Menn, Wilhelm
- Lebensdaten
- 1888 – 1956
- Geburtsort
- Ferndorf Kreis Siegen
- Sterbeort
- Frankfurt/Main
- Beruf/Funktion
- evangelischer Theologe ; Pfarrer ; Theologe
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 11688228X | OGND | VIAF: 62311846
- Namensvarianten
-
- Menn, Wilhelm
- Menn
- Menn, Wilhelm Gustav
Biografische Lexika/Biogramme
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Nordrhein-Westfälische Bibliographie (NWBib)
- Index Theologicus (IxTheo)
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
Porträt(nachweise)
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Genealogie
V →Gustav (1864–1939), Lehrer, später Rektor, S d. Eberhard (1825–1908), Bauer u. Pulvermüller in Helberhausen Kr. Siegen, u. d. Anna Margaretha Kraus (1827–1915);
M Johanna Elisabeth (1867–1921), T d. Jakob Stein (1841–69), Büchsenmacher in Helberhausen, u. d. Elisabeth Fuhrmann (1839–1926);
Vt →Walter (1890–1967), Univ.-Bibl.dir. in Mainz;
– ⚭ Hagen 1915 Erna (1885–1970), T d. →Siegfried Salomon Schwartz (1849–87), Dr. med., prakt. Arzt, u. d. Margarethe Elisabeth Schönberger (1858–1922);
1 T Hannegrete (* 1925), Dipl.-Ing. -
Biographie
M. kam durch die rasche Industrialisierung seiner westfäl. Heimat früh mit sozialen Problemen in Berührung. Nach dem Abitur am Gymnasium in Hagen (Westfalen) studierte er Theologie in Halle und Berlin. 1913 wurde er zum Lic. theol. promoviert. Zwischen seinem ersten und zweiten theologischen Examen (1911 und 1913) besuchte er das Predigerseminar in Soest (Westfalen) und nahm|an einem Lehrgang für Sozialarbeit in Berlin teil. Seine erste Pfarrstelle war eine Arbeitergemeinde in Gelsenkirchen-Rotthausen. 1914 wurde er als Feldgeistlicher einberufen. 1921 berief die rhein. Kirche M. zum Leiter ihres neugegründeten Sozialpfarramts, das mit der Pfarrstelle in Remlingrade bei Barmen verbunden war. 1926 wurde er hauptamtlicher Leiter des Sozialpfarramts mit Sitz in Düsseldorf. Zusammen mit seinem Freund, dem ev. Pfarrer Dr. Hans Schönfeld, baute er das von der Weltkonferenz für „Praktisches Christentum“ in Stockholm 1925 beschlossene „Internationale Sozialwissenschaftliche Institut“ in Genf auf, dessen erster Leiter Schönfeld wurde. M. brachte die sozialethische Vorarbeit der Sozialen Kongresse in Deutschland in die neue sozialethische Arbeit der Ökumenischen Bewegung ein und umgekehrt ökumenische Erkenntnisse in die deutsche ev. Kirche. Mit dem Ausbruch des Kirchenkampfes im Dritten Reich kamen in der rhein. Kirche die „Deutschen Christen“ an die Macht. Sie lösten das Sozialpfarramt auf. 1934 wurde M. Gemeindepfarrer in Andernach. Von hier aus nahm er an mehreren ökumenischen Konferenzen im Ausland teil, zuletzt im Juli 1939 an der Studienkonferenz des im Aufbau begriffenen Ökumenischen Rates der Kirchen zum Thema „Die Kirche und die internationale Krise“. Während des 2. Weltkrieges blieb M. durch seinen Freund Schönfeld mit dem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) in Genf in ständiger Verbindung. Mit Schönfeld und anderen bereitete er durch das Anfang 1944 gegründete „Selbsthilfewerk der Deutschen Evangelischen Kirche“ den kirchlichen Wiederaufbau nach dem Kriege vor. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges richteten auf Anregung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Genf dessen deutsche Mitgliedskirchen eine ökumenische Kontaktstelle in Frankfurt/Main ein. Ihr Leiter wurde M., der seit Ende 1946 die „Ökumenische Centrale“ aufbaute und bis zu seinem Tode leitete. Er rief u. a. 1950 den „Deutschen Ökumenischen Studienausschuß“ ins Leben, dessen erster Geschäftsführer er war. 1952 übernahm er die Schriftleitung der Zeitschrift „Ökumenische Rundschau“. Der von ihm verfaßte „Ökumenische Katechismus“ ist ein Leitfaden für die Ökumenische Bewegung in Deutschland|
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Auszeichnungen
D. theol. (Bonn 1954).
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Werke
Christ u. Wirtsch., 1931;
Ökumen. Katechismus, ³1955;
Wirtsch. u. Ethik, in: Dt. Akademiker-Ztg. v. 10.10.1925;
Der Arbeiter als Mensch, Schrr. aus d. Schwarzburgbund, H. 6, März 1931;
Internationalität u. Ökumenizität, in: Die Kirche u. d. Staatsproblem in d. Gegenwart, ²1935;
Die Kirche Christi u. d. internat. Ordnung, in: Die Kirche Christi u. d. Welt d. Nationen, Bd. 13 v. Kirche u. Welt, hrsg. v. d. Forschungsabt. d. Ökumen. Rates, 1938;
Die Ökumen. Bewegung 1932–48, in: Kirchl. Jb. f. d. Ev. Kirche in Dtld. 1945–48, S. 72-75, 1950, S. 239-320;
Ökumen. Bewegung, ebd., 1949, S. 261 ff, 1951, S. 222 ff., 1954, S. 229 ff. -
Porträts
Phot. in: Ökumen. Profile, hrsg. v. G. Gloede, II, 1963.
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Autor/in
Armin Boyens -
Zitierweise
Boyens, Armin, "Menn, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 80-81 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11688228X.html#ndbcontent