldartillerie-Rgt. 53 ernannt, wo er sich in den Einsätzen zwischen Flandrischer Küste und Argonnerwald bewährte (Kommandeurkreuz II. Klasse des Mil.-St. Heinrich-Ordens). Seit 16.11.1916 Chef des Generalstabes des XII. (1. Kgl. Sächs.) Armeekorps unter General d. Inf. v. d. Planitz, trug er zur erfolgreichen Abwehr der Nivelle-Offensive im Frühjahr 1917 bei. Nach den blutigen Champagneschlachten trat an diesem Frontabschnitt bis zum Sommer 1918 Ruhe ein, die M., inzwischen Oberstleutnant, zum Stellungsausbau seines Abschnittes nutzte. Außerdem ließ er sich zum Flugzeugbeobachter ausbilden. Im Winter 1916/17 verfaßte M. auf Grund seiner Erfahrungen als Regimentskommandeur eine „Anleitung für junge Batterieführer“, die zunächst von der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz, dann auch von der Obersten Heeresleitung als Vorschrift herausgegeben wurde. Als diese Heeresgruppe nach der Offensive der Alliierten Ende September 1918 hinter die Aisne zurückgenommen werden mußte, löste sich das XII. Armeekorps in voller Gefechtsordnung planmäßig vom Feind unter Mitnahme seines gesamten schweren Geräts und seiner Gefangenen. Für seine glänzende Leistung als Korpschef bei diesen Operationen wurde M. am 7.10.1918 der Orden „Pour le mérite“ verliehen.

    Das Kriegsende bedrückte M. schwer, aber mit Zustimmung des Königs, der ihn bis zu seinem Tode als Flügeladjutanten weiterführte, blieb er bis Ende April 1928 im aktiven Dienst der Reichswehr. Er demobilisierte das Generalkommando des XII. Armeekorps, wurde in Dresden Chef des neuen Wehrkreises IV und der 4. Infanteriedivision, dann Artillerieführer V in Stuttgart und schließlich Inspekteur des Heeres-Erziehungs- und Bildungswesens. In dieser Funktion 1924 zum Generalmajor und 1927 zum Generalleutnant befördert, hatte er maßgeblichen Einfluß auf die Ausbildung der Offiziere und Unteroffiziere des Reichsheeres. Die Neubauten für die Infanterieschule in Dresden, die Kavallerieschule in Hannover und die Artillerieschule in Jüterbog sind wesentlich sein Verdienst.

    Nach seiner Verabschiedung in den Ruhestand zum 30.4.1928 widmete sich M. in Wort und Schrift der wehrpolitischen Aufklärung und Werbung. Seit 1930 hielt er auch Vorlesungen zum Wehrwesen und zum Verhältnis von Politik und Kriegsführung an der Hochschule für Politik in Berlin. Intensiv setzte er sich hierbei mit Clausewitz' Werk „Vom Kriege“ und Fragen der Sicherheit und Abrüstung auseinander; 1934 brachte er seine Vorträge als Sammelband unter dem Titel „Krieg als Saat“ heraus. Als der Ausbruch des 2. Weltkrieges sich abzuzeichnen begann, wurde M. am 26.8.1939 zum charakterisierten General der Artillerie befördert und gleichzeitig zum Chef der Heeresarchive ernannt, da deren Leiter, General v. Rabenau, Kommandeur der 72. Infanterie-Division wurde. Mit dem Ende des Polen-Feldzuges gab Rabenau dieses Kommando ab, um seine alte Stellung wieder einzunehmen.

  • Werke

    Weitere W Wehrwende? Ein Buch f. Soldaten u. Nichtsoldaten, 1930;
    Clausewitz-Katechismus, 1931;
    Gedanken üb. d. Abrüstungsfrage, 1931;
    Hindenburg, 1932;
    Kriege ohne Feldherrn? 1932;
    Dtld.s Recht auf Sicherheit, 1932;
    Arbeit u. Waffe als Grundlage d. Nation, 1933;
    Tannenberg, 1933;
    Grundsätzliches z. Wehrerziehung, 1935;
    Schlummernde Wehrkräfte, 1935;
    Zeitgemäße Gedanken um Clausewitz, 1937;
    Der einzigo Schutz gegen d. Niederlage: Fühlungnahme mit Clausewitz, 1937;
    Wehrpol., 1939;
    Die Weltangst vor d. Kriege, 1939.

  • Literatur

    H. Möller, Gesch. d. Ritter d. Ordens „Pour le Mérito“ im Weltkrieg II, 1935, S. 35 ff.;
    F. Ch. Stahl, Die Organisation d. Heeresarchivwesens in Dtld. 1936–45, in: Aus d. Arbeit d. Bundesarchivs, hrsg. v. H. Boberach u. H. Booms, 1977. – Zu Friedrich August: M. Rosengarten, in: SZ v. 1.9.1992 (P).

  • Porträts

    Bildslg. d. Bundesarchivs-Militärarchivs, Freiburg (Breisgau).

  • Autor/in

    Manfred Kehrig
  • Zitierweise

    Kehrig, Manfred, "Metzsch, Horst von" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 263-264 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129587311.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA