Lebensdaten
1896 – 1965
Geburtsort
Krefeld
Sterbeort
Köln-Marienburg
Beruf/Funktion
Industrieller
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 125517513 | OGND | VIAF: 23104898
Namensvarianten
  • Mertens, Anton

Orte

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Zitierweise

Mertens, Anton, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd125517513.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Peter, Rektor;
    M Anna Huß;
    Shanghai 1925 Martha Joergens;
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    Bei Ausbruch des 1. Weltkriegs erhielt M. das Notabitur. Im Wintersemester 1914/15 begann er das Medizinstudium an der Univ. Bonn, konnte es aber erst nach dem Krieg in Erlangen und Köln fortsetzen. An der Univ. Erlangen bestand er 1920 das medizinische Staatsexamen und wurde 1921 mit der Dissertation „Ergebnisse der Sarkombehandlung in den letzten 20 Jahren“ zum Dr. med. promoviert. Nach Assistenzarzttätigkeit an verschiedenen Kliniken und Krankenhäusern trat M. 1923 als medizinisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter in die Pharmazeutische Abteilung der Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co. ein. Im Herbst 1923 schickte man ihn nach Japan, wo er in Yokohama bei der dortigen Bayer-Vertretung eine besondere pharmazeutisch-wissenschaftliche Abteilung einrichtete. M., der die Japan. Sprache beherrschte und ein gutes Einfühlungsvermögen in die ostasiat. Kultur besaß, war der erste Mediziner, der für ein deutsches Pharmaunternehmen in Japan tätig war. Sein enger Kontakt mit Klinikern, Forschern, und Praktikern in Japan schuf beste Voraussetzungen für die Einführung der modernen synthetischen Arzneimittel in diesem Land und in Korea. Dadurch wurde M. zum Wegbereiter deutscher medizinischer Wissenschaft in Ostasien. In Japan. Sprache brachte er eine medizinische Monatsschrift und einen pharmazeutischen Informationsdienst heraus. Nach erfolgreicher 12jähriger Tätigkeit in Japan kehrte M. 1935 nach Deutschland zurück, wo man ihn als Prokurist zum Leiter der Wissenschaftlichen Abteilung der Verkaufsgemeinschaft „Pharmazeutika“ der I. G. Farbenindustrie AG Leverkusen machte. 1936 wurde er Direktor. Neben der wissenschaftlichen Abteilung für das Fachgebiet Medizin unterstanden ihm auch die Zahnheilkunde, die Sera und Impfstoffe sowie die Veterinärmedizin. Um nur solche Arzneimittel in den Verkehr zu bringen, die einen wirklichen therapeutischen Fortschritt darstellten, sorgte er für die klinische Prüfung der neuen Präparate und trat für die korrekte Unterrichtung der Ärzte bei der Pharmawerbung ein. M. setzte sich für die Schaffung wertvoller Dokumentarfilme sowie für Vorträge und Fortbilungsveranstaltungen ein. 1942 übernahm er die Pharma-Verkaufsabteilung „Deutschland“, die trotz Rohstoffmangel Heer und Heimat mit Arzneimitteln versorgte. Nach dem Zusammenbruch 1945 und der Entflechtung der früheren I. G. Farbenindustrie setzte sich M. für den Wiederaufbau der Pharmazeutischen Abteilung bei der Firma Bayer ein. Man berief ihn, nachdem die Firma 1953 neu konstituiert worden war, in den Vorstand. Seit dieser Zeit stand M. an oberster Stelle im pharmazeutischen Sektor des Unternehmens. Unter seiner Leitung wurden die Forschungslaboratorien und Fabrikationsbetriebe in Elberfeld und Leverkusen erweitert und modernisiert. In die Zeit seines Wirkens fällt u. a. die Markteinführung der Sulfonamide. Tuberkulostatika, Tropenheilmittel, Penicilline, Psychopharmaka.|

  • Auszeichnungen

    Ehrenmitgl. d. Internat. Medical Society of Japan, d. Japan.-Dt. Ges. in Osaka u. d. Japan. Ges. f. Oto-Rhino-Laryngol.

  • Literatur

    Pharmazeut. Ztg. 110, 1956, S. 5 f. (P);
    Leverkusener Anz. v. 13.1.1956;
    Pharmazeut. Industrie 27, 1956, S. 522 f. (P);
    Mitt. d. Dt. Pharmazeut. Ges. u. d. Pharmazeut. Ges. d. DDR 35, 1965, H. 8, S. 156.

  • Autor/in

    Holm-Dietmar Schwarz
  • Zitierweise

    Schwarz, Holm-Dietmar, "Mertens, Anton" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 179-180 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd125517513.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA