Lebensdaten
1858 – 1940
Geburtsort
Baden-Baden
Sterbeort
Alzenau (Unterfranken)
Beruf/Funktion
Teehändler
Konfession
katholisch?
Normdaten
GND: 123979617 | OGND | VIAF: 69849228
Namensvarianten
  • Messmer, Otto

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Zitierweise

Messmer, Otto, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd123979617.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Eduard (s. 1);
    Alzenau 1920 Margarethe (1883–1965), T d. Privatiers Karl Lotz u. d. Margareta Eckhardt;
    K.

  • Biographie

    M. absolvierte nach der mittleren Reife eine kaufmännische Lehre in einer Kolonialwarengroßhandlung. Nach seiner Dienstzeit als Einjährig-Freiwilliger war er drei Jahre Korrespondent in einer Speditionsfirma in Rotterdam, wechselte dann für ein Jahr zu einer Brauerei in Nürnberg und war darauf vier Jahre bei der Brauerei Heineken in Rotterdam als Abteilungsleiter für Frankreich und England tätig. In dieser Zeit lernte er auf Geschäftsreisen die Mittelmeerländer und den Balkan kennen. Mit der Gründung der Frankfurter Filiale nahm ihn sein Vater als Teilhaber in die Stammfirma auf. M. baute die Filiale als reines Teehandelshaus auf und übernahm mit der Trennung vom Stammhaus 1888 die Leitung des Unternehmens auf eigene Rechnung. Er hatte sich die Verbreitung des Teetrinkens zur Lebensaufgabe gemacht und mit jahrzehntelanger beharrlicher Werbung diesem Genußmittel im deutschen Sprachraum den Weg gebahnt.

    M. betrieb von Anbeginn das Studium des Tees, seiner Provenienzen wie der Zubereitung, mit unermüdlichem Eifer. Insbesondere in der Mischung der verschiedenen Sorten erwarb er große Erfahrung und verstand es, diese den Verbrauchern in ansprechender Form zu vermitteln. Bewußt wandte er sich an die gehobenen Schichten der Gesellschaft und gewann eine große Zahl bekannter Künstler für eine geschmackvolle „Reklame“, die farbenfrohe Bilder mit belehrenden Texten verband. Seine Abnehmer, durchweg Feinkostgeschäfte, belieferte er mit ansprechenden Packungen in verkaufsfertiger Ausstattung. Als erster Teegroßhändler hat er schon 1895 für sein Angebot die Eintragung in das Warenzeichenregister erwirkt und seitdem der Marke „Meßmer-T(h)ee“ durch vertragliche Bindung seiner Abnehmer einen rasch bekannt werdenden Namen verschafft. Das führte zu einer stetigen Ausweitung seines Geschäftsumfanges. In London, Paris und|Triest besaß er bereits vor der Jahrhundertwende eigene Transitlager. Für das Abpacken beschäftigte er eine wachsende Zahl von Arbeitskräften. 1908 wurde die Firma in eine GmbH umgewandelt und 1912 ein großes Geschäftshaus im Frankfurter Osthafengebiet errichtet. M. zog sich danach aus der Geschäftsleitung zurück.

    Im 1. Weltkrieg war M. als Reserveoffizier zunächst in Belgien, dann als Major d. R. in der Etappe eingesetzt. Nach 1918 lebte er seinen Studien und stand der Firma nur noch als Berater zur Verfügung. In seinem Jagdrevier in Alzenau (Unterfranken) hatte er sich 1900-03 nach eigenen Ideen einen mit stattlichem Rundturm und großem Festsaal nach romantischen Vorbildern ausgestatteten Ruhesitz erbauen lassen und umgab diese Villa mit einem großen Park, in dem zahlreiche Arten von Bäumen und Sträuchern angepflanzt wurden. – Die Firma Ed. Messmer gehört heute zu den bedeutendsten Importeuren und Abpackern von Schwarztee und Kräutertees in der Bundesrepublik.

  • Literatur

    zu 1) u. 2) 1852-1952, Ein Jh. Meßmer-Tee, o. J. (P v. Eduard);
    Villa Meßmer – e. romant. Traum, in: Der Heimatbote v. 2.1.1962;
    FAZ v. 20.9.1977.

  • Autor/in

    Franz Lerner
  • Zitierweise

    Lerner, Franz, "Messmer, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 223-224 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123979617.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA