Lebensdaten
1817 – 1858
Geburtsort
Benediktbeuern
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Optiker in München ; Professor der Physik ; Sozialpolitiker ; Geograph
Konfession
katholisch?
Normdaten
GND: 116912960 | OGND | VIAF: 236650276
Namensvarianten
  • Merz, Ludwig
  • Merz, L.
  • Merz, Lud.
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Merz, Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116912960.html [19.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Merz: Dr. Ludwig M., Geograph und Optiker, geb. am 31. März 1817 zu Benedictbeuern, Sohn des oben genannten Georg M. (seine Mutter eine Tochter des Mechanikers Liebherr, studirte zu Freising und München, wo er in Folge einer Preisfrage „Ueber die Analogie von Licht und Wärme“ promovirte (1842) und sich als Privatdocent habilitirte; hier hielt M. fleißig besuchte, sehr anziehende Vorlesungen (über physikalische Geographie, Geschichte der Entdeckungsreisen, allgemeine Erdkunde) und bildete sich auf vielen Reisen (z. B. nach Italien, wo er 1845 den Naturforschercongreß in Neapel besuchte) weiter, bis im Winter 1847 die auch auf die Universität sich erstreckenden Lola-Montez-Wirren dieser Thätigkeit ein Ende bereiteten. M. trat in das optische Institut seines Vaters und nahm in jeder Art Antheil an den großen Instrumenten, welche nach Washington, Moskau, St. Petersburg, Neapel, Rom und Madrid gingen, indeß seine litterarische und durch die Ereignisse des Jahres 1848 angeregte publicistische Thätigkeit im conservativ-großdeutschen Sinne mit dem mächtigsten Freiheitsbewußtsein und Gerechtigkeitsgefühl sich entwickelte. Ebenso begeistert ergriff er auch die von Kolping angeregte Idee, dem armen, verlassenen Gesellenstande unter die Arme zu greifen; durch seine Mitwirkung entstand das k. Gesellenhaus zu München. Desgleichen beschäftigte ihn die sociale Frage des Pauper ismus, weshalb M. auch in das Ordenscapitel des von Sr. Maj. König Maximilian II. gegründeten „Johannesvereins“ aufgenommen wurde. Als echter Humanist unterstützte M. die charitative Kranken- und Armenpflege und ging mit seinem Beispiele, überall stillverborgene Wohlthaten spendend, mit offener Hand und gutem Beispiele voran. Seine durch unausgesetzte Arbeiten erschütterte Natur erlag schon am 16. März 1858 einem typhösen Fieber. — Von seinen wissenschaftlichen Schriften erwähnen wir hier mit Uebergehung seine: politischen und polemischen Brochüren die Arbeiten: „Ueber die Analogie von Licht und Wärme“ (München 1842), „De theoria probabilitatis adhibita in physicam“ (1842); „Die neuesten Verbesserungen am Mikroskope nebst den sie begleitenden Aenderungen in der Dioptrik“ (München 1843), „Optik, besonders für Augenärzte" (Stuttg. 1845). „Allgemeine Erdkunde als Einleitung zur Länder-, Völker- und Staatenkunde“ (Augsb. 1846), „Gewerbestand und Proletariat; Vermittlungsgedanken“ (München 1848), „Ueber die Linderung des herrschenden Nothstandes, mit Benützung der über die Preisfrage des Königs Max II. von Baiern erschienenen Schriften" (Regensb. 1850). Seine „Physikalische Geographie" und „Geschichte der Geographie und geographischen Entdeckungsreifen“ blieben leider Manuscript. Aus seinem Nachlasse erschien das populäre „Buch der Erde. Naturgeschichte des Erdballs und seiner Bewohner. Mit einer Lebensskizze und dem Porträt des Verewigten“ (herausgegeben von Dr. Sepp), Regensburg 1860. Eine große Anzahl von Aufsätzen, welche M. bei seinen ausgebreiteten Kenntnissen im Gebiete der Geschichte, Philosophie und Handelspolitik für verschiedene Realencyclopädien und Fachzeitschriften schrieb, wurden leider nicht gesammelt.

    • Literatur

      Vgl. Nekr. in Nr. 75 Abendblatt zur Neuen Münchener Ztg. vom 29. März 1858.

  • Autor/in

    Hyac. , Holland.
  • Zitierweise

    Holland, Hyacinth, "Merz, Ludwig" in: Allgemeine Deutsche Biographie 21 (1885), S. 484 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116912960.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA